Montag, 18. Mai 2009

Nach dem ESC ist vor dem ESC

Was mich ja jedes Jahr aufs Neue und am meisten amüsiert, ist die Berichterstattung nach der (schon regelmäßigen) deutschen Pleite bei dem Song Contest. BILD zitiert gerade mit größter Freude den ARD-Koordinator Unterhaltung, Thomas Schreiber, der sich "für radikal neue Wege" in der Suche nach dem nächsten Teilnehmer ausspricht. BILD meint auch zu wissen, dass ARD und Pro7 sich an einen Tisch setzen wollen, um die Mission Sieg gemeinsam anzupacken. Vielleicht mit Raabs Hilfe?
So frage ich mich alljährlich, warum man sich nicht einfach mal weniger Druck aufbürdet, statt dass man die gesamte Veranstaltung zu einem Viertel (von unseren Gebühren) bezahlt und daher meint, unbedingt gewinnen zu müssen? Etwas weniger Finanzspritze und eine Bewerbung wie von allen anderen Teilnehmerstaaten auch, die vielleicht schon im Halbfinale endet (Risiko also inkl.), und dann trauert man ein wenig und versucht es im nächsten Jahr wieder. Das wäre doch viel entspannter. So wie jetzt wirkt es immer, als wäre da ein Krieg zu gewinnen und kein popeliger Song Contest.
Jetzt werden sich also wieder alle überschlagen, mit neuen und besseren Ideen. Ich warte schon auf den Kommentar von Ralph Siegel, und Bohlen wird sagen, wenn wir da einen Daniel Schuhmacher hinschicken würden, hätten wir bessere Chancen. Jeder meint, die Lösung parat zu haben, keiner denkt daran, dass dieser Wettbewerb einfach in erster Linie Spaß machen und den Ländern die Chance geben soll, sich da musikalisch zu präsentieren und den Contest ins eigene Land zu holen, um den Tourismus anzukurben. Dabei scheint der NDR auch nicht geschnallt zu haben, dass der ESC in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert hat. Hier ist es bloß musikalische Unterhaltung, ein bisschen lästern oder ganz ignorieren, weil man das alles peinlich findet (genauso wie auch keiner DSDS guckt). Während in anderen Ländern da ein ganz anderes patriotischen Gefühl mitschwingt. Da möchte man, dass sein LAND gewinnt, damit man sich beim Sieg und der Ausrichtung des nächsten ESC ganz toll präsentieren kann. Da ist man stolz auf die Künstler, die man da hinschickt und drückt ihnen die Daumen, selbst wenn der Song nicht ganz dem eigenen Musikgeschmack entspricht. So fahren die Künstler anderer Länder teilweise mit ganz anderem Rückenwind im Gepäck zu ihrem Auftritt. Deswegen können die Franzosen auch eine Patricia Kaas schicken und für England entblödet sich Sir Andrew Lloyd Webber (dessen Musik man gerne hassen kann, seine wichtige Position im Musik und vor allem Musical-Geschäft darf man jedoch nicht ignorieren) nicht, am Piano zu sitzen.
Das Grundverständnis ist bei uns völlig anders. Ob der Song gut oder schlecht ist, peinlich ist der ESC doch irgendwie ein bisschen. Wenn man eine höhere Platzierung ergattert, wie mit den Spaßsongs von Horn und Raab, dann freuen sich alle gemeinsam, und wenn man hinten landet, dann habens eh alle gewusst. Ich nehme mich von dieser Haltung auch nicht aus, schließlich sitze ich mit meinen Freunden einmal im Jahr zusammen in voller Erwartung, das alles Scheiße zu finden. Warum man also in der ARD daraus jedesmal so einen Staatsakt machen muss, verstehe ich nicht.
Wenn ich dazu auch noch vergleiche, was sich Serbien im vergangenen und Moskau in diesem Jahr haben einfallen lassen, in Sachen Bühnenbau und -dekoration und dann daran denke, wie unsere Echo-Verleihung aussah, dann wäre mir sowieso lieber, der ESC käme nicht nach Deutschland, wo wir uns dann so präsentieren würden. Am besten mit Schöneberger und Pocher als Moderatorenteam *lach*. Nee.

