Montag, 17. Dezember 2007

Best/Wörst Bestandsaufnahme 2008

Und wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. "Jahresendlisten" gibt's auf allen Kanälen, Online-Portalen und Blogs. 2006 habe ich bereits eine kleine Rückschau gewagt und werde dies nun wieder tun, auch wenn wir noch stattliche zwei Wochen vor uns haben. 2006 war geprägt von schlechten Nachrichten, Stress, Trauer, Wut, Frust und manchmal auch Verzweiflung. Erst im letzten Drittel gab es noch eine Portion positiven Schwung, der mich mit viel Kraft ausgestattet in den Januar 2007 gespült hat. Und glücklicherweise blieb ich in den vergangenen Monaten von allzu schlechten Neuigkeiten verschont (toitoitoi*klopfaufHolz*), ein bisschen Frust hat man ja vielleicht immer mal, ansonsten war alles schön.  Und meine Freunde mussten sich 12 Monate lang kein Gejammer anhören (sag ich mal so).

So - nun bin ich weder Kerner noch Jauch noch der Spiegel. Meine Best/Wörst-Liste beschäftigt sich natürlich nicht mit politischen oder sozialen Ereignissen und auch die gewonnene WM der deutschen Fußballfrauen, das Verschwinden von Maddie in Portugal oder die Anklage/ Untersuchungshaft/ Freilassung von Marco interessiert mich in diesem Zusammenhang eher weniger. Was müssen Kerner und Jauch geweint haben, dass Marco leider erst NACH ihrer Jahresrückschau zurück nach Deutschland gelassen wurde. Die Ärmsten.

Mein Blog ist seit seinem Bestehen darauf ausgerichtet, über die "leichten" Dinge des Lebens zu berichten, Alltagskram, TV, Musik und im speziellen Filme - Leidenschaften soll man schließlich pflegen. Also umblättern für meine Highlights dieses Jahres.

Kino - Die besten Filme (bei der Fülle brauch ich ne Top Ten)
1. Todeszug nach Yuma
2. 300
3. Mr Brooks
4. Death Proof / Planet Terror (war als Double Feature konzipiert, wird auch so bewertet)
5. Bourne Ultimatum
6. American Gangster
7. Sunshine
8. Hot Fuzz
9. Smokin’ Aces
10. Shoot Em Up

Kino - Von ärgerlich über schlecht zu enttäuschend
1. The Shooter
2. Die Vorahnung
3. 28 Weeks Later
4. Pans Labyrinth
5. Harry Potter und der Orden des Phoenix

(Die Titel des Fantasy Filmfestes, die den Weg nicht offiziell ins Kino schafften, werte ich nicht).

TV - Das Gute oder warum man dennoch einschalten kann
1. Boston Legal
2. The Closer
3. Der Kriminalist (und weiterhin die Münsteraner Tatorte)
4. Grey’s Anatomy
5. Keine Christiansen mehr!

TV - Das Schlechte oder warum Rundfunkgebühren das Letzte sind
1. Die Tatsache, dass „Wetten dass?“ noch so was wie eine Daseinsberechtigung hat
2. Weiterhin Netzer/Delling und die anderen Deppen
3. Telenovela-Schwemme
4. DSDS/Popstars/Popstars on Stage/Topmodel
5. RTLII-News

Musik - Schöne Platten
1. Queens Of The Stone Age – Era Vulgaris (wundert das wen?)
2. Interpol – Our Love To Admire
3. Under The Influence Of Giants – dto.
4. Amy Winehouse – Back To Black (erst in diesem Jahr entdeckt)
5. Arctic Monkeys – Favorite Worst Nightmare

Musik - Echte Enttäuschungen
1. Foo Fighters – Echoes, Silence, Patience & Grace
2. White Stripes – Icky Thump
3. The Ark – Prayer For The Weekend
4. Mika – Life In Cartoon Motion (so viele Vorschusslorbeeren und dann so ein Schuss in den Ofen)
5. Charlotte Hatherley – Deep Blue

Das Konzert des Jahres
Queens Of The Stone Age, 04.07., Columbiahalle, Berlin - Warum? Siehe hier.

Bloggen
Ich vermisse: Das Blaue Auge. Habe immer sehr gerne beim Blauen Auge gelesen.
Ich freue mich: über die Blogfreunde, die sich im Laufe von knapp 1,5 Jahren hier angesammelt haben, deren Blogs ich zumindest versuche, regelmäßig zu verfolgen und zu kommentieren und die das gleiche netterweise auch bei mir machen. Ich schätze mich glücklich, dass das ein ziemlich reges Hin und Her ist.
Ich finde schade: dass so viele Blogger, auf deren Seiten ich z.T. aufgrund interessanter Überschriften stoße, es nicht für nötig halten, auch nur ansatzweise einen vernünftigen Schreibstil an den Tag zu legen. Das was wir hier machen, ist zwar in den meisten Fällen keine große Kunst, auch nicht gerade wichtig fürs Weltgeschehen, aber trotzdem müssen Beiträge doch nicht so geschrieben sein wie dahingerotzt. Wenn ich mich schon der Welt mitteilen möchte, möchte ich dann nicht – wenn auch anonymisiert – eine bessere Visitenkarte hinterlassen?

Dienstag, 11. Dezember 2007

Deutsche Populäre Weihnachtsmusik

Gibt's das eigentlich? Während ich hier im Büro noch alleine sitze und die Beatles den "Jinglebell Rock" durch den Raum schmettern lasse, fällt mir auf, dass es irgendwie keine deutschsprachige Weihnachtspopmusik gibt. Das scheint eher ein US-amerikanisches Phänomen zu sein (gut, britische Künstler - siehe Beatles - gibt's auch, die Weihnachten vertonen, aber die ließen sich wohl eher anstecken...). Ich meine nicht sowas wie Peter Alexanders "Schlittenfahrt im Schnee" oder Heintjes Weihnachtslieder *lach* (meine Mutter hatte die Heintje-Platte, daher fällt mir das gerade ein, ich hab soooo ein Trauma). Sondern zeitgenössische Pop- und Rockmusik aus Deutschland, die sich mit dem Weihnachtsmann beschäftigt.
Spontan fallen mir nur die Fantastischen Vier mit "Frohes Fest" ein, welches ja nun nicht gerade die typisch heimelige Atmosphäre beschwört. Oh, Truck Stop hatten mal einen Song "Weihnachten im Wilden Westen". Das wärs dann auch schon.
Und selbst wenn deutsche Künstler Weihnachtslieder aufnehmen würden, dann glaube ich würden sie sich die Klassiker wie "Stille Nacht" & Co. vornehmen. Schrecklich. Ein Pendant zu AC/DCs "Mistress for Christmas" - von den Sportfreunden Stiller? Nein.
Einfach für die Abwechslung zur Weihnachtszeit plädiere ich hiermit für ein Album mit deutschsprachigen Weihnachtssongs. Da können dann auch ruhig Silbermond und Juli mit drauf sein. MENSCH, Tokio Hotel???!! Was würden sich die Kinder freuen, wenn die mal sowas rausbringen würden.
Ja, ich fänd das irgendwie gut. Und sei es auch nur, damit in meiner Xmas-Playlist nicht 7x "Have yourself a merry little Christmas" - von unterschiedlichen Interpreten gesungen - vorkommt.
Wenn hier jemand mehr weiß und gute Tipps in Sachen deutschsprachiger Weihnachtsmusik hat - immer her damit!

--
Nachtrag vom 13.12.2007
KleinChris hat natürlich recht, von den Roten Rosen (die Toten Hosen) gibt es das Album "Wir warten auf's Christkind". Die bösen Prinzen haben auch mal so etwas verbrochen, mein Verstand weigert sich aber standhaft, da reinhören zu wollen. Dann lieber Truck Stop.

