Mittwoch, 9. Dezember 2009

Rückblick 2009: März

03_09_Header

Zunächst einmal Danke für die durchweg positive Resonanz auf meinen kleinen Rückblicksversuch, der auch tatsächlich etwas Arbeit aber dafür um so mehr Spaß macht. Der März-Header wurde von Hannibal "The Cannibal" Lecter geprägt, passend zu den Fantasy Filmfest Nights.
Im März kam hier der erste des "Darkagent"-Blog-Dreiers in die Community: Spideragent, der weiterhin fleißig seine lesenswerten Film- und TV-Reviews schreibt.
Ich habe in einer Nachtaktion angefangen, meine bisherigen Filmreviews per Bloglisten aufzuräumen. Das möchte ich nicht nochmal tun müssen.
Ach, der März hat so gut angefangen und musste leider so tragisch enden. Meine geliebte kleine Maus - Sukie, ein schokobraunes Löwenkopfkanichen - verstarb an einem Tumor. Die Süße wurde knappe fünf Jahre alt, war wunderschön, zickig, eigensinnig und wirkte, als hätte Walt Disney sie persönlich gemalt, um sie dann Klopfer zu nennen. Eine Erkenntnis: es ist egal wie alt man ist, ob 10 oder 35 - wenn ein geliebtes Tier stirbt, dann weint und trauert man wie um einen Freund. Leider ging es ebenso traurig in den April - aber das im nächsten Rückblick.

Film
Der März war hauptsächlich geprägt von den Fantasy Filmfest Nights, dieses zweitägige Minifestival, das die Lust auf das richtige Filmfest im August nur noch weiter schürt. Mal abgesehen von dem dortigen Filmprogramm zählt das Frühjahr für mich sowieso immer zur Kinohardcore-Phase.
Im Kino war es zunächst "Watchmen", der  mich völlig wegblies. Gleichermaßen ein Film, der definitiv die Meinungen spaltete. Die einen fanden ihn fürchterlich langweilig, die anderen fanden den Comic tausendmal besser, und wiederum andere waren beeindruckt, dass eine Comicverfilmung auf einer ganz anderen Ebene stattfinden kann, als die typischen Vertreter dieses Genres. Ich habe ihn mittlerweile nochmals auf DVD gesehen und musste feststellen, dass der Zauber gebrochen wurde. Hätte ihn danach nicht wieder so extrem gut bewertet, weil ich echt Probleme hatte, nicht einzuschlafen. Danach "The Wrestler", Mickey Rourkes Comeback (was ist eigentlich mit "Sin City"?), ein unglaublich guter Darsteller, aber ein Film, der seine Schwächen hatte. Danny Boyles "Slumdog Millionaire" - DER Oscargewinner, der Publikumsliebling schlechthin, der scheinbar alle Geschmäcker auf sich vereinigen konnte. Ich fand ihn auch großartig. Nicht umsonst wurde er zum Dauerbrenner im Kino, der beispielsweise im CineStar am PotsPlatz in Berlin monatelang lief. Jetzt schon ein Klassiker. Über "The Unborn" dagegen darf man eigentlich keine Worte verlieren, einer der schlechtesten Horrorfilme des Jahres. Einer der schönsten Filme des Jahres - im wörtlichen Sinne - lief dafür hierzulande leider nur in kleinen, ausgewählten Kinos, nämlich Tarsem Singhs "The Fall". Nicht unbedingt die tollste Geschichte, aber visuell so beeindruckend, dass der Film auf DVD nur verlieren kann und diejenigen sich glücklich fühlen durften, die eine Chance hatten, ihn auf der großen Leinwand zu sehen. "The Fall" gab dem Begriff "bildgewaltig" eine neue Bedeutung.
FFF Nights: "The Horsemen", "Franklyn", "Book of Blood" und "Long Weekend" waren die großen Enttäuschungen, Filme, bei denen man sich echt durchquälen musste. "Deadgirl" beinhaltete sicherlich ein echt perverses Thema, mir hat aber die Umsetzung so gut gefallen, dass ich über mein Ekelgefühl hinwegsehen konnte. "My Bloody Valentine" hätte ich gerne in 3D gesehen, so war es  nur ein mittelmäßiges Remake. "Dead Snow" - der finnische Nazi-Zombie Film und "Splinter" - australischer Tierhorror - waren totale Spaßfilme. Nicht mehr und nicht weniger. Während "The Good The Bad The Weird" - die koreanische Hommage an "Zwei glorreiche Halunken" für mich einer DER Filme des Jahres ist - was Realisation, Musik, Schauspieler und Spaßfaktor anbetrifft. Und das kann ich schreiben, nachdem ich ihn mittlerweile schon zwei weitere Male auf DVD gesehen habe.