Samstag, 16. Mai 2009

Nachlese - der ESC 2009

Es ist jetzt Viertel vor Drei morgens, ich bin gerade heimgekommen von unserer alljährlichen Lästerrunde zum Eurovision Song Contest, in der wir diesmal eigentlich gar nicht soo viel zum Lästern hatten, erstaunlicherweise. Ganz ohne Alkohol, sondern mit Kinderbowle, Häppchen, Rohkost und Dips, die von unseren Freunden wieder liebevoll zusammengestellt wurden (ein Dankeschön an dieser Stelle) mussten wir am Ende ernüchtert feststellen, dass wir dieses Jahr einen der besseren Grand Prixs der letzten Jahre gesehen haben. Dass keiner von uns mit dem Siegertitel zufrieden ist, steht da natürlich auf einem anderen Blatt. Diese komische kindliche Zac-Efron-Lookalike Grinsebacke Alexander Rybak, der erst mit einem irischen Gute Laune Sound antäuschte, um dann in eine Popmusical-Nummer hineinzuschlenzen, deren Refrain er unverständlicherweise ins Mikro schreien musste, ist halt überhaupt nicht mein Ding. Wenn gute Laune, dann bitte aus Moldawien! Der Kommentator Tim Frühling konnte es leider überhaupt nicht mit Peter Urban aufnehmen, ich glaube, Frühling fand irgendwie alles toll. Zynismus, Bissigkeit, Sarkasmus, überhaupt Humor - Fehlanzeige. Ich finde ja, dass man diesen Contest nicht so bierernst nehmen sollte. Einzig nennenswerter Kommentar: Als Rybak am Ende als Sieger auf der Bühne stand und nach seinen Eltern Ausschau hielt, meinte Frühling "Der kleine Alexander möchte bitte von der Bühne abgeholt werden" - da musste ich dann schon sehr lachen. Die Moderatoren waren diesmal besser als beim Halbfinale, unaufdringlich, hielten sich im Hintergrund. Warum einige der aus den jeweiligen Ländern zugeschalteten Leute, die die Votings abgeben, glauben, da eine 2minütige Personalityshow abziehen zu müssen, weiß ich immer nicht. Was mich ein wenig irritiert hat, war die Tatsache, dass offenbar alle Künstler, die erst durch ein Halbfinale mussten, nur eine Bühnengarderobe dabei hatten. Warum zieht man denn zum Finale nicht was anderes an? Das die Klamotten auch immer auf das Bühnenbild und die Show abgestimmt sind, ist klar, trotzdem muss doch ein wenig Flexibilität möglich sein. Übrigens, gutes Stichwort: das Bühnenbild war wieder oberklasse. Moskau hat hier definitiv geklotzt und nicht gekleckert.
Aber der Reihe nach, mal gucken, was ich noch von diesem Abend erinnern kann (nach einem nächtlichen Spaziergang über die Warschauer Str. bin ich jetzt eh wieder putzmunter) - ich gehe mal die Plätze ab:
Platz 1 Norwegen Alexander Rybak "Fairytale" siehe oben. Kein Lied, das mir gefallen hat.
Platz 2 Island Yohanna "Is It True?" Wunderschöne Frau, grandiose Stimme, langweiliger Song und potthässliches Kleid.
Platz 3 Aserbaidschan Aysel & Arash "Always" Übelster Schund, wenn Sie diesen Song mögen, dann könnte Ihnen auch Dr. Alban gefallen... Und wer diese Klamotten kreiert hat, gehört gefoltert. Übrigens ein neuer Trend: Miniröcke, die so kurz sind, dass sie gerade noch die Scham bedecken.
Platz 4 Türkei Hadise "Düm tek tek" Nicht der beste Song der Türkei, tut zwar nicht weh, aber vierter Platz meiner Meinung nach unverdient
Platz 5 UK Jade Ewen "My Time" Och Gott, ob da nun Andrew Lloyd Webber am Klavier gesessen hat oder wer anders hat den Braten nicht fett gemacht. Der Song ist nett, würde ich ihn im Radio hören, würd ich nicht wegschalten. Schön für die UK, dass sie mal wieder mit was Gutem auf die vorderen Plätze gelangt sind.
Platz 6 Estland Urban Symphony "Rändajad" Sehr ruhiger Song, ohne Firlefanz vorgetragen, hat mir sehr gut gefallen! Mein persönlicher Platz 5.
Platz 7 Griechenland Sakis Rouvas "This Is Our Night" Dieses hüpfende Becken nach vorne stoßende schmierige Etwas da auf der Bühne empfand ich als Beleidigung der Zuschauer. Absolut ätzend, wenn das sexy sein sollte, dagegen kommt ja Ricky Martin richtig männlich rüber.