Montag, 10. Dezember 2007

Eine nostalgische Reise in musikalische Gefilde oder so #2

Meine pünktlich zum Wochenende eingefangene Erkältung (jetzt hab ich sie schon zweimal in diesem Blog erwähnt, ja, ich will Mitleid) zwang mich an den vergangenen beiden Tagen zum Hausarrest. Ein guter Grund, mich weiter mit meiner Musiksammlung zu beschäftigen. So stieß ich zum Beispiel, auf eine Band, die 1999 mit einem lauten BÄNG auf der Bildfläche erschien.  Ihr erstes Album "Three Dollar Bill" kannten in Europa nur die Wenigsten, aber ihrem zweiten "Significant Other" und der dauerhaften MTV/VIVA-Präsenz konnte man sich einfach nicht entziehen. "Nookie" und "Re-arranged" waren weltweite Hits, denen viele weitere folgen sollten.
Die Rede ist von Limp Bizkit, die lustigerweise eher ungerechtfertigt als "Nu Metal" Flaggschiff galten und die eine Unzahl von Nachahmern mit ebenfalls tätowierten aber noch weniger talentierten Frontmännern nach sich zog. Man denke da nur an Papa Roach oder OPM. In ihrem Fahrwasser schwammen auch für kurze Zeit Staind, mit "It's been awhile" gabs sogar ein chartkompatibles Duett mit Fred Durst.
Ja Fred Durst - eine Zicke vor dem Herrn, mit wem hatte der Mensch nicht alles so Stress... mit Everlast zum Beispiel, beide Seiten veröffentlichten übers Netz musikalische Hasstiraden über den jeweils anderen. Und auch ansonsten konnte man Durst nicht gerade als Sensibelchen mit diplomatischem Geschick bezeichnen. Und hey, war da nicht mal was mit Britney Spears? Und überhaupt - was war eigentlich mit Wes Borland, warum hat er sich einmal von der Band zurückgezogen, um dann später wieder dazuzustoßen und dann erneut auszusteigen?
Egal. Um wieder zum Punkt zu kommen - über drei Alben lang, habe ich die Musik von Limp Bizkit wirklich gemocht. Das ist vorsichtig ausgedrückt, ich fand sie tatsächlich total klasse, fast hätte man mich als ausgemachten Fan bezeichnen können. Und auf tätowierte Kerle steh ich seit eh und je... Ähem *räusper*. Nach dem eher lauen "Results May Very" ließ mein Interesse an der Band nach.
Gestern dann fiel mir auf, wie lange ich deren Musik nicht mehr gehört habe. Also rein in den CD-Player mit "Significant Other", den Lautstärkeregler auf Are you nuts? gedreht und los. Und was soll ich sagen? Ein paar Jahre später mit offenbar reiferen Ohren find ich es einfach nur Scheiße. Null aussagekräftige, seelenlose Rock-Musik, mit Texten, die z.T. einfach nur peinlich sind und einem Sänger, der durch die Nase singt. Hm. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, was mich daran früher so angemacht hat. Lediglich "N2Gether Now" und "Getcha Groove On" (vom "Chocolate Starfish...-Album) gefallen mir noch.
Wohl doch keine Musik für die Ewigkeit, sondern tatsächlich nur ein weicher Keks...
Und was macht Fred Durst heute? Versucht sich z.B. als Schauspieler in so Sachen wie dem Remake von "Das Omen"... Ach so und seit zwei Jahren gibts Gerüchte über ein neues Album, dass da "The Unquestionable Truth (Part II)" heißen soll.


Randnotiz:
OPM haben sich mal ein Set mit den Queens Of The Stone Age in der Berliner Columbiahalle geteilt. Das war sehr lustig. Als die Queens dann spielten, stand der Drummer von OPM neben mir. Ich konnte nicht umhin, ihn anzutippen und ihm dann auf Englisch mitzuteilen "Guck mal, SO macht man das", he was not amused. Ich aber schon :)

Dienstag, 4. Dezember 2007

Eine nostalgische Reise in musikalische Gefilde oder so #1

Ich erwähnte bereits ein paar Einträge weiter unten, dass ich momentan dabei bin, meinen neuen iPod mit ganz viel guter (ja, Geschmackssache) Musik zu befüllen. Und das dies die Momente sind, in denen man sich mal wieder mit der ganzen Masse an Musik befasst, die sich so im CD-Giftschrank und auf der Festplatte tummelt. Da kommts dann schon mal vor, dass man Künstler wieder neu für sich entdeckt (Beck erwähnte ich ja bereits) oder sich auch wundert über Titel, die man vorfindet "Wie kommt das auf meine Festplatte?" "Das kenne ich nicht" "Oh, ich kann ja den kompletten Text mitsingen" "Oops"...
So finden sich da Titel wie "Woodpeckers From Space" oder "Wat" (die deutsche Version von Capt. Sensibles "Wot", vom legendären NDR2-Moderator Willem!) oder Bruce & Bongos "Geil", ganz zu schweigen von Trans-X "Living on Video". Da tun sich peinliche Perlen auf, die aber bei neuerlichem Hören irgendwie wieder ganz lustig sind und daher nicht vernichtet werden.
Angestachelt von diesem leicht nostalgischen Gefühl habe ich einen kleinen Karton geöffnet... Ihr kennt das, der eine hat eine "Schublade", der nächste einen "Karton" und der dritte eine ganze "Abstellkammer" voll mit Dingen, die man nicht über sich bringen konnte, wegzuschmeißen - egal wie oft man umgezogen ist. Und da fand ich es: mein erstes bespieltes Tape... Anfang 1983, da war ich 9 Jahre alt.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Schwester und ich uns immer einen Wettlauf lieferten zum Radiorecorder. Sonntag vormittags, zw. 10-12.00 Uhr, wenn auf Radio Hilversum 3 die Top Forty der holländischen Charts spielten, der Moderator schwatzte zwar immer in die Songs rein, doch spielten die Holländer geilere Musik im Radio als damals NDR2& Co. Und wir hatten halt nur einen Taperecorder, d.h. die Berlinerin und ich mussten jeweils schneller sein als die andere und fix die eigene Kassette in das Ding schieben und schnell die Record-Taste drücken.
Da gabs bei der 9jährigen Flinkwert auch mal Heulerei, wenn die 17jährige Berlinerin wieder schneller war und man auf eine neue Chance warten musste, um die Dexys Midnight Runners oder so aufzunehmen *lach*.
Schon klar, das interessiert den werten Leser hier vermutlich gerade nicht die Bohne, aber ich finds immer noch lustig.
Hier die Tracklist meiner ersten Kassette - leider nicht mehr abspielbar, leiert wie blöd.


A
01 Musical Youth - Pass the Dutchie
02 Peter Schilling - Major Tom
03 Culture Club - Do you really want to hurt me?
04 Rene and Ronato - Save your love
05 Men at Work - Down under
06 Wham! - Young Guns
07 Dexys Midnight Runners - Come On Eileen
08 Kid Creole & the Coconuts - Annie, I'm not your daddy
09 Supertramp - It's raining again
10 Captain Sensible - Wot
11 Nena: "99 Luftballons"
12 Phil Collins: "You Can't Hurry Love"

B
01 Udo Lindenberg: "Sonderzug nach Pankow"
02 Kajagoogoo - Too shy
03 Wham! - Wham rap
04 David Bowie - Let's dance
05 Michael Jackson - Billie Jean
06 Toto - Africa
07 Eurythmics - Sweet Dreams
08 Duran Duran - Is there something I should know?
09 Icehouse - Hey little Girl
10 Geier Sturzflug - Bruttosozialprodukt
und dann folgt Leere, die man noch locker mit einem Song befüllen könnte *lach*

Montag, 3. Dezember 2007

Was ein neuer iPod so mit sich bringt

Seit einiger Zeit liebäugelte ich bereits damit, meinen 1GB Nano loszuwerden und mir den schicken schwarzen iPod classic mit aufschneiderischen 160GB zu kaufen. Nun ja, immerhin war ich vernünftig genug, keine 350€ für ein Gerät auszugeben, auf dem ich mir sowieso niemals Filme anschauen werde, die 160GB vermutlich auch nicht voll kriege und habe mich letztlich für die "Sparvariante" mit nur 80GB entschieden.


Und da ist er nun. iPod
Wunderschön anzusehen, so griffig irgendwie, in diesem matten Schwarz. Ich stelle fest, dass ich ihn zwischendurch einfach in die Hand nehme, um mal drüber zu streichen. Was hätte Freud wohl aus dieser Information gemacht?
Durch mein Hirn schießen sofort unzählige Accessoire-Ideen. Weiße Kopfhörer zu einem schwarzen iPod - das geht nun wirklich nicht. Und das weiße Radioteil für den iPod, welches ich mir schon länger zulegen wollte, sieht auch doof aus. Glücklicherweise gibts da ein Online-Auktionshaus, wo man sich das schwarze Zubehör zur Not auch aus Hongkong bestellen kann. Und das edle schokoladenbraune Täschchen kam schon am Freitag mit der Post.
Ich bin ein Konsumopfer!
Etwas Gutes hat das viele ausgegebene Geld für iPod & Accessoires allerdings auch.
Jetzt verbringt man mal wieder etwas Zeit damit, die eigene Musiksammlung zu durchforsten. 80GB wollen ja schließlich auch befüllt werden.
So saß ich gestern Nachmittag vor meinem heimischen PC, belud den iPod mit viel Musik und stellte dabei fest, wie viele tolle Bands/Musiker ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe.
Gestern hab ich u.a. Beck neu entdeckt. Bin "Milk And Honey"-singend durchs Zimmer gesprungen (
She's all right...touching my body / She's all right...on my computer / She's all right...selling me watches / She's all right...ring on my finger), habe aus dem offenen Schlafzimmerfenster (dort steht mein PC) "I'm a loser baby, so why don't you kill me?" rausgebrüllt und meinen Kaninchen liebevoll "MTV makes me wanna smoke crack"  in die langen Löffel gesäuselt. Sehr schön. Meine Nachbarn halten mich jetzt vermutlich für komplett irre, aber was schert mich deren Geschwätz.

