Mittwoch, 2. Januar 2013

Gemma Ray, Volksbühne Berlin, 01.01.2012

P1040463Schon im letzten Jahr war ich beim Neujahrskonzert der Volksbühne in Berlin und hatte einen wirklich schönen musikalischen Start ins neue Jahr - damals waren es Austra, die mich begeistert haben. Am Dienstag lud die Singer/Songwriterin Gemma Ray zum Neujahrsfest. Als wir damals auf dem Kitty, Daisy & Lewis Konzert waren, hat uns ihr halbstündiges Supportset richtig gut gefallen.
Ruhige Töne, die aber auch mal in einen wunderbar basslastigen, tanzbaren Rhythmus fallen können, eine schöne Stimme - schwankend zwischen kesser Lolita und erwachsener Frau - und klugen Texten, die in der wirklich hervorragenden Akkustik der Volksbühne auch nicht in der Musik untergingen, sondern man ihren Worten gut lauschen konnte.

Komplettiert wurde das Ganze von ihren Musikern am Bass, den Drums und Keyboard (deren Namen ich mir mal wieder nicht gemerkt habe), und sogar Martin Wenk (u.a. Trompete bei Calexico) kam für zwei Songs kurz auf die Bühne.

Ihr Sound erinnert an 50er Jahre Surf Klänge und 60er Jahre Lee Hazlewood/Nancy Sinatra Kompositionen, und manchmal muss man einfach an den "Twin Peaks" Soundtrack denken.

Sie selbst kommt auf der Bühne einfach bezaubernd rüber. Tapfer steckte sie auch die "wardrobe malfunction" weg, denn die Bluse, die sie als Outfit auswählte, hatte einen Knopf, der sich irgendwie nicht mit der Gitarre vertrug, und das Aufknöpfen führt dann fast zu einem ungewollten Strip, den sie im letzten Moment noch verhindern konnte. Ich nehme mal an, dieses Kleidungsstück landet nicht mehr im Koffer mit der Bühnengarderobe *lach*. Ansonsten hat mich die Frau stark beeindruckt, als sie ihre Gitarre mit einem ordentlich großen Küchenmesser malträtierte und somit dem Instrument sehr schöne Klänge entlockte.

Wirklich gesprächig ist Gemma Ray nun nicht, man hat auch immer noch das Gefühl, dass sie sich regelrecht an der Gitarre festhält, aber das macht sie eigentlich nur sympathischer. Ihr Album Art Work wurde als Bühnenhintergrund auf Leinwand projiziert und vermittelte so eine Waikiki-Lagerfeuer Stimmung, die zu ihrem Sound natürlich wunderbar passt.

Alles in allem ein wirklich schöner Abend mit einer talentierten Künstlerin, von der ich gerne noch mehr hören möchte.

Hier noch ein Video, auf dem die Akkustik in der Halle leider nicht ganz so gut rüberkommt.
Ach, und da ich mir ja immer selbst zu Weihnachten was schenke, habe ich schon mal vorgesorgt, und mir Tickets für die Auftritte von Biffy Clyro, Of Monsters And Men, Black Rebel Motorcycle Club, Queens Of The Stone Age, ZZ Top und das Berlin Festival gesichert. Bleibe also auch diesem Jahr den Berliner Konzerthallen treu :)