Sonntag, 30. Januar 2011

Musik 2011 contra gute Vorsätze

Nun ist es noch nicht mal Februar, und schon ist einer meiner wichtigsten (weil ernst gemeinten) Vorsätze für 2011 irgendwie gecrashed, nämlich ein bisschen sparsamer zu sein. Allerdings - wenn man bedenkt, dass ein weiterer Vorsatz mehr Konzerte für dieses Jahr war und ich außerdem wieder mehr Musik in diesen Blog integrieren möchte, war ja klar, dass das nicht gut zusammengeht.
Statt also zu sparen, kaufe ich munter Karten für diverse Rock- und Indiekonzerte dieses Jahr und hab schon diverse Euros an iTunes gespendet. Hach, Mann, das ist aber auch alles nicht leicht :)
Nach dem gerade erlebten Good Charlotte Konzert stehen für die nächsten Monate auf dem Plan:
Februar: evtl. Royal Republic
März: Darwin Deez und Kyuss
April: The Kills, Stornoway, evtl. Chapel Club und evtl. The Wombats (die Black Keys haben ja abgesagt)
Mai: Suede in der O2 Academy, London (juhujuhu, dank freundlicher Unterstützung von she_said).
Juni: Foo Fighters
Und bei einigen anderen Bands überlege ich noch. Das einzige, was ich zu meiner Verteidigung sagen kann ist, dass die Tickets in den meisten Fällen bezahlbar sind und ich somit auf beispielsweise Kings of Leon (70€ Wuhlheide) oder so verzichte. In diesem Kontext vergessen wir mal schnell den Flug nach London und zurück sowie Übernachtung für Suede, höhö.
Also sparen ist offensichtlich nicht wirklich meine Stärke, dafür werde ich aber ein hoffentlich gutes Jahr haben, aus der Sicht eines Musikfreundes.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Good Charlotte, 26.01.2011, Huxley's Neue Welt, Berlin

GoodCharlotteDas Überraschungsei im Januar: ich hatte mal Lust auf simpel gestrickten Ami-Partyrock. Und ohne wirklich ein Fan von Good Charlotte zu sein, gibt es doch wenigstens so 4-5 Lieder, die ich von denen richtig gerne mag - und der Ticketpreis war niedrig genug, dass man ein Experiment wagen und mal wieder völlig unbedarft zu 'nem Konzert gehen konnte. Das hat bei Billy Talent vor einiger Zeit ja schon mal sehr gut geklappt, bei Sunrise Avenue im vergangenen Jahr dann eher weniger *g*.
Als Support spielten Framing Hanley aus Nashville, doofer Bandname, langweiliges Set und lauter Jungs, die aussahen wie 12jährige Mädchen *lach*. Ja, das ist ein bisschen gemein, meine Begleitung meinte tröstend in Richtung Bühne "die sind ja noch jung, können immer noch was Vernünftiges lernen". Deren Songs klangen halt irgendwie unstrukturiert und eben sehr gleichförmig, aber ich hab sicher schon schlimmere Vorbands gesehen...
Nach einer etwas längeren Pause dann Good Charlotte. Und anfangs dachte ich, dass Joel Madden mit Abstand der bewegungsfaulste Frontmann ist, den ich je auf der Bühne gesehen habe, der Eindruck relativierte sich dann aber als klar wurde, dass der Mann erkältungstechnisch ziemlich angegriffen war. Stimmlich daher auch etwas näselnd, und zwischendurch wirkte er regelrecht fiebrig, da muss man dann schon Respekt zollen, dass die Band fast 90 Min durchgespielt haben, ich kenne Männer, die bei einer solchen Erkältung schon scheintot im Bett liegen und jammern... Das Set war schön abwechslungsreich, viele Songs von ihnen kenne ich ja nicht, hab nun ein paar mehr, die ich in meine Playlisten einbauen kann. Musikalische Finessen hab ich ja nicht erwartet, die gab es dann auch nicht. Ein paar Gesprächspausen wurden eingelegt (vermutlich Joel Maddens Erkältung geschuldet), die auf typische US-Rockbusiness Art mit Platitüden gefüllt werden (grundsätzlich finde ich ja immer: entweder gar nicht reden - Queens - oder richtig lustig sein - Foos), sympathisch kamen die Rocker aber auf jeden Fall rüber. Stimmung im Huxley's war - soweit ich das beobachten konnte - ganz gut. Ich kann nun nicht behaupten, dass mich die Show ernstlich mitgerissen hat, würde auch keiner glauben, der mich relativ still stehend gesehen hat, dafür geht mein musikalischer Geschmack dann doch in etwas andere Richtungen. Man ist ja auch im Laufe der Jahre durch manche Bands echt verwöhnt worden, was die Mischung aus kräftigem Rocksound und in die Beine gehenden Melodien anbetrifft, da können Good Charlotte einfach nicht mithalten. Aber Spaß hat's trotzdem gemacht. Würde das qualitativ so beim Billy Talent-Konzert 2009 ansiedeln.
Ärgerlich war am Ende nur die komplette Unfähigkeit der Garderoben-Mitarbeiter, die teilweise offenbar zu bekifft waren, um zwei Schritte vorwärts zu laufen, aber egal.
Hier dank YouTube und eines fleißigen Konzertbesuchers ein kleiner Blick auf die gestrige Bühne.

Wer nach der Setlist sucht, sollte mal hier reinschauen, dort folgt bestimmt noch eine aus Berlin.