Montag, 25. Februar 2008

Ein kurzes Niederknien vor der besten Band der Welt

Ich machs wirklich kurz: Das Queens Of The Stone Age-Konzert am vergangenen Samstag in der Großen Freiheit 36 in Hamburg war wieder fantastisch. Mit einer - für meine Erfahrungswerte - eher ungewöhnlichen Setlist bestückt, rockten die fünf wie Sau. Zum durchatmen kam man kaum. Ein treibendes Stück nach dem anderen. Eröffnet wurde die Show mit "Monsters In The Parasol", zwischendurch gabs tatsächlich "Millionaire" auf die Ohren, während auf die Stimmungsgaranten zum großen Teil verzichtet wurden: kein "No One Knows", kein "Regular John", nicht mal den "Feel Good Hit Of The Summer" (hier ein kleines *schnief*). Stattdessen "Running Joke", ein ausgedehntes "You Would Know" und ein ultralanges "Someone In The Wolf". Schön, wieder einige Songs live zu hören, die sie seltener spielen. Allerdings müssen die Guten nochmal über die Definition der Aussage "Wir werden heute Abend besonders lange für euch spielen" nachdenken, m.E. waren es ganz normale 90 Min wie sonst auch *lach*. Aber ich beschwer mich nicht, finde es immer wieder bewundernswert, dass sie nach ihren Hardcore-Sets nicht von der Bühne kriechen müssen. Was gibts sonst zu erwähnen: Josh Homme war entspannt wie immer, Troy van Leeuwen ließ das Tier aus sich heraus, Michael Shuman hat - wie es scheint - noch immer Spaß am Bass, Dean Fertitia habe ich wie letzten Juli wieder kaum bemerkt und Joey Castillo trommelt sich sowieso die Seele aus dem Leib. Ich hab blaue Flecken, die sich gerade zu einem großen Ganzen in grün verbinden. Normalerweise werde ich von den Moshern verschont, weils am Rand, wo ich meist stehe, etwas ruhiger ist. Nicht so am Samstag. Hatte während der ersten Hälfte des QOTSA-Sets meine Mühe, mich auf den Beinen zu halten, während ich immer wieder gegen die Absperrung geschubst wurde. Glücklicherweise hörte das dann später auf und ich konnte die Show noch vernünftig genießen. Aber eine Frage: müssen Hamburger früher ins Bett? Um 18.00 hr Einlaß! Was in Berlin bedeutet: vor 19hr kommt man gar nicht rein. In HH meinen die das ernst. Um 19.00 hr stand die Support Band Biffy Clyro pünktlich auf der Bühne, es gab die kürzeste Umbaupause, die ich in meinem ganzen Leben erlebt habe, und ich könnte wetten, das QOTSA sogar noch vor 20.00 hr losgelegt haben. Insofern saß ich um 22.15 hr schon wieder frisch geduscht in meinem Hotelzimmer. Ähem und der Sound war nicht so toll, wie ich es von den Berliner Konzerten gewöhnt bin. Obs an der Akkustik in der Halle lag? Ach so: Biffy Clyro - ich hätte schwören können, die Band käme aus dem Nachbardorf von den "Kings Of Leon", rein optisch. Aber nein. Habe gelernt, dass es muntere Schotten aus Glasgow sind. Songs waren okay, nicht der Überhammer, aber auch nicht schlecht. 

Donnerstag, 21. Februar 2008

Musik-Tipp: Hushpuppies - Silence Is Golden

HushpuppiesUnd wo ich gerade bei Musik-Tipps bin - hier der nächste:
Und zwar die französische Rockband Hushpuppies. Ich kenne ihr Debut "The Trap" nicht. Auf ihr neues Album, welches seit dem 1.2. in den Regalen steht, bin ich durch irgendeine sehr positive Rezension gestoßen und muss zugeben: es gefällt. Ihre Musik ähnelt dem Stil vieler schwedischer - oder sagen wir einfach nordischer - Bands, die versuchen, britischen Rock zu spielen. Und ein bißchen an The Strokes. Und dabei so erdig wie Jet *lach* Äh. Und das von Franzosen. Ist das verwirrend?

Beim zweiten Song des Album "Lost Organ" (unbedinger Anspieltipp) bilde ich mir ein, The Hives, The Caesars, Mando Diao und einen Hauch von Gluecifer herauszuhören. Da hüpft mein Herz vor Freude. "Down Down Down" erinnert wiederum gerade am Anfang total an Airs "Playground Love", nur um dann zur Mitte hin einen Zahn zuzulegen und zu einer schönen eingängigen Uptempo-Nummer zu werden. Aber genug mit Namedropping, die Musikwelt ist ohnehin voller Zitate und jeder kopiert jeden.
Der Beat ist bei den meisten Titeln ziemlich simpel gehalten, keine Experimente. "Bad Taste And Gold On The Doors", der nicht nur mit einem recht originellen Text aufwartet, hat so einen schönen stampfenden Rhythmus - für Kopfnicker, Beinwipper und die, die es werden wollen. Und bei "Fiction In The Facts" möchte ich lostanzen. Einzig "Hot Shot" gefällt mir überhaupt nicht und wird es garantiert auch in keine meiner iPod-Playlisten schaffen *lach*.
Ansonsten finde ich es immer eher seltsam, wenn Nicht-Muttersprachler Englisch singen und man den Akzent raushört, das stört mich auch bei deutschen Bands. Ich frag mich dann immer, wie sich das Ganze in der Muttersprache anhören würde. Aber darüber will ich mich nun wirklich nicht beschweren, denn dafür macht dieses Album viel zu viel Spaß.
Reinhören kann man am besten auf ihrer
MySpace-Seite.

Musik-Tipp: The Hoosiers - The Trick To Life

31+Cp4KPwpL._AA115_Wenn ichs nicht besser wüßte, würde ich fast sagen, Jasper Steverlinck, der ehemalige Sänger der vielversprechenden belgischen Band Arid, hätte sich bei den britisch/schwedischen Newcomern das Micro geschnappt. Ist aber nicht der Fall, Irwin Sparks Timbre erinnert einfach nur ebenfalls in guten Momenten an Freddy Mercury (zumindest habe ich die Assoziation bei dem Opener "Worried About Ray"), manchmal an Fran Healey und in schlechten Momenten an Steve Bays (Hot Hot Heat).
Und wenn ich noch länger darüber nachdenke, würden mir noch mehr Ähnlichkeiten einfallen. Insofern lässt sich vielleicht zusammenfassen, dass Sparks eine recht gefällige, massenkompatible Stimme besitzt.
Das Album besticht mehrheitlich durch fröhliche Up-Tempo Nummern, die einen schönen Soundtrack zum beginnenden Frühling liefern. Britpop in seiner simpelsten und eingängigsten Form halt. Und auch die ruhigeren Stücke dürften Liebhabern des Britpops gefallen.
Ob sie jedoch das "next big thing" sind, wie sie derzeit in den engl. Medien abgefeiert werden, bleibt abzuwarten. Sicherlich kein "Jahrhundertalbum", aber die Songs helfen, den Februar/Winterende-Frust zu vertreiben und die Sonnenstrahlen werden gleich heller :)
In England erschien ihr Debut "The Trick To Life" bereits im vergangenen Herbst, bei uns gibt's das gute Stück seit Januar d.J.
Anspieltipps: "Worries About Ray", "Goodbye Mr A" (beide als Singles erschienen), "Killer". Reinhören kann man in die Songs auf ihrer Website.