Mittwoch, 28. November 2007

Dringend neues Weihnachtspoplied gesucht!

Ein Aufruf an Musiker:
Seit 23 Jahren wird die Menschheit von Wham!s "Last Christmas" gequält. Jedes Jahr aufs Neue kann man an keinem Weihnachtsmarkt in der Stadt vorbeigehen (und in Berlin gibt's an jeder Ecke einen solchen Markt), ohne dass man diesen Song hören muss, was mir gestern Abend wieder schlagartig bewusst wurde. Ab Mitte/Ende November darf man das Haus nur noch mit Kopfhörern verlassen.
Ich finde, es reicht.
Wir brauchen dringend einen neuen Song, der "Last Christmas" ablöst und in Dauerrotation alljährlich gespielt wird. Meinetwegen für die nächsten 23 Jahre.
Also, lasst euch was einfallen.

Freitag, 23. November 2007

Unterirdischer Rock

Vor ausgewähltem Publikum - 330 Fans gewannen die Tickets in diversen Gewinnspielen - spielten die Queens of the Stone Age 700 Meter unter der Erde im ehemaligen Salzbergwerk in Sondershausen. Gehts cooler? Mann, bin ich neidisch, da wäre ich gerne dabei gewesen, auch mit Schutzhelm :)

Bilder gibts hier.
So und alleine wegen dieser Setlist bin ich neidisch (die haben The Bronze gespielt *heul*):

Hanging Tree
River In The Road
Killer Sceene
In The Fade
White Wedding
Suture Up Your Future
Mosquito Song - Running Joke
Blood Is Love
Make It Wit Chu
Bronze
Cat City
Goin Out West
Handmodel

Montag, 19. November 2007

Konzerte allgemein

Es bleibt mir übrigens bis in alle Ewigkeit unverständlich, wie man in einem Rockkonzert völlig steif mit vor der Brust verschränkten Armen direkt vor der Bühne stehen kann, ohne sich auch nur einmal zur Musik zu bewegen, den Kopf zu schütteln, nicht mal ein kleines Nicken, sondern absolut unberührt wie ein Baum dazustehen...
Da sollte man vielleicht einfach mit seinen vier Buchstaben zu Hause bleiben und sich den ZDF Fernsehgarten Live-DVDs seiner favorisierten Künstler anschauen.

Rockiger Seelenschmerz mit Interpol (und Blonde Redhead), Berlin,Columbiahalle (17.11.07)

Gegensätzlicher hätten meine beiden letzten Konzertabende nicht sein können, vor zwei Wochen Kaiser Chiefs (wie hier berichtet), die Partymusik machten und die entsprechende Stimmung auf der Bühne und im Publikum verbreiteten. Und nun Interpol, deren Bühnensetting mit all diesen schwarzgewandeten Herren, die relativ steif auf ihren Instrumenten spielten, an eine Ausstellungseröffnung einer Kunstgalerie erinnern ließen.
Zuvor brachten uns bereits Blonde Redhead in eine irgendwie unwirkliche, surreale Stimmung. Der Musikstil des Trios um die langbeinige Sängerin Kazu Makino mit Micky Mouse-Kieksstimme ist für mich eher mit "seltsam" zu bezeichnen. Eine interessante Mischung aus Rock und der vertonten Unterwasserwelt. Irgendwie. Schwer zu beschreiben. Aber neugierig hat mich ihr halbstündiges Set in jedem Fall gemacht.
Nach einer ziemlich langen Wartephase gabs dann die volle Ladung rockige Melancholie. Wie erwähnt: die Band sehr stylish komplett in schwarz gekleidet (am Rande sei erwähnt, dass ich die blankpolierten Schuhe von Paul Banks sogar oben auf der Galerie habe blitzen sehen, wens interessiert *lach*) und relativ bewegungslos. Ich glaube, während des kompletten Sets ist nicht eine Haarsträhne von Banks' perfekt gewachster Frisur entglitten. Dafür hat sich Carlos D an der Gitarre z.T. grazil wie eine Ballerina übers Parkett bewegt.
Wer sich zu Interpol ins Konzert begibt, darf halt keinerlei spontane Aktionen erwarten oder gar sowas wie Jam Sessions auf der Bühne, das passiert nicht. Und würde auch nicht zur Musik der New Yorker passen. Die Show ist perfekt durchorganisiert und absolut überraschungsfrei. Mich würde sogar wundern, wenn sie von Tag zu Tag die Setlist ändern würden.
Dafür darf man als Fan aber auch in den wunderschönsten Tönen schwelgen, die da von der Bühne rüberkommen. Diese Band beherrscht ihre Instrumente wie wenige andere, der Sänger hat auch live eine unverwechselbar ausdrucksstarke Stimme, die unter die Haut geht und das Publikum wird alleine von dem perfekten Spiel, den herrlich gitarrenlastigen, teils melancholischen, teils hoffnungsvollen Songs mitgerissen, so dass in der gesamten Halle inkl. der Galerie eine angenehme Stimmung herrscht. Und es ist auch okay, wenn die Sicht zur Bühne mal nicht gegeben ist, weil man einfach die Augen schließt, die Musik genießt und den Text leise für sich mitsingt und dabei ein wenig davon schwebt.
Gut so.
Setlist? Keine Ahnung, sie haben von ihren bisherigen Alben eigentlich alles gespielt was ich mag. Fotos habe ich hier gefunden.

Freitag, 16. November 2007

Wanted by Interpol

Als ich heute im Büro erwähnte, dass ich morgen Abend "bei Interpol" wäre, wurde ich sehr skeptisch beäugt. Ich fahre also morgen nicht nach Lyons, sondern "nur" zur Berliner Columbiahalle und schaue mir die New Yorker BAND Interpol an, deren Album ich hier bereits in den Himmel gelobt habe.
Und zur Vorfreude spielt jetzt hier "No I In Threesome".

Montag, 5. November 2007

Kaiser Chiefs, Berlin, Columbiahalle (04.11.07)

Ja, so kanns gehen. Da hatte ich mich nur auf einen "netten", poppigen Abend eingestellt und war völlig überrascht, als
1. lauter Teeniemädchen mit mir vor der Bühne standen
2. die Stimmung in der Columbiahalle so klasse war wie selten
3. die Isländer Jakobinarina als erster Support Lust auf mehr machten
4. und die Kaiser Chiefs letztendlich 80 Minuten lang gerockt haben wie Sau.

Zu 1. Okay, wäre ich 16 oder 17 Jahre alt, würde ein Ricky Wilson-Poster in meinem Jugendzimmer gleich neben Shia Le Bouef hängen. Der Kaiser Chiefs-Frontmann ist ein ziemlich sympathisch wirkender, allzeit hüpfender und agiler Wonneproppen mit mächtig Spaß an seinem Job. Und das überträgt sich auf die Zuschauer und bringt Mädels zum Schwärmen. Nachvollziehbar.

Zu 2. "Frenetischer Jubel" beschreibt es wohl am besten.

Zu 3. Die Isländer haben Jakobinarina. Wir Tokio Hotel. Muss ich schreiben, welches Land besser dran ist? Die Band - bestehend aus sechs Jungs, die definitiv nicht älter als 17, 18 sind - rocken ziemlich gut und, so cool sie ganz offenbar auch wirken wollen, sind dabei ziemlich drollig. Sänger Gunnar Ragnarsson quatschte entspannt in fast akzentfreiem Deutsch mit dem Publikum und hatte offenbar Freude am Tanzen. Wie meinte er nach dem 30 minütigem Set? Er sei nach einer halben Stunde auf der Bühne völlig fertig und die Kaisers machen das anderthalb Stunden lang, Respekt.
Tja, das ist dann aber auch der Punkt, an dem man feststellt, dass man keine 20  mehr ist: wenn man in einem Rockkonzert vor der Bühne steht und Muttergefühle bekommt *lachtot*.

Zu 4. Die Briten aus Leeds haben's definitiv raus, eingängige Melodien zu schreiben und live ihr Publikum zu rocken. Dabei kommen sie echt nett rüber, völlig ohne Attitüde und scheinen selbst immer noch überrascht davon zu sein, dass ihnen die Leute zujubeln. Das Schöne an der Musik der Chiefs ist, dass in den Titeln viele "Na Na Nas", "Ah-has", "Whoo-hoos" und "La la las" vorkommen, das lädt ja geradezu zum Mitsingen ein. Das hatte dann auch den Effekt, dass Frau Flinkwerts Stimme inmitten der letzten Zugabe bei der Textzeile "Oh my God, I can't believe it, I've never been this far away from home" kippte und ich dem Busfahrer im Anschluß nur noch ein "Guten Abend" zuhauchen konnte. Kann den Abend nur als vollen Erfolg beschreiben. Schweißtreibend und euphorisierend.