Platz 8 Frankreich Patricia Kaas "Et s'il fallait le faire" Mme Kaas hat eine grandiose Stimme und hat hier wieder den Chanson in den ehemaligen Chanson-Wettbewerb gebracht. Trotzdem, der letzte Biss hat dem Song leider gefehlt.
Platz 9 Bosnien-Herzegowina Regina "Bistra Voda" Ein wenig zu theatralisch. Wenn die Türkei Popcorn-Movie war, dann ist dies Arthouse. Jedoch kein schlechter Titel.
Platz 10 Armenien Inga & Anush "Jan Jan" MEIN absoluter Lieblingstitel. Unsere Freunde fanden den ganz grausam, ich werde nachher bei iTunes nach dem Titel schauen, toller Rhythmus, orientalisch, folkloristisch aber trotzdem modern und tierisch tanzbar. Mein persönlicher Platz 1.
Platz 11 Russland Anastasija Prichodko "Mamo" Mal abgesehen davon, dass die Künstlerin offenbar die nächste Gardine gegriffen und sich über den Busen geschnallt hat, war das ein anstrengendes Lied. Nicht mein Ding, wenn ich jedoch zugeben muss, dass der Trick, sie über die Monitore im Hintergrund äußerlich altern und zu ihrer Mutter werden zu lassen, irgendwie gut gedacht war.
Platz 12 Ukraine Svetlana Loboda "Be My Valentine" St.Pauli Schlampen aus der Ukraine in Moskau. Sorry, aber das war unterste Schublade!! Aber Frau Uhse oder Tante Orion bedanken sich bestimmt für den Kauf der Bühnengarderobe. Der Song war im Übrigen auch schlecht, und Svetlana sang ein wenig neben der Melodie.
Platz 13 Dänemark Brinck "Believe Again" Aus der Sparte "tut nicht weh", aber zuviel Ronan Keating, den ich auch nicht mag.
Platz 14 MoldawienNelly Ciobanu "Hora Din Moldova" Genau mein Geschmack. Pfeffer im Arsch aber nicht nuttig, toller Sound, Folklore plus modern, Spaß auf der Bühne, meine Beine, die sofort mittanzen wollten. Mein persönlicher Platz 2.
Platz 15 Portugal Flor-de-Lis "Todas As Ruas Do Amor" Beim 2.Mal hören nicht  mehr ganz so schön wie im 1. Halbfinale, aber trotzdem schon aufgrund des Prilblumen-Bühnenbilds eine Wohltat. Mein persönlicher Platz 4.
Platz 16 Israel Noa & Mira Awad "There Must Be Another Way" Guter Gedanke, aber leider völlig langweilig und austauschbar.
Platz 17 Albanien Kejsi Tola "Carry Me In Your Dreams" Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an den Song erinnern, muss also weder toll noch grottenschlecht gewesen sein.
Platz 18 Kroatien Igor Cukrov ft. Andrea "Lijepa Tena" KÖRPERVERLETZUNG! Boah war das schlecht. Und dann dieses Schleimchengetue des Sängers. Und die Reiterstiefel!!! Ganz schlimm!
Platz 19 Rumänien Elena "The Balkan Girls" Naja. Also. Die Blumenmädchen waren nett anzusehen, die Sängerin hübsch, und der Titel hätte schlimmer sein können.
Platz 20 Deutschland Alex Swings Oscar Sings ft. Dita van Teese "Miss Kiss Kiss Bang" Also jetzt mal ehrlich, wir hatten schon schlimmere Beiträge, und dieser Song war tatsächlich um Längen besser als beispielsweise Griechenlands Beitrag oder Aserbaidschan. Der Titel wurde gut vorgetragen, Herr Loya kann singen, Frau van Teese bringt all ihre Organe offenbar im rechten Oberschenkel unter und war tatsächlich eine Augenweide. Ich fands gar nicht so schlecht und hab nach der Performance durchaus gehofft, dass man so auf den Plätzen zwischen 10 und 15 landet.
Platz 21 Schweden Malena Ernman "La Voix" Schade um ihre schöne Stimme und die offenbare Motivation. Der Titel war jedoch grausig.
Platz 22 Malte Chiara "What If We" Dieser Titel bestand irgendwie nur aus Refrain und war daher auch völlig langweilig.
Platz 23 Litauen Sasha Son "Love" Ruhiger, aber richtig schöner Titel. Hat mir sehr gut gefallen, sehr schön vorgetragen auch von Sasha Son. Mein persönlicher Platz 3.
Platz 24 Spanien Soraya "La noche es para mi" Die Nummer hab ich eigentlich schon wieder vergessen, austauschbar, uninteressant. Und Soraya sah aus, als ginge sie gleich zum lateinamerikanischen Tanzwettbewerb, nein, nicht mein Ding.
Platz 25 Finnland Waldo's People "Lose Control" Bitte sofort zurück in den finnischen Wald. Oder zum nächsten Autoscooter. Diese Nummer hat absolut zu Recht den letzten Platz "ergattert". Das war echt peinlich.


