Donnerstag, 17. März 2011

Kyuss Lives - Berliner C-Halle am 16.03.2011

Ich machs kurz: Ein recht perfekter Stonerrock Abend. Schon die beiden Support-Bands haben mir gut gefallen. Die deutsche Band Burden spielte eher so den urtypischen Stonerrock und hatte dabei ein bisschen mit dem Sound zu kämpfen, das klang alles andere als perfekt, trotzdem nicht schlecht und Sänger Thorsten kam sehr sympathisch rüber. Danach ging es weiter mit den kalifornischen Musikern Waxy, die ich echt klasse fand. Die hatten auch eindeutig besseres Equipment dabei, so dass der Sound nicht ganz so breiig rüberkam. Die Songs waren etwas melodischer und variantenreicher als bei Burden. Muss mal bei iTunes schauen heute Abend, ob ich von denen schon was laden kann.
Kyuss Lives kamen gegen 22.00 Uhr auf die Bühne und spielten. Ja, Überraschung *lach*, aber mehr kann man das nicht ausschmücken. Keine Ansagen, null Interaktion mit dem Publikum, sondern einfach spielen. Mag das letztlich lieber als diese klischeemäßigen Phrasendreschereien von Musikern, die in den jeweiligen Städten immer die gleichen Sachen erzählen (anders sind natürlich "echte" Erzähler wie Dave Grohl oder so). Dann lieber ein ehrliches Klanggewitter von der Bühne, welches so perfekt gespielt wird und im Falle von Kyuss von deren altem Zauber lebt und dabei das Publikum in der ausverkauften C-Halle (ehemals Columbiahalle) richtig mitreißt. Nick Oliveri scheint ein wenig ruhiger geworden zu sein, John Garcia macht sich auch nicht tot auf der Bühne, kommen längere Instrumentalpassagen, dann verschwindet er halt auch mal minutenlang *lach*. Das ging gestern alles ziemlich lässig ab, der Inbegriff von cool halt. Das überschwängliche Dankeschön am Ende der Zugabe, als Kyuss Lives vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, kam dann tatsächlich etwas überraschend.
Das Set war überschaubar, ca. 80 Minuten haben sie inklusive Zugabe gespielt, auf eine zweite Zugabe haben sie sich nicht eingelassen, obwohl wir Fans noch lange johlten, klatschten, kreischten, als bereits die Rausschmeißmusik lief und die Ausgänge geöffnet wurden.
Hier ein Blick auf die Setlist mit Dank an den freundlichen Menschen, der diese bei SetlistFm eingestellt hat.
Gardenia, Hurricane, One Inch Man, Thumb, Odyssey, Conan Troutman, Freedom Run, Allen's Wrench, Asteroid, Fatso Forgetso, Supa Scoopa and Mighty Scoop, Whitewater, El Rodeo, 100°
Zugaben: Molten Universe, Tangy Zizzle, Green Machine


"Demon Cleaner" hätte ich noch schön gefunden, sicherlich nicht der großartigste Song, den Kyuss je geschrieben haben, aber der, mit dem ich am meisten verbinde. Aber gut, man kann nicht alles haben und überhaupt mal in den Genuss zu kommen, die fantastischen Sounds von Kyuss mal live hören zu können, hat mich schon glücklich genug gemacht. Ich stand oben auf der Galerie und konnte das Treiben unter mir bestens beobachten, war dann am Ende froh, dass ich nicht unten geblieben bin, auf Dauer hätte ich das in meinem reifen Alter (höhö) nicht überlebt. Hab mal mit meiner Kamera die "Bodenbewegungen" eingefangen (siehe hier) und einen Teil von "Freedom Run" mitgefilmt als Soundbeispiel (siehe hier).
Klasse Abend. Noch ein paar Impressionen (anklicken zum Vergrößern):
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Mittwoch, 16. März 2011

Kyuss Lives heute in Berlin

Freue mich gerade wie doll und verrückt auf heute Abend, wenn 3/4 der Urbesetzung von Kyuss als Kyuss Lives auf der Bühne der Columbiahalle stehen und die guten alten Songs spielen.
So klangen sie mal, als sie noch jung und knackig waren und Josh Homme noch an der Gitarre dabei war. Obs heute immer noch so gut oder vielleicht noch besser ist, lass ich euch dann morgen wissen.

Montag, 14. März 2011

Musik - Der Song zur Nacht von Volbeat

Die letzten Minuten des Tages lass ich über meine Kopfhörer (weil möglichst laut und ohne die Nachbarn zu verschrecken) mit Volbeat ausklingen. Mag deren 2010er Album "Beyond Hell/Above Heaven" sehr gerne, auch wenn ich normalerweise kaum noch Metal höre.
Aber "Mirror and the Ripper" muss jetzt sein :)





Mittwoch, 9. März 2011

Musik - Aktuell auf dem Plattenteller: Beady Eye

beady eyeGibts den Ausdruck Plattenteller eigentlich noch? Ich hätte iPod schreiben müssen. Beady Eye also, die Nachfolgeband von Liam Gallagher. Ich war nie ein großer Oasis-Fan, wenn man mal von der "Morning Glory" absieht, die mir auch heute noch richtig gut gefällt. Aber irgendwann fand ich ihren Sound nur noch nervig, und die Tatsache, dass Liam Gallager leider mehr nölt als singt machte es nicht besser. Und auch, wenn das mit der Musik nichts zu tun haben sollte - das überaus unsympathische Auftreten der Gallaghers hat mich furchtbar angekotzt.

Jetzt liefen die ersten beiden Songs ihres Debütalbums schon seit einiger Zeit auf diversen Radiostationen hoch und runter, "Bring the light" und "The Roller", die mich dann doch neugierig gemacht haben. Und? Habe ganz erstaunt festgestellt, dass ich das Album Different Gear, Still Speeding richtig gut finde. Im Sinne von, ich höre es gerade in Heavy Rotation. Die Band klingt tierisch frisch, fast so wie Oasis mal am Anfang rüberkamen. Schön komponierte Songs, und Liam Gallagher gelingt es sogar des öfteren, nicht einfach nur genervt ins Mikro zu nölen, sondern tatsächlich zu singen. Alles irgendwie so nett altmodisch, melodisch und rockig. Bei dem Opener "Four Letter Word" spielen sie dabei gekonnt mit einer irgendwie an James Bond anmutenden Komposition mit einem leicht halligen Sound, was richtig Lust auf den Rest des Albums macht.
Was man der Band jedoch ankreiden muss, ist diese schreckliche Anbiederung an die Beatles. Gallagher ist nun mal nicht John Lennon, langsam wirds Zeit, sich damit abzufinden. Und was die Qualität der Musik anbetrifft, haben sie diese ungesunde Heldenverehrung, die sich in fast jedem Song niederschlägt, eigentlich gar nicht nötig. Beispiele dafür wären "The Roller", dessen Strophenbeginn immer so klingt, als würde gleich "All you need is love" folgen oder "Standing on the edge of the noise", auf dessen Refrain man taktgenau "Get back" mitsingen kann. Das ist schon mehr als eine Hommage. Dennoch sind Songs und Album gelungen.