Randnotiz:
Silversun Pickups, der zweite Support aus Californien, waren schrecklich langweilig und haben leider auch ein Faible für nicht endenwollende Lieder *nerv*.
Setlist:
1. Everything Is Average Nowadays
2. Everyday I Love You Less And Less
3. Heat Dies Down
4. Born To Be A Dancer
5. Ruby
6. I Can Do It Without You
7. Modern Way
8. High Royds
9. Retirement
10.Thank You Very Much
11.Na Na Na Na Naa
12.I Predict A Riot
13.Take My Temperature
14.The Angry Mob
--
15.Love's Not A Competition
16.Oh My God

Da ich mittlerweile keinen Fotoapparat mehr in ein Konzert schleppe, gibts hier keine Fotos. Wer sich ein Bild von den Livequalitäten dieser sehr geilen Band machen will, der guckt sich dieses YouTube-Video an.

Sonntag, 4. November 2007

Die Ärzte - Jazz ist anders

Die Ärzte erfinden generell das Rad nicht mehr neu, wenn sie auch in Sachen Verpackung immer wieder die besten Ideen haben (Pizzakarton mit innenliegender Pizza & Tomatenscheibe = CD und Bonus-EP). Das gilt auch für "Jazz ist anders", ihrem am Freitag neu erschienenen Album. Bisher gab es noch keine DÄ-Scheibe, auf der mir wirklich alle Songs gefallen haben - auch das hat sich nicht geändert. Wie immer finden sich einige echte Perlen unter 08/15-Gassenhauern und DÄ-Füllsel.
Perlen, als da wären: "Himmelblau", "Junge", "Nur ein Kuss", "Niedliches Liebeslied" und "Tu das nicht". Typisch Die Ärzte sind dann halt "Vorbei ist vorbei", "Allein", "Lasse Redn" und "Heulerei". Und unter Gefüllsel verstehe ich sowas wie "Lied vom Scheitern" oder "Breit".
Manche Songs werden sowieso erst ihr wahres Potential zeigen, wenn man sie live hört, daher ist die dürftige Ausbeute an "Perlen" auch nicht weiter schlimm. Die Ärzte waren für mich schon immer eine Liveband und die Alben mehr zum Training der Texte gedacht :)
Ein bißchen vermisse ich auf "Jazz ist anders" jedoch den grenzdebilen Witz, dafür sind die Texte allesamt etwas lockerer ausgefallen; "Möchtegern-Weltverbesserungssongs" wie "Nicht allein", u.a. fehlen komplett, was ich auch mal ganz angenehm finde. Albern wirds erst bei den drei Songs von der Bonus-EP, da darf man dann wieder ungezwungen ablachen.
Nun - das ist jetzt zumindest so mein Eindruck nach dem ersten Hören. Absolut keine schlechte Platte (den Tiefpunkt gabs ja mit "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer"), aber sicherlich auch kein musikalischer Meilenstein.

Hier die Titel im Überblick:
1. "Der Himmel ist blau" (Farin singt)
Schöne Uptempo-Schrammelnummer. Mein Wohnzimmer lässt ausrichten: sehr tanzbar. Könnte zum absoluten Sommerhit 2008 werden.

2. "Lied vom Scheitern" (Bela singt)
Charmante Platitüdendrescherei. Nix besonderes.

3. "Breit" (Rod singt)

Hm. Antidrogensong? Das geht nach hinten los, denn den kann man eigentlich nur hören, wenn man breit ist - zum lauten Mitgröhlen.

4. "Lasse redn"

Farin schreibt nach wie vor die besseren Titel. Netter Antispießersong (Frau Flinkwert fühlt sich da mitunter in ihre Kindheits-Kleinstadt zurückversetzt). Irgendwie ZDF-Fernsehgartentauglich *lach*. Nein, das meine ich nett.

5. "Die ewige Mätresse" (Farin und Bela singen)

Ziemlich rockig auf den Punkt gebracht, macht Spaß.

6. "Junge" (Farin singt)

Ja, einen ähnlichen Text mussten wir wohl alle mal von unseren Eltern hören. Finde diese erste Singleauskopplung sehr gelungen. "Du hast dich früher so für Tiere interessiert", haha. Ich kenn das unter "Aber du hast doch früher immer gerne Rosa getragen", "Ja, Mama, mit 10."
"Und du warst so ein süßes Kind", das hab ich erst heute morgen beim wöchentlichen Telefonat mit meiner Mutter wieder gehört. Geiler Song.

7. "Nur ein Kuss" (Farin singt)

Huch? Da fühlt man sich ja zurückversetzt in die DÄ-Anfangstage. Der Titel ist so grenzwertig, klingt wie 84 nur besser produziert und gespielt. Echt nett. Das zweite Drittel erinnert irgendwie an Juliane Werdings "Am Tag als Conny Kramer starb". Schön.

8. "Perfekt" (Bela sing)

Ganz nett aber ohne Biss. Austauschbar.

9. "Heulerei" (Farin singt)

Fängt gut an, erinnert dann aber immer mehr an "Vermissen,Baby" - und der war besser. Aber gut rockig.

10. "Licht am Ende des Sarges" (Bela singt)

The Cure? Irgendwie klingt der Anfang nach einem The Cure-Song. Ich komm nicht drauf, welcher. Hm. Bela nimmt hier seinen Dracula-Kram auf die Schippe. Endlich.

11. "Niedliches Liebeslied" (Rod singt)

Macht dem Titel alle Ehre, poppiges Geschnurre von Rod mit Beat-Schuppen-Flair. Video kann in der gleichen Requisite aufgenommen werden wie "Dinge, von denen", haha.

12. "Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend)" (Farin singt)

Farin feels funky. Zumindest auf diesem astreinen Funksong. Gabs das schon mal von den Ärzten? Ein bißchen viel Bootsy Collins gehört in letzter Zeit, wie? Nett.

13. "Allein" (Farin singt)

Okay, jetzt auch Platitüden von Farin. Nein, gefällt mir nicht.

14. "Tu das nicht" (Bela singt)

Sehr sehr augenzwinkernder Beitrag zum Thema "Raubkopien". Naja, nicht gerade subtil, eher mit dem Zaunpfahl um die Ohren gehauen wird da der Musikindustrie, die Emule/Soulseek/ö.ä.-Nutzer kriminalisiert. "Und es läuft keine Musik auf deiner Beerdigung. So." haha

15. "Living Hell" (Farin singt)

Passt sehr gut zu dem vorangegangenen Track. Welch ein Fluch, wenn man so viel Glück hat. Armes Schwein, lieber Farin :)

16. "Vorbei ist vorbei" (Farin singt)

Klingt wie ein Vorgeschmack auf das nächste Farin U.-Soloalbum. Nett.

Bonus-Ep
1.  "Wir sind die Besten" (Farin und Bela singen)
Eine leichte Reminiszenz an die NDW klingt hier raus. Wohnzimmer lässt erneut ausrichten: tanzbar. Allein das "Hui" ist es wert.

2. "Wir waren die Besten" (Bela singt)
So klingt es, wenn der  Rock 'n' Roll-Übermensch im Altenheim von vergangenen Zeiten singt. Lustig.

3. "Wir sind die Lustigsten" (Rod singt)
Rod singt vom Gag-Imperium der Die Ärzte. Lachen muss er selbst beim Singen...

Und wer es noch nicht mitbekommen hat: auf der regulären CD befindet sich ein "Hidden Track", den man findet, wenn man die Scheibe ganz normal im CD-Player abspielt und dann zurückspult.
04-11-07_130604-11-07_1303
Nachtrag vom 12.11.
Es hat gedauert, ziemlich lange sogar für meine Begriffe, aber jetzt weiß ich endlich von welchem Cure-Song die Gitarre am Anfang von "Licht am Ende des Sargs" ist: "Just like heaven". Mann, wieso ist mir das nicht früher eingefallen!

Angry Mob (Kaiser Chiefs)

Ich hoffe, der Mob heute Abend beim Kaiser Chiefs Konzert in der Columbiahalle bleibt friedlich und wird nicht "angry". Hier zur Einstimmung ...

Der Bericht vom Konzert folgt dann morgen.

Montag, 29. Oktober 2007

Nee, Smudo und Thomas D.