Und weil am Ende der Show auch immer der Gewinner nochmal singen darf, hier für euch mein persönlicher Platz 1, Armeniens Inga & Anush mit "Jan Jan".









Donnerstag, 14. Mai 2009

ESC - 2. Halbfinale, TV-Tipp für Masochisten

Heute Abend um 23.00 Uhr zeigt der NDR das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest. Heute treten 19 Künstler gegeneinander an, zehn werden es in das Finale am Samstag schaffen. Nachdem ich schon am Dienstag enorme Leidensfähigkeit bewiesen habe, nämlich während des ersten Semifinales, und sogar den bulgarischen Beitrag überlebt habe, werde ich mir vermutlich nachher auch die Aufzeichnung dieses letzten Vorentscheids ansehen. Und natürlich meine Meinung dazu kundtun.

Hier zunächst die heutigen Halbfinalisten
Kroatien - Igor Cukrov feat. Andrea: "Lijepa Tena"
Irland - Sinéad Mulvey & Black Daisy: "Et Cetera"
Lettland - Intars Busulis: "Probka"
Serbien - Marko Kon & Milan: "Cipela"
Polen - Lidia Kopania: "I Don't Wanna Leave"
Norwegen - Alexander Rybak: "Fairytale"
Zypern - Christina Metaxa: "Firefly"
Slowakei - Kamil Mikulcík & Nela Pocisková: "Let'Tmou"
Dänemark - Brinck: "Believe Again"
Slowenien - Quartissimo feat. Martina: "Love Symphony"
Ungarn - Zoli Ádok: "Dance With Me"
Aserbaidschan- AySel & Arash: "Always"
Griechenland - Sakis Rouvas: "This Is Our Night"
Litauen - Sasha Son: "Love"
Moldau - Nelly Ciobanu: "Hora Din Moldova"
Albanien - Kejsi Tola: "Carry Me In Your Dreams"
Ukraine - Svetlana Loboda: "Be My Valentine"
Estland - Urban Symphony: "Rändajad"
Niederlande - De Toppers: "Shine"


Mal gucken, wer mir heute Schmerzen zufügt.

Dienstag, 12. Mai 2009

Live Ticker zum 1. ESC-Halbfinale *lol*

Gabs das immer schon, dass es zu Beginn so ein kitschiges Intro gab. Hier haben wir was von Drachen und Feuervögeln oder so. Die Präsentatoren bestehen wieder aus einem Model und einem Allzweckmoderator, der neben seiner Partnerin aussieht wie ihr kleiner Bruder. Das arme Ding von Model sieht hungrig aus und total verbaut, weil ihre eh schon langen Beine in gefühlten 50cm Heels stecken.

Glücklicherweise haben wir Ralph Siegels Song gleich als erstes, d.h. in der Regel ist er auch schnell wieder vergessen. Und das ist auch gut so, wie ich gerade im Laufe der nicht getroffenen Töne von Andrea Demirovic feststelle. Der Tänzer ist peinlich. Wobei, der arme kann vermutlich gar nichts dafür, sondern der Choreograph, der sofort an den nächsten Baum gehängt werden sollte. Haha, eigentlich ist das nur der Versuch Siegels, auch mal einen "pfiffigen" Song zu bringen *lach*.

Au ja, die Tschechen gefallen mir. Oh, die müssen weiter. Schön bekloppt, singen kann der Frontmann auch nicht, aber im Superhelden-Kostüm ist der ganz witzig. Da fehlt nur ein bisschen Musik im Hintergrund.


Belgien bringt Elvis. Oder doch eher Ted Herold? So Rockabilly Sound mag ich ja. Aber das ist übel. Sind wir hier im Estrel Center? Imitation Show? Die Teilzeitberlinerin meint, der Sänger ist hauptberuflich damit beschäftigt, Paare in Las Vegas zu ehelichen...