TV
"The Mentalist" startete im März auf SAT.1. Ich hatte vorher schon die Gelegenheit, die ersten Folgen im Original zu sehen und war begeistert. Nicht, dass die Serie etwas bahnbrechend Neues bereit hielt, aber mit ihrer Hauptperson - gespielt vom superben Simon Baker - und dem netten Polizeiteam brachte sie eine wirklich angenehme Krimiform wieder zurück auf den Bildschirm, weniger Technik, mehr Köpfchen, jedoch niemals besserwisserisch, sondern charmant. Ein Mitraten für die Zuschauer. Toll. Hoffe, die zweite Staffel läuft auch bald.
Vox brachte endlich die erste Staffel von "Life", für die ich ja schon eine ganze Weile Werbung gemacht habe. Ähnlich wie beim Mentalisten geht es da mehr um die eigentliche Ermittlungsarbeit, das Ermittlerduo entsprach nicht der 08/15 Formel, und alles war so schön zurückgenommen inszeniert. Erst die zweite Staffel im Herbst sollte Vox die besseren Quoten bringen. Schade, dass die Serie in den USA nicht mehr produziert wird, ich persönlich könnte Charlie Crews gerne noch ein Weilchen zusehen.
Und Pro7 stand mit "Fringe" in den Startlöchern, einer Mysteryserie, die in den USA außerordentlich gut lief und auch hier einen positiven Start hatte.
Und das allerbeste: meine geliebte, wundervolle, tollste etcpp Serie kam zurück auf den Bildschirm (Pro7), nämlich die dritte Staffel der englischen SciFi-Produktion "Primeval". Sie konnte nicht ganz mit den anderen beiden Staffeln zuvor mithalten, insbesondere Folge 3 im April sollte mich frusten, aber im Großen und Ganzen war ich wieder angefixt.
Der "Stromberg"-Ernie, nämlich Bjarne Mädel, bekam auf Pro7 seine eigene Serie: "Der kleine Mann", abends spät im Programm versteckt, haben mich die Folgen nicht umgehauen.

Musik
In einem ansonsten mauen Frühling und Sommer - was Konzerte anbetrifft - war ich im März bei den Eagles of Death Metal, die für mich eine DER Partybands schlechthin sind. Entsprechend spaßig war auch die Show und spätestens da bin ich zum ewigen Fan geworden.
Joaquin Phoenix war auch umtriebig und ließ sich dabei filmen, wie er bei einem Auftritt einen schimpfenden Zuschauer attackiert hat.
Plattentechnisch hat mich der März nicht umgehauen. Phoenix (nicht Joaquin, sondern die Pop-Franzosen) brachten ihre neue Scheibe "Wolfgang Amadeus Phoenix" raus. Aber da mir darauf nur zwei Songs gefallen, nämlich "1901" und "Fences", verzichte ich auf eine ausführlichere Beschreibung.
Lady GaGa's "Pokerface" war aus den Charts nicht mehr wegzudenken, aber bei mir dauerte es noch eine Weile, bis ich dieser Künstlerin zu Füßen lag.

Sonstiges
Am 11.03. tötet der 17jährige Tim Kretschmer in einem Amoklauf an seiner Schule in Winnenden 15 Menschen - inklusive den Opfern auf seiner Flucht. Am Ende konnte die Polizei ihn stellen, und Tim richtete sich selbst. Ein schwarzer Tag, der bis heute nachdenklich macht.
Im Zuge der 3D-Technik - die in ihrer neuen, digitalen Form mit immer mehr Produktionen Einzug ins Kino hielt, müssen langsam auch die "normalen" Säle aufrüsten. Im März machte UCI den Anfang und sorgte für die 3D Projektion in ihren Kinos.
Die Abwrackprämie wird verlängert, nachdem es bereits hieß Rien ne va plus.
Nach einem Saufexzess stirbt ein Schüler auf einer Klassenfahrt, zwei andere schwebten in Lebensgefahr, Komasaufen kommt wieder in die Schlagzeilen, doch ändert sich nichts.
In Kolumbien schockt ein Inzestfall á la Josef Fritzl: ein Vater zeugte acht Kinder mit seiner Tochter.
Die Phantom-Mörderin aus Heilbronn gerät wieder in die Schlagzeilen.

11 Kommentare

  1. Slumdog Millionair kommt auf meine Liste der besch�menden Vers�umnisse. The Wrestler fand ich leider nur wegen M. Rourke beeindruckend. The Fall - mal schauen, ob mein Video-Dealer den hat, ich fand schon The Cell, zumindest, soweit es die Bilder betrifft, sehr beeindruckend.
    Die Serie "Life" habe ich auch angefangen, hat mir gut gefallen, aber als der Sender, statt gleich mit der zweiten Staffel weiterzumachen, erst noch einmal alle Folgen der ersten Staffel wiederholte, f�hlte ich mich leicht verarscht und habe dann den Anschlu� verpa�t.
    Und Bjarne M�del fand ich nicht soo schlecht, aber, genau wie Du, auch nicht richtig gut.