Ihr haltet eure Gesichter ja in so manche peinliche Sendung und habt als Fantas auch eine echt üble Autowerbung hinter euch.
Aber zusammen mit Günter Netzer in einem lächerlichen Spot für die ARD-Sportschau Werbung zu machen - da geht bei mir jetzt jegliche, übriggebliebene Rest-Ihr-dürft-das-ruhig-Sympathie flöten.

Dienstag, 25. September 2007

Ladies Love Cool J, C-Club, 26.09.2007

LLCoolJ_ToddSmith Einen schönen Mann kann nichts entstellen? Doch, ein langweiliges Konzert. Ich hab mich ja gestern wirklich auf den LL Cool J-Abend gefreut. An die Karten sind die Berlinerin und ich umsonst über TwoTickets gekommen - wie offenbar sehr viele andere Menschen auch. Die Columbiahalle war nicht mal zu zwei Dritteln gefüllt (wenn man die Galerie oben mitrechnet), und extrem viele Besucher kamen über unzählige, unterschiedliche Gästelisten rein. Mitunter haben wir uns gefragt, ob überhaupt einer der Gäste die 40€ fürs Ticket bezahlt hat. Wie wir später erfuhren, muss es am Vorabend in Köln sogar noch leerer gewesen sein. Wie kann das sein? habe ich mich gefragt. LL Cool J, seit 20 Jahren aktiver Rapper, bekannt durch Musik und Film, zweimaliger Grammy-Gewinner, und (rein optisch betrachtet) mehr als sehenswert. Die Antwort darauf gabs dann später.

Sonntag, 2. September 2007

Under The Influence Of Giants

Mehr durch die Zufall bin ich an die selbstbetitelte Scheibe der "Under The Influence Of Giants" (nachfolgend nur noch UTIOG genannt) geraten. Und nach den ersten Sekunden des ersten Songs ging in meinem Kopf die Sonne auf. Diese vier Kerle aus Los Angeles schaffen das, was Maroon 5 so gerne tun würden, nämlich Pop, Dance, Soul und Rock zu einem einzigartigen, melodiösen, durchweg tanzbaren Sound zu vermischen und dabei - im Gegensatz zu den erwähnten Maroons - nie langweilig zu werden, sondern auf ganzer Albumlänge zu überzeugen. Offensichtlich haben die Jungs vorher auch ein bißchen bei den Scissor Sisters reingehört, jedoch liegt ihr Focus mehr auf poppig als auf schrill, und daher sollte man sie wohl nicht unbedingt in einem Atemzug mit den Scissors oder gar Mika erwähnen. Viel wichtigere Einflüsse scheinen die Bee Gees, Earth Wind & Fire, Michael Jackson (also die schönen alten Songs von ihm *lach*) und vielleicht auch ein bißchen die Chili Peppers zu sein, den Funk haben UTIOG definitiv im Blut.
Habe ihr Debüt mittlerweile so häufig gehört und bin immer wieder überrascht, dass es nicht einen einzigen Song darauf gibt, der im Vergleich zu den anderen irgendwie schlechter oder schwächer ist. Das macht es auch schwierig, Anspieltipps zu nennen. Ich tue es aber trotzdem: der Opener "Ah ha", das tanzbeinschwingende "In the Clouds", das coole "Mama's Room", das funkige "Against All Odds" und unbedingt das verträumte "Stay Illogical". Tja, und schon hab ich das halbe Album erwähnt.
Großartiges Debüt einer vielversprechenden Band!

Dienstag, 28. August 2007

Ersatzbefriedigung

Foo Fighters - The Pretender

Ach, ich hätte jetzt so Bock auf ein Foo Fighters-Konzert :)

Donnerstag, 9. August 2007

Alte Plastiktüte

Aus der Rubrik: Fragen, die mich seit langem beschäftigen

Olli Schulz und der Hund Marie besingen in ihrem Song vom "Beigen Album" (nämlich in "Dann schlägt dein Herz") die "alte Plastiktüte". Genauer:
Weil du dem Leben trotzt, tanzt du den Discofox.
Komm stell dich in die Mitte, alte Plastiktüte.
Wieder und wieder denke ich: HÄH?
Ich hab mittlerweile dank stetigem Originaltonfilmschauen gelernt, dass man im Englischen "Old bag" für "alte Schachtel, altes Weib", gerne auch "Drachen" oder "Schreckschraube" benutzt. Böser gehts noch mit "ugly old bag" = "Vettel".
Stammt das daher? Olli Schulz und Marie, könnt ihr das mal aufklären? *lach*
Ich habe den Begriff "alte Plastiktüte" als Vermenschlichung bisher noch nie im dt. Sprachgebrauch gehört. Das interessiert mich echt.

Sonntag, 29. Juli 2007

Marilyn Manson - Eat me, drink me

Hat die sonst noch wer gehört? Findet ihr auch, dass der Mann immer poppiger wird? Der singt zwar noch von Frankenstein, Valentine, Vampiren und dem Devil, aber "schockierend" ist da nix mehr. Je häufiger ich die Scheibe höre (und sie gefällt mir trotz allem ganz gut), desto häufiger muss ich an Alice Coopers "Feed my Frankenstein" denken. Gut, natürlich nicht so schlecht, wie dieser peinliche Cooper-Song, aber ähnlich unaufgeregt und so gar nicht mehr "provokativ".

Tja, werden wohl alle mit zunehmendem Alter etwas gesetzter, davor scheint auch Marilyn Manson nicht gefeit.

Die "" habe ich gesetzt, weil ich persönlich noch nie großartig schockiert war oder mich provoziert fühlte. Aber da draußen gibts ja durchaus sensiblere Seelchen als mich.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Interpol - Our Love to Admire

Als ich vor zwei Jahren das erste Mal das Vorgängeralbum "Antics" gehört habe, habe ich mich sofort in die Musik dieser Band verliebt und mir auch gleich ihr Debüt "Turn on the bright lights" gekauft. Seitdem sind Interpol für mich sowas wie der perfekte Soundtrack für ruhige Momente, in denen man tagträumend auf dem Balkon, dem Sofa oder dem grünen Rasen liegt, in den Himmel oder an die Decke starrt und dabei völlig den Alltag und den umgebenden Trubel - manchmal sogar das Atmen - vergessen kann.
Seit einigen Wochen nun ist endlich die neue Scheibe raus: "Our Love to Admire". Fast wirkt der Zeitpunkt der Erscheinung völlig unpassend, ist die Musik der Band beim ersten Hören doch eher mit dem Fallen der Blätter im Herbst, einem regnerischen Tag, Novembernebel, o.ä. zu assoziieren. Paul Banks Stimme klingt meist leicht depressiv, tragisch. Die Gitarren ähneln in den besten Momenten ein bißchen an den frühen The Edge, unglaublich melodisch, klar, fast hymnisch.
Und trotz der zunächst düsteren Assoziationen ist dies Musik für den Sommer. Denn auch in den schwärzesten Momenten der Platte keimt Hoffnung auf, macht sich plötzlich Lebensfreude breit.

"Our Love to Admire" ist sicherlich keine Mucke für die nächste Strandparty, aber für den lauen Sommerabend, wenn man beginnt, nach der Nachmittagshitze zu frösteln und einen leichten Abendwind verspürt... Ihr merkt schon, bei dieser Band gehen mir die blumigen Vergleiche nicht aus.
Wer sich überzeugen lassen will, sollte sich unbedingt mal "Rest My Chemistry" anhören, das ist ein Stück vollkommener Perfektion. Auch "The Heinrich Maneuver", die aktuelle Singleauskopplung (mit einem zugegebenermaßen echt blöden Video) ist ein zu empfehlender Anspieltipp.