Hahahaha. Weißrussland versuchts mit einer rockigen Powerballade. Oder so. Der Guitarrist weint noch alten "Europe"-Zeiten hinterher. Und jetzt kommt Pjotr, der Sänger. Boah. Boah. *sprachlosist*. Ab zu "Reich und schön" mit ihm. Sind denn solche Frisuren noch in? Nein, falsch, keine Soap. Hans Klok!!! Der ist Magier, der gehört nach Vegas zu dem Imitatoren-Elvis von gerade. Das Lied ist jetzt zwar nicht der Hammer, aber immerhin besser als die vorigen drei.


Schweden will mit Popoper (das liest sich lustig) punkten. Der Anfang beginnt wie von Christian Bruhns Captain Future abgekupfert, oh nee, jetzt kommt Eurotrash-Stampf-Beat dazu.  Oh Nein. *lach* Das geht gar nicht.  Grundsätzlich hübsche Barbie-Kopie, aber der Song ist schlichtweg grottig. Schade um ihre schöne, ausgebildete Stimme. Das mit Christian Bruhn nehme ich zurück, das war beleidigend für Bruhn.


Armenien startet schön orientalisch, da stehe ich ja total drauf. Tolle Stimmen auch von den beiden Frauen Inga & Anush. Also, das ist bisher der erste Song mit Rhythmus, tanzbar. Ich muss zugeben, dass gefällt mir richtig gut. Und auch die Show dazu ist toll. - Nachtrag: der beste Titel des Abends!


Andorra setzt auf Frauenpower und einer Sängerin mit dänischen Wurzeln, die zwar ein niedliches Bild auf der Bühne abgibt, aber nicht so ganz sicher singt. Autsch, das war untertrieben. Okay, der Song tut keinem weh. Man hört Schlimmeres auf RS2. Ah, die "Choreographie" ist von den Sugababes geklaut *LOL*. Warum müssen die Künstler auf der Bühne eigentlich so schlimm von den Windmaschinen angepustet werden? Das würd mich aber nerven, wenn ich da stehen müsste.


Die Schweizer Rockband Lovebugs kommen jetzt. Intro von U2 geklaut. Oder Coldplay? Ach egal. Oh wartet, die Hintergrundmusik ist aber wirklich Coldplay. Wie hieß noch die erste Singleauskopplung aus dem aktuellen Album? Viva La Vida o.ä.? Ups, und der Sänger beherrscht sein Handwerk leider nicht, er singt neben der Coldplay-Musik her. Huch. Nicht schön.


Die Türkei kommt mit Hatise. Normalerweise sind die türkischen Songs für mich immer ein Garant guter Musik. Selten, dass mir was in den vergangenen Jahren nicht gefiel. Der hier ist schwächer, scheinbar 1:1 von Sertab Ereners Siegertitel von vor einigen Jahren abgekupfert. Aber hallo. Ist das vielleicht sogar der gleiche Titel? Schade, letztes Jahr haben sie mit der Rockband Mor Ve Ötesi mal mit den typischen orientalischen Dance Tracks gebrochen. Kein Favorit, da hat mir Armenien besser gefallen. Die Türkei hat es tatsächlich geschafft, die einzige Frau ohne Rhythmusgefühl in den Hüften im Land zu finden *lach*.


Der israelische Beitrag ist zwar schön gesungen von den beiden Frauen (das jüdisch-arabische Duo) Nova & Mira Awad, aber leider belanglos. Und wer hat die beiden angezogen??


Bulgarien - uaargh, kalte Schauer über meinen Rücken, die wollen mich foltern. Das geht doch gar nicht. AAAAAAh ist das ne Perücke? Wer hat denn solche Haare? Da gibt es keine Superlative in Schlecht. Boah, sobald es das YouTube-Video gibt, werde ich euch damit quälen. Autsch aua, weiche Satan, diese Kopfstimme. Das dürfen nur Jesse Hughes, Josh Homme und Matthew Bellamy. Ach, meinetwegen noch Jimmy Sommerville. Aber die könnens wenigstens.


Das russische Moderatorenmodell scheint doch noch sehr jung zu sein. Warum bewegt sich ihre Stirn nicht? So früh schon Botox? Das nur mal nebenbei.


Island kommt mit großem Drama. immerhin kann die Frau singen, aber warum sie sich als Klorollenvolanthalterin verkleiden muss (kennt ihr die Dinger noch von früher?), weiß der Kuckuck. Das Lied ist leider auch sehr anstrengend - und hört nicht auf.