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  2. Nun, ich hab in der Zwischenzeit auch schon negative Kritiken zum Slumdog gelesen. Bei mir hat der Film einfach total den Gef�hlsknopf ausgel�st, das passiert auch nicht so oft, ohne dass ich hinterher sage, das war Kitsch. Er macht einen sentimental, traurig, fr�hlich - alles auf einmal. Dass das Thema Armut in Indien nat�rlich viel ernsthafter angepackt werden sollte, steht da auf einem anderen Blatt.
    Life mag ich wirklich richtig gerne, die zweite Staffel hatte ich mir dann auch schnellstens als Import DVD �ber ebay beschafft *lach*, was auch einfach daran liegt, dass dieser sch�ne rothaarige Mann auch einfach eine sehr sch�ne Originalstimme hat und ich die Folgen nicht auf deutsch sehen wollte *lach*.

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  3. Kerle-Beat in der Stimme? :>> Soso - als Mann fragt man sich ja manchmal, wenn ein Schauspieler, den man f�r nicht besonders auffallend h�lt, in einem Film oder einer Serie die Frauen reihenweise umlegt, ob der wirklich, auch bei den Zuschauerinnen das Blut in Wallung bringt. Wenn ja, wie in diesem Fall, finde ich das recht beruhigend, denn wenn ich in den Spiegel schaue, kann ich da auch nichts Auffallendes entdecken - eine ermutigende Gemeinsamkeit. ;-)

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  4. Nun ja, nun kann man Josh Homme nicht gerade als nichtauffallend beschreiben - f�llt mir in diesem Zusammenhang ein.
    Mit Kerle-Beats meinte ich weniger den Gesang als die Gitarren im letzten Drittel von Neither Loves Me & Neither Do I, musst du mal reinh�ren, dass wei�t du, was ich meine, warte mal, hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=YoCFJQCFrpY

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  5. Danke, h�re ich heute abend mal rein (keine Soundkarte auf der Arbeit). Ich habe mir gestern schon ein paar St�cke angeh�rt, zu bedauern ist nat�rlich die durchweg schlechte Soundqualit�t der Live-Aufnahmen, aber man kriegt einen ersten Eindruck: Handmade Musik ohne elektronischen Firlefanz (den ich manchmal auch ganz gern habe), besonders die langsameren Blues-St�cke erinnern mich ein wenig an Cream. Der Gesang erinnert manchmal an Bowie, oder? Nicht nur die Stimme, auch die Art zu singen. Auf jeden Fall: Ich mu� mir unbedingt mal eine CD von denen besorgen.

    Gestern habe ich mir "The Fall" ausgeliehen (der DVD-Verleih bei mir um die Ecke ist ein Automat mit 24-Stunden-Zugang - ich liebe das, auch wenn mir politisch korrekt die verlorenen Arbeitspl�tze leid tun) und mir eine Kopie gezogen, am Wochenende wird gekuckt.

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  6. Na, da bin ich ja mal gespannt, wie dir The Fall gef�llt! Und die CD von Them Crooked Vultures lohnt sich auf jeden Fall, wobei tats�chlich einige Songs weit besser live klingen als auf der Scheibe.

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  7. Yeah - Headbanging-Musik, mu� man laut h�ren, k�nnte noch 10 Minuten so weiter gehen. Tats�chlich habe ich fr�her immer so getanzt, obwohl ich den Begriff gar nicht kannte und mit Metal nichts am Hut hatte - ich hatte nur Angst, auf der Tanzfl�che (mit geschlossenen Augen) die Balance zu verlieren, wenn ich meine Beine bewegt h�tte (wenn ich das meinen jungen Kolleginnen erz�hle, h�hnen die immer "Was Gro�vater noch wu�te" - sehr nett ;-). In die heutigen Dicos komme ich leider ohne jugendliche Begleitung nicht mehr rein, die T�rsteher lassen mich nicht.

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  8. Das ist aber wirklich ne nette Story *lach*.

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  9. Also ich glaube Herr Phoenix wird mich jetzt in jedem deiner R�ckblicke verfolgen (?) *lach* Soll ich mir seine Attacke anschauen? *�berleg* Ne, man, ich fand den so sympathisch. Irgendwie verschiebt sich da gerade das Bild von ihm.

    Fringe hab ich auch angefangen zu schauen, aber Meinung muss ich mir noch bilden dr�ber.

    Und Slumdog Millionaire sollte auch mal den Weg in den DVD Player finden, aber da meine bessere H�lfte den auch mitschauen wollte, ist das nie geworden. Irgendwie verbringen wir die Zeit falsch zusammen *g*

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  10. nee, ab Juni h�rts mit Phoenix auf :)
    Fringe ist nicht mein Ding, ich hab immer mal wieder eine Folge geguckt, konnte mich mit der Serie aber nicht anfreunden.

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  11. Oh wie erfreulich. Das Ende naht. Ich glaube, ich habe in den letzten zwei Jahren noch nie soviel �ber den gelesen wie heute *g*

    Naja kenn noch nicht soviele Folgen, von daher, muss mal schauen, ob mich das n�her anspricht. Immerhin Joshua Jackson etwas �lter und b�rtig zu sehen, ist schon mal ein Hingucker wert, macht aber sicherlich die Serie nicht besser.

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