Sonntag, 8. Juli 2007

Ash - Twilight of the Innocents

Das neue Album von Ash ist da. Nicht, dass ich mich im Vorfeld besonders drauf gefreut oder es sehnsüchtig erwartet hätte. Es gibt zwar eine ganze Menge Ash-Songs, die ich klasse bis genial finde (die heimliche Mitleserin she_said wird jetzt stöhnen, aber ja, ich mag auch "Candy" *lach*). Aber so wirklich wirklich überzeugen konnten sie mich bisher nie. Lediglich auf dem 2001er Album "Free All Angels" mochte ich ausnahmsweise mal fast die komplette Tracklist (bis auf "Nicole" *würg* und "World Domination"). Nach ihrer letzten Platte "Meltdown", mit der ich rein gar nichts anfangen konnte, hatte ich sie bereits abgeschrieben.
Aber nun "Twilight of the Innocents"! Habe die Songs gerade auf meinem sonntäglichen Dauerspaziergang auf voller Lautstärke gehört, während ich auf der Karl-Marx-Allee vom Wind durchgepustet wurde und bin völlig hingerissen!
Deswegen sitze ich nun hier im Internetcafé am Alexanderplatz, um die Welt das auch sofort wissen zu lassen: die neue Ash ist fantastisch. Nicht, dass die Welt meine Meinung nun tatsächlich interessieren würde. Aber tun wir mal einfach so.
Tim Wheeler, Mark Hamilton und Rick McMurray haben den perfekten Spagat zwischen eingängigen Poptunes und schrammelndem Rock geschafft, wenn sie auch bei "End of the world" doch arg in Richtung Schlager abdriften. Dieser kleine Ausfall sei ihnen allerdings verziehen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die restlichen 11 Songs besser sind als alles, was Ash in den letzten Jahren produziert haben (auch hier wird she_said wieder beim Lesen stöhnen, ich weiß es).
Was mich echt interessieren würde: hatte Tim Wheeler Gesangsunterricht? Wenn man einen alten Song wie "Angel Interceptor" z.B. im Vergleich zu dem nagelneuen "Dark And Stormy" hört (was ich gerade getan habe dank iPod), dann tun sich da echt Welten auf.
Genug des Lobes - kommen wir zu den Anspieltipps:
Das bereits erwähnte "Dark And Stormy", Track No1 "I Started a Fire" und "Princess Six" sind spontan meine Favoriten.
Diese Scheibe sei hiermit wärmstens empfohlen.

Freitag, 6. Juli 2007

Nachtrag: Queens of the Stone Age am 04.07., Berlin

Habe auf YouTube ein ziemlich gutes Video von "No One Knows" gefunden vom Berliner Konzert vorgestern. Und da es zu meinem Bericht weiter unten passt, wirds hier einfach auch reingestellt. Viel Spaß beim gucken :)

Donnerstag, 5. Juli 2007

Gestriges Konzert, 2. Teil: Queens of the Stone Age

Es gibt Dinge im Leben und im Universum, auf die ist Verlaß. Unter anderem darauf, dass Konzerte der Queens of the Stone Age immer gut sind. Immer. Die können nicht schlecht. Gut, ich gebe zu, bei der "Lullabies to Paralyze"-Tour habe ich Nick Olivieri schmerzlich vermisst, dieser irre Kerl fehlte einfach auf der Bühne. Hinzu kam, dass ich auch mit dem letzten Album zum ersten Mal in der Queens-Geschichte nicht wirklich viel anfangen konnte und sich manche Titel erst z.T. Monate später in meinem Gehörgang festgesetzt haben. So fand ich das letzte Konzert vor zwei(?) Jahren leicht enttäuschend. Nun, "das Leben ist kein Wunschkonzert" wie mein ehemaliger Chef gerne zu sagen pflegte, und jetzt hab auch ich mich damit abgefunden, dass Olivieri weiterhin kein Mitglied meiner Lieblingsband ist - auch wenn der Job des Bassisten nach wie vor vakant ist und nur temporär neu besetzt wird.
Und im vergangenen Monat kam die neue Scheibe "Era Vulgaris" raus. Anfangs noch als etwas sperrig betrachtet, liebe ich dieses Album mittlerweile, kann mich gar nicht satt daran hören. Viel homogener kommt die Musik wieder daher, zwar nach wie vor mit Stilbrüchen und Tempowechseln versetzt, lässt sich "Era Vulgaris" prima als Ganzes hören.
Als ein Ganzes konnte man die Band auch am gestrigen Abend in der Columbiahalle bewundern. Olivieri fehlte nicht mehr wirklich. Stattdessen wirkten Troy van Leeuwen (Gitarre) und Joey Castillo (Bass) mit dem Hünen Josh Homme in ihrer Mitte wie ein fest zusammenhängendes, harmonisches Trio. Zur Live-Unterstüzung kamen hinzu: Michael Shuman am Bass (die Bassparts auf dem Album wurden erneut von van Leeuwen/Homme eingespielt) und Dean Fertita an den Keyboards und dritter Gitarre.
Das Schöne an dieser Band ist ja: die kommen gleich zur Sache. Halten sich nicht großartig mit irgendwelchen aufgebauschten Bühnenshows auf. Deko? Ha. Dagegen wird beim "perfekten Dinner" in der Tischdeko ja richtig geklotzt. Ein paar Lüster hingen von der Bühnendecke, sahen eher aus wie Geräte, die Dr. Frankenstein zur Erweckung seiner Patchwork-Leichen gebrauchen könnte, und das wars dann auch. Kein langes Intro, nein. BANG! "Regular John", gefolgt von "Feel Good Hit of the Summer", "If Only" und "3's and 7's" starteten voll durch, keine Pausen, keine Ansagen, ein reines Rockbrett. "FGHOTS" wurde leicht abgewandelt bzw. eine Textzeile wurde hinzugefügt:"Everybody knows you dance like you fuck / you dance like you fuck / you dance like you fuck/ everybody knows you dance like you fuck / so dance like you fuck with me". Im Nu (oder in 15 Min.) war man naßgeschwitzt und glücklich. Zum Tanzen forderte uns Homme sowieso immer wieder auf, der ganzen Welt sollten wir via Livestream zeigen, wie Berlin tanzen kann - nicht dass wir eine Extraeinladung gebraucht hätten. Er selbst kam am Stock auf die Bühne, hatten wir das nicht schon mal? Was macht der Mann ständig mit seinen Füßen? Weiter gings mit einem guten Querschnitt ihrer bisherigen Alben. Klar, man vermisst dann schon mal ein "Lost Art of Keeping a Secret" o.ä., kam dafür aber in den Genuss von "Better Living Through Chemistry" oder anderen eher seltener gezeigten Titeln. Vom neuen Album schafften es sieben Songs auf die Setlist. Die Krönung wäre natürlich ein kurzes auf-der-Bühne-vorbeischauen von Mark Lanegan gewesen, aber hey, wer will sein Glück schon herausfordern. Das Publikum zumindest ging ab wie Schmidts Katze, super Stimmung auch auf der Tribüne.
Ansagen und Interaktionen mit den Fans sind nicht Hommes Stärken, hat er auch nicht nötig, da auch so die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf ihm liegt. Dieser Baum von einem Kerl, 2m hoch, breites Kreuz, ein bisschen pummelig isser geworden, der Gute, wirkt auf mich immer so, als könnte er nur mit einer ausladenen Armbewegung versehentlich 10 Leute k.o. schlagen. Daneben der gegen Homme fast zierlich wirkende Troy van Leeuwen, wie immer gentlemanlike im Anzugchic. Joey Castillo erinnert mich ja ein wenig an das Tier aus der Muppetshow, nur mit kurzen Haaren. Aber ein begnadeter Drummer (okay, er kann es nicht mit Grohl aufnehmen, aber wer kann das schon?). Fertita hab ich gar nicht wirklich wahrgenommen, dafür wirkte Shuman ziemlich selbstbewußt und schien seinen Spaß zu haben. Spaß ist überhaupt ein Stichwort: noch nie habe ich bei der Band (egal in welcher Formation) erlebt, dass sie ihr Programm unmotiviert runterspulen. Immer wirkt es so, als hätten sie sich den ganzen Tag genau wie wir Fans auf den Konzertabend gefreut.
Die insgesamt ca. 100 min. Spieldauer (die Pause vor den Zugaben war so kurz, die kann man gar nicht mitzählen) gingen um wie nix, es kam mir vor, als hätten sie gerade mal erst eine Stunde gespielt, als die Lichter in der Columbiahalle wieder angingen. Hätte gerne noch eine weitere Stunde so weitergehen können. Ein schöner Abend!
Die Setlist gibts auf der nächsten Seite.