Mazedonien hält sich für rockig. Grandiose Fehleinschätzung... Dazu wirken diese Kinder da auf der Bühne auch noch wie verkleidet. Die wollten eigentlich ne R&B-Boyband werden, aber dann hat der Manager ne andere Richtung vorgegeben. Meine Güte, bisher wirklich nur ein gutes Lied. So viel schlechte Musik in so kurzer Zeit kann einem glatt das Lästern verderben.


Rumänien brachte letztes Jahr ein Mädel, welches sonst an der Grenze anschaffen ging, zumindest trat sie so auf. Elena singt über die Balkan Girls. Oh, und sie ist beinahe angezogen, ein Novum für die rumänischen Beiträge. Singen kann sie auch, hübsch, gar nicht schlecht. Erträglicher Song, nicht toll, aber nicht schmerzhaft.


Die Finnen schicken keinen Rock Act? Oh schade. Ich mochte die finnischen Beiträge sonst, auch letztes Jahr die Teräs Betoni oder wie die hießen.  Nein, das ist ein DJ Bobo Verschnitt. Meine Güte. Haben die vor zwei Jahren nicht den Schweizer Beitrag gesehen und daraus gelernt, dass das keine Musik ist, sondern Strafe für die Zuschauer? Ich glaubs echt nicht. Ich will sofort Lordi zurück und nicht so eine Eurodance-Trash-Scheiße. Bin schockiert.


Och, da haben die so nen hübschen Green Room-Moderatoren und schicken stattdessen die Fönwelle nach vorne *kopfschüttel*.
Kurze Werbeunterbrechung
"Sie haben einen Erzfeind, dem Sie zeigen wollen, wo der Hammer hängt? Schenken Sie ihm die offzielle ESC-CD mit allen teilnehmenden Beiträgen."


Weiter mit Portugal. Klingt ein wenig wie Susana Baca zu Beginn, sehr traditionell, schöne Melodie. Das gefällt mir. Flor-de-Lis, nett, die dürfen weiter, die höre ich mir am Samstag gerne nochmal an. Mit Armenien mein Favorit.


Maltas Chiara ist schon zum vierten Mal dabei, okay, sie hat eine schöne klare Stimme, aber was für ein fürchterlich langweiliger Song. Meine Kaninchen verstecken sich unterm Sessel, denen gefällts auch nicht.


Und schon kommen die letzten dieses Halbfinales, die Band Regina aus Bosnien-Herzegowina mit einer angeblichen "revolutionären Liebeshymne". Aha. Den Anfang kenne ich. Och nö, die machen auf Theater auf der Bühne... Aber schöne Stimme des Sängers, und ich höre diese Sprache einfach gerne. Hm einen Tick zu kämpferisch, ja die rote Fahne, wir haben's verstanden. Und man kanns mit Haarwachs auch übertreiben. Kann mir vorstellen, dass der Song einigen Leuten gefällt, mir ists zu theatralisch.


Geschafft. Jetzt ist dieses gespritzte Model wieder da mit der Fönfrisur an ihrer Seite. Der Typ sieht aus wie der Moderator einer trashigen Gameshow. Ich vermisse gerade Peter Urban. Auch Samstag müssen wir auf den grandios bissigen Urban als Kommentator verzichten. Das wird hart. Das Voting hat begonnen.
Die Pausenveranstaltung finde ich definitiv am schönsten an diesem Abend. Ein russischer Chor, der die russischen Standards singt, sicherlich sehr klischeelastig, aber echt schön. Ich mag das. Meinetwegen hätten t.a.t.u. jetzt auch wegbleiben können, aber man muss ja auch die Brücke zur Moderne schlagen.


Viele übliche Verdächtige sind weiter. DJ Bobo wird rotieren, dass die finnische Kopie tatsächlich ins Finale kommt. Ansonsten halt Malta, Boznien - Herzegowina, Türkei, Rumänien, glücklicherweise Portugal, Schweden (unglaublich), Armenien - na ein Glück, ich freu mich, Israel und Island (sei denen gegönnt, die brauchen Werbung, das arme Land). Und es gibt doch eine höhere Macht: Bulgarien ist NICHT weiter. Aber keine Sorge, ich finde noch ein Video von diesem schlimmen Auftritt.


Na dann, Jungs, Schwester, ich freu mich auf unseren Lästersamstag!!