Sonntag, 1. Juli 2012

Metric (Support: Darkness Falls), 26.06.2012, Postbahnhof Berlin

SAM_0030Am vergangenen Dienstag gab es wieder Musik für Augen und Ohren. Metric spielten live im niedlichen Postbahnhof (ich mag den einfach). Obwohl es die Band seit mittlerweile 10 Jahren gibt und sie es einschließlich des diesjährigen "Synthetica" auf immerhin fünf Alben gebracht haben, brauchte es erst Edgar Wrights "Scott Pilgrim vs the World" und dessen Soundtrack, dass sie mir das erste Mal auffielen. Der Song "Black Sheep" gehört seit dem wohl zu den meistgespielten Titeln auf meinem iPod. Das neue Album gefällt ebenfalls, also war der Besuch des Konzerts eine logische Konsequenz (außerdem war Jack White im Tempodrom bereits ausverkauft *lach*).

Zunächst wollte uns das Trio Darkness Falls das Warten auf den DarknessFalls_01Hauptact versüßen. Ihr Sound liegt irgendwo zwischen Twin Peaks und Warpaint, die Sängerin hat eine ausdrucksstarke Stimme, die von den 80er Jahre Schulterpolstern ablenkte, die Gitarristin wirkte noch etwas ungelenk, und zum Bassisten fällt mir irgendwie nur "niedlich" ein. Ich weiß nicht, vielleicht lags daran, dass die Drums vom Band kamen, so auf Dauer hat mich ihr Set nicht angesprochen. Ein, zwei interessante Songs waren dabei, beispielsweise "Timeline", den man sich hier live angucken kann, im Grunde aber alles etwas depressiv.

Metric dagegen konnten mit Lebendigkeit punkten. Und vor allem mit Spielfreude. Die kleine Bühne des Postbahnhofs wurde perfekt von der sympathischen Sängerin Emily Haines ausgenutzt, bei der ich manchmal, wenn sie vor den Keyboards stand, ein wenig an Dave Grohl denken musste *lach*, aber die Assoziation müsst ihr jetzt nicht verstehen.
Ansonsten hat sie so eine süße, mädchenhafe Livestimme, die einen besonders guten Gegensatz zu dem wummernden Bass und der wirklich guten Arbeit von Schlagzeuger Joules Scott-Key bietet. Passt live einfach alles perfekt zusammen.
Die Stimmung im Publikum war ebenfalls sehr gut, und das launige, dynamische Set (eine Setlist kann ich leider nicht bieten, viel vom neuen Album) machte Lust auf mehr. In einer größeren Halle könnte ich sie mir irgendwie nicht so gut vorstellen, die Musik scheint vielmehr für einen intimeren Rahmen gemacht zu sein, und sollten sie sich in nächster Zeit wieder nach Berlin verirren, bin ich gerne nochmal dabei.

Kleine Anekdote vielleicht noch am Rande: Ich scheine einen der Security-Leute etwas irritiert zu haben. Als der meine Handtasche durchwühlte und mit Allergiker-Standardgepäck wie Nasen- und Asthmaspray nichts anfangen konnte und ich ihm erstmal erklären musste, was das ist und warum ich das mit in die Halle nehmen muss (komisch, das hat bisher noch nie jemanden interessiert), machte der sich richtig Sorgen um mich, man stelle sich im Berliner Dialekt, den ich nicht nachmachen kann, vor wie er sagt "aber um Gottes Willen verlier das Zeug da drin nicht, Mädchen", später als er in den Bühnengraben wechselte, machten wir noch Witze drüber. Nett.

Hier ein wie üblich verwackeltes Live-Video von "Youth Without Youth".