Setlist
1.  Regular John
2.  Feel Good Hit Of The Summer (Everybody knows you dance like you fuck)
3.  If Only
4.  3's And 7's
5.  Do It Again
6.  Go With The Flow
7.  Misfit Love
8.  Into The Hollow
9.  River In The Road
10. Little Sister
11. Battery Acid
12. Leg Of Lamb
13. Turnin' On The Screw
14. Better Living Through Chemistry
15. A Song For The Deaf
16. Sick Sick Sick
Zugaben
17. Burn The Witch
18. A Song For The Dead
19. No One Knows

Gestriges Qotsa-Konzert, 1.Teil: Kamikaze Queens

Weil mich die Supportband der Queens of the Stone Age so beeindruckt hat, gibts hier nen Extra-Eintrag über die Kamikaze Queens.
Wurden die gestern eigentlich auch live im Web übertragen? Zumindest wurden die gefilmt.
Bestehend aus den Ex-Mitgliedern der "Sin City Circus Ladies" (die ich auch schon als QOTSA-Support erleben durfte) Trinity Tarantula, Luscious Lloyd und Tom Schwoll, der weiteren Frontfrau Mad Kate sowie Tex Morton und dem ansehnlichen Drummer Nico Lipps, bescherten uns die Kamikaze Queens eine fantastische Rockshow: ein bißchen Rockabillly im John Waters Look mit Punkpower. Wirklich sehr genial. Mad Kate und Trinity geizten nicht nur mit ihren Reizen (wobei ich bei der Lady in Red häufiger an die Textzeile von Lilly Allen "Good dancing love but you should have worn a bra" aus "Friday Night" denken mußte), sondern waren auch extrem gut bei Stimme.
Wer sich ein bißchen auskennt, kann vielleicht was mit der Beschreibung "Musik ähnlich der Horrorpops" was anfangen, für alle anderen ist diese Mischung aus Rock, Punk und Rockabilly etwas schwierig zu beschreiben. Sehr sexy, sehr trashig, tierisch rockend. Kann diese Truppe nur empfehlen!!
Hier mal ein Mitschnitt eines Auftrittes aus dem letzten Jahr, gefunden bei Youtube:

Mittwoch, 4. Juli 2007

Queens of the Stone Age - live im Web

Hier noch eine kleine Info für QOTSA-Fans, die möglicherweise gerade Trauer tragen, weil sie keine Karten für die Konzerte in Köln und Berlin mehr ergattern konnten:
Die heutige Show aus der Berliner Columbiahalle wird live ab ca. 22.00 Uhr ins Web übertragen - und zwar in voller Länge. Einer der vielen Links zum Livestream ist dieser hier über Visions.de.

Dienstag, 3. Juli 2007

Ein bisschen Vorfreude...

... sei mir heute gegönnt. Und zwar auf das Konzert der Queens of the Stone Age in der Berliner Columbiahalle morgen abend. Das versüßt mir heute schon den Tag, was meint ihr, wie gut ich erst morgen oder gar übermorgen drauf bin! *lol*
Sowieso schon viel zu lange her, dass ich die Wüstensöhne live sehen durfte, ein Wunder, dass sich da noch keine Entzugserscheinungen bemerkbar machten.
Für alle Unwissenden hier das aktuelle Video zu "Sick Sick Sick".

Wenn das nicht rockt, dann weiß ich auch nicht.
Übrigens habe ich bisher noch nicht herausfinden können, ob es einen Support gibt und wenn ja, wer das ist. Sollte irgend jemand das wissen, bitte Info, danke :)

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Edit:
Die Kamikaze Queens gibts als Support.

Freitag, 11. Mai 2007

Halbfinale Grand Prix d'Eurovision de la Chanson

Okay, auch ich habe mir gestern diese Ansammlung von Untalenten und Freaks gegeben. Einige Auftritte waren z.T. sogar noch viel zu traurig, um wenigstens ordentlich darüber ablästern zu können. Und über DJ Bobo wurde schon genug geschrieben und gesagt. Die einzigen positiven Überraschungen waren für mich Ungarn (Magdi Rúzsa mit "Unsubstantial Blues"), deren Sängerin mit Leidenschaft und kraftvoller Stimme einen wunderschönen, richtig altmodischen Blues hingelegt hat. Dann noch die kleine Garage-Band aus Andorra (Anonymous), kein großartiger Song zwar, wirkte aber immerhin frisch und munter und nicht wie kommerzielles Kalkül (im Vergleich zu den anderen Rocksongs). Schön auch der höchstdramatische Beitrag aus Serbien von Marija Serifovic, bei der ich am Anfang glatt überlegen musste, ob es sich um eine Frau oder einen jungen Mann handelt, es war irgendwie fast schon irritierend, keine halbnackte Sängerin präsentiert zu bekommen.
Eric Papilaya aus Österreich mit dem Titel "Get a Life - Get Alive" hat mir tatsächlich auch gut gefallen, ein schöner Radiosong, bei dem man in der Küche Gemüse schnippeln kann, Fenster putzen, o.ä. Tut keinem weh - im Gegensatz zu manch anderen Beiträgen, die man gestern nacht zu hören bekam.
Nichts neues, aber tut-nicht-weh war auch der Titel aus der Türkei von Kenan Dogulu "Shake it up Sherkerim", der so ziemlich auf der gleichen Welle schwomm wie der damalige Siegersong (wars vor 3 Jahren?) von Sertab Erener. Netter Sommerdancetrack mit orientalischem Einschlag.
Ungarn, Türkei und Serbien sind am Samstag im Finale dabei. So viel zum Positiven.
Zur Verzweiflung treibt mich gerade die Tatsache, dass ich mir am Samstag aber erneut den bulgarischen Beitrag "Water" von Elitsa Todorova & Stoyan Yankulov geben muss. Außerdem diesen hochnotpeinlichen italienischen(!) (die Möchtegern-Tenöre oder so) Beitrag aus Lettland (!), den weißrussischen Wayne Carpendale-Verschnitt Dimitry Koldun mit "Work your magic" und das Gekiekse aus Georgien von Sopho Khalvashi "Visionary Dream". Das ist schlimm. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass die magere Ausbeute von 28 Halbfinalteilnehmern, vier gute bis erträgliche Titel waren (na, okay, Moldau mit diesem Rasseweib Natalia Barbu und ihrem Song "Fight" war auch nicht ganz übel und wenigstens nett anzuschaun). Und man davon ausgehen muss, dass die Qualität der bereits im Vorfeld feststehenden Finalisten vermutlich auch nicht besser ist.

Ich freue mich dennoch auf den Samstag und die Zusammenkunft unserer kleinen Lästerclique und mit viel Glück erfreuen mich dann noch (zu den o.g. Beiträgen) die Titel aus Schweden (The Ark) und Deutschland (Cicero).

P.S. Lustig fand ich, wie Kommentator Peter Urban sich am Anfang richtig zusammengerissen hat und mir schon fast seine bissigen und manchmal leider fast chauvinistisch-angehauchten Kommentare fehlten. Er hielt das aber nicht lange durch. Nachvollziehbar. Meine Schmerzgrenze war ja bereits nach dem dritten Song erreicht, er konnte sich ab Mitte der Show nicht mehr zurückhalten.

P.P.S. Und mal ehrlich, ist dieser Klamottentrick, den die Lettin Marie N 2001 eingeführt hat, nicht langsam durch?

Freitag, 12. Januar 2007

Sounddreck of your life

Ein Musikstöckchen von she_said (okay, ich habs um 3 Fragen gekürzt)

Ein Song ...

01 ... aus deiner frühesten Kindheit

Markus - Ich will Spaß (ich war als Kind richtig in Markus verknallt und hab mir auch den Markus/Nena-Film im Kino angeschaut. So alt bin ich schon *lach*)

02 ... der dich an einen Urlaub erinnert
Pffft. Es gibt da mehr Songs, die mir Lust auf Urlaub machen ...

03 ... von dem du in der Öffentlichkeit eigentlich nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn magst
Mir ist da recht wenig peinlich. Warum auch? Okay, ich singe heute noch laut bei Münchener Freiheit - Ohne Dich mit. Aber ist das jetzt schlimm?

04 ... den du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast
David Bowie - China Girl (am liebsten 10x hintereinander wg. dem "Schhhhhh")

05 ... der dein liebstes Instrumental ist
Metallica - Orion

06 ... der eine deiner Lieblingsbands repräsentiert
Muse - Knights of Cydonia

07 ... in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und Weise verstanden fühlst
Queens of the Stone Age - Go With the Flow

08 ... der dich an eine spezielle Begebenheit erinnert
U2 - One

09 ... bei dem du am besten entspannen kannst
Madrugada - Hands Up, I Love You (diese Stimme, diese schöne, tiefe, sonore Stimme, da kann man nur entspannen)

10 ... der momentan dein Lieblingssong ist
Ocean Color Scene - The Riverboat Song (uraltes Stück, aber wieder "neu" entdeckt)

11 ... den du deinem besten Freund widmen würdest
Martha & the Muffins - Echo Beach

12 ... bei dem du das Gefühl hast, dass ihn außer dir niemand gerne hört
Rob - Power Glove

13 ... den du vor allem wegen der Lyrics magst
Die Ärzte - Monsterparty (ja, albern, ich weiß, aber genial)

14 ... bei dem du dich am besten abreagieren kannst
Guns'n'Roses - Paradise City (volle Lautstärke, ohne Rücksicht auf irgendwelche Nachbarn und mitsingen!)

15 ... der auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte
Früher dachte ich immer an den rosaroten Panther "Wer hat an der Uhr gedreht ...". Mittlerweile würde ich eher sagen Motörhead - The Ace of Spades. Ja, das wäre cool.

Das Stöckchen geb ich jetzt weiter an Chica_Panchita.

Montag, 8. Januar 2007

David Bowie wird heute 60

in Worten "SECHZIG". Kaum zu glauben, wenn man diesen jungenhaften Charmeur auf der Bühne erlebt, der noch locker 3-Std.-Konzerte gibt (*inErinnerungenschwelgt*) und am liebsten gar nicht aufhören will, während seine oft viel jüngeren Fans im Publikum ein dringendes Sitzbedürfnis haben...
Und mit jedem Jahr wird dieser Mann schöner - pah, eigentlich kann ich ihn gar nicht leiden *lach*.
Nein, im Ernst
Happy Birthday, auf die nächsten 60.
Bowie

Dienstag, 2. Januar 2007

Ärzte statt Böller

ÄrztestattBöller
Vorweg: Fotos vom Ärzte-Konzert wird's hier nicht geben, wir saßen ziemlich weit von der Bühne entfernt und waren, was die Sicht anbetrifft, eh auf die Leinwände angewiesen, die es glücklicherweise gab. Wer aber gerne Bilder sehen möchte, dem kann ich empfehlen, sich im Bademeisterblog oder auf Konzertjunkie rumzutreiben. Recht gute Mitschnitte des Konzerts gibt's übrigens auf Kill them all zum Download.

195 Minuten lang Spaß mit den Ärzten aus Berlin - das ist die Essenz des Silvesterabends. Angeblich das längste Konzert ihrer Karriere (lt. Bela), ich bin mir da nicht so sicher, die Drei-Stunden-Marke haben sie in Berlin auch schon getoppt.
Ganz ausverkauft war das RheinEnergie Stadion (ja, so heißt es heute, auch wenn Farin Urlaub sich ganz betont nicht von der Bezeichnung Müngersdorfer Stadion verabschieden wollte) nicht, da sind wohl einige Ebay-Schwarzhändler auf ihren überteuerten Karten sitzen geblieben, das sei ihnen hiermit ausdrücklich gegönnt.
Wie immer bei den Ärzten waren alle Altersgruppen vertreten, junge Familien feierten mit ihren Kindern auf diese Weise ins Neue Jahr und taten damit auch gleich was für die musikalische Bildung ihrer Sprösslinge. Der Ärzte-Fan an sich ist ein netter Mensch, manchmal etwas laut und gröhlig-veranlagt, tut aber keinem was und beißt nicht, insofern alles freundliche Menschen, mit denen man gerne gemeinsam abfeiert.
Im Vorfeld beglückte uns übrigens ein gewisser Stephan Langenberg mit einigen ausgewählten Ärzte-Stücken auf dem Akkordeon. Das war für zwei Songs lustig, für den Rest dann aber nicht mehr. Über den Möchtegern-Comedian, der zwischendurch versuchte, die Meute aufzuscheuchen, breite ich lieber den Mantel des Schweigens.
Die Fans, die schon Stunden früher da waren, wurden mit „Dinner for One" und „Bernd das Brot" unterhalten, hab ich mir sagen lassen.

So - nun aber zum Konzert:
Punkt 21.00 Uhr gings los, „Schrei nach Liebe" eröffnete die Silvestergala und zeigte gleich deutlich, wo der Hammer hängt. Die Ärzte in festlicher Stimmung, Bela B hat sich richtig schick gemacht mit weißer Fliege und weißer Schärpe (vermutlich um den kleinen Bauch zu verdecken *frechgrinst*). Bei einer Setlist von angegebenen 38 Songs (40 sind es dann geworden) mussten sie im Vorfeld sogar richtig proben, wie Farin stöhnte - allerdings nur einen Tag lang. Das merkte man ihnen auch an, zuweilen verspielten sie sich ein wenig, Bela verrechnete sich, als er an der ersten Fanreihe vorbeirannte, rief mehrfach „ich hab mich verkalkuliert" und bat Farin, noch ein bisschen zu improvisieren, bis er wieder zurück am Schlagzeug war. Farin musste sein Gitarrensolo von „Omaboy" gar zweimal spielen - demokratisch entschieden durch die Fans - und Bela sah die Schlagzeile schon vor sich „Die Ärzte retteten sich über die Zeit, indem sie ihre Lieder künstlich in die Länge zogen".
Dass Bela und Farin sich ganz besonders lieb haben, zeigte auch wieder mal ihr Geulke in Sachen „Heirat in Las Vegas", Bela gibt im Übrigen den weiblichen Part in der zu schließenden Ehe, vorsorglich wollte er auch schon das Schlagzeugpult mehr in die Nähe Farins schieben, da fehlte dem Herrn aber doch die Kraft. Überhaupt sind ihre Blödeleien immer wieder das Highlight jedes Ärzte-Konzerts, die Musik ist manchmal fast Nebensache. Viel schöner ist es doch, ihnen zu lauschen, wenn sie wie bei „Blumen" darüber diskutierten, ob die Exkremente mehr oder weniger stinken, wenn man sich vegetarisch ernährt, was dann darin gipfelte, dass Farin den Part am Schlagzeug übernehmen musste, weil Bela sich weigerte, weiterzuspielen :) und stattdessen lieber noch einen Kamillentee trank (O-Ton Bela: „So weit ist es gekommen"). „Radio brennt" gab es in der Beinahe-Endlos-Schleife, „Zitroneneis" spielten sie auf Wunsch eines Zuschauers (Bela „Als wir Zitroneneis schrieben, wurdest du erst gezeugt" - und beim nochmaligen Hinschauen fiel Bela auf, dass es auch Farins Sohn sein könnte…). Bei „Dinge, von denen" wurde Rod mal wieder zum Lachen gebracht, indem plötzlich Farin und Bela in Hasen- und Huhnkostümen um ihn herumtanzten und überhaupt war die ganze Show eine einzige Sause.
Ärzte-Konzerte hinterher zusammenzufassen fällt immer schwer. Man muss es einmal selbst erlebt haben, wie so eine dreiköpfige Band auf die Bühne kommt, drei Takte spielt und im Nu die ganze Meute von 45.000 Leuten in der Hand hat. Die können machen was sie wollen, das Publikum frisst ihnen aus der Hand, ob es die Schrei-La Ola ist, um die sie bitten, oder zur Not auch die Mittelfinger-La Ola (die in Berlin vor zwei Jahren übrigens bestens geklappt hat). Sie können uralte, völlig lächerliche Songs wie „Teddybär" (Bela: „Die Kronjuwelen meiner bisherigen Kompositionskunst") spielen und sie mit den (inhaltlich besseren) Liedern wie „Rebell" mixen. Und die Kölner Herzen gewinnt man mit dem Zeltlinger Cover „Müngersdorfer Stadion" (von Farin in Kölsch gesungen) wie im Sturm.
Sie würden sich immer noch so fühlen, als wären sie die Vorband, meinte Farin irgendwann am Abend. Dabei spielen die Ärzte in Deutschland schon lange in der gleichen Liga wie Stadionmonster wie U2 oder die Rolling Stones.
Ach, ich hab sie einfach gerne *lach*, die Ärzte gehören irgendwie zur Familie, ich bin mit ihrer Musik aufgewachsen, war todunglücklich, als sie sich damals trennten und hab gefeiert, als sie 1993 mit „Die Bestie in Menschengestalt" mit Rod zurückkehrten. Ich besitze jeden Pups, den die Herren veröffentlicht haben und auch, wenn mir nicht immer alles gefällt (bei deren Songausschüttung geht das ja auch nicht anders), ein Ärzte-Konzert lass ich mir nicht mehr durch die Lappen gehen.

Und die wichtigste (für mich) Info des Abends: mit einem neuen Album der Ärzte ist lt. Farin im Herbst 2007 zu rechnen. Da hat man doch mal wieder was, worauf man sich die nächsten Monate freuen kann.

Aber liebe Kölner, lasst Euch eines gesagt sein: Berliner feiern bei Ärzte-Konzerten definitiv besser! Hö!
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Setlist gibts auf der nächsten Seite
01. Schrei nach Liebe
02. Ein Lied für dich
03. Du willst mich küssen
04. Bravopunks
05. Hurra
06. Außerirdische
07. Ignorama
08. Komm zurück
09. Wie am ersten Tag
10. Deine Schuld
11. Yoko Ono
12. Teddybär
13. 1/2 Lovesong
14. Friedenspanzer
15. Der Graf
16. Radio brennt
17. Rettet die Wale
18. Blumen
19. Nichts in der Welt
20. Omaboy
21. Schunder Song
22. Punkbabys
23. Manchmal haben Frauen
24. Zitroneneis
25. Wie es geht
26. Rebell
27. Müngersdorfer-Stadion
28. Ist das alles
29. Geisterhaus
30. Mysteryland
31. Der lustige Astronaut
32. Teenager Liebe
33. Dinge von denen
34. Mach die Augen zu
35. Rock Rendezvous
36. Unrockbar
37. Westerland
38. Zu Spät
39. Dauerwelle vs. Minipli
40. Elke