Sonntag, 29. Juli 2007

Marilyn Manson - Eat me, drink me

Hat die sonst noch wer gehört? Findet ihr auch, dass der Mann immer poppiger wird? Der singt zwar noch von Frankenstein, Valentine, Vampiren und dem Devil, aber "schockierend" ist da nix mehr. Je häufiger ich die Scheibe höre (und sie gefällt mir trotz allem ganz gut), desto häufiger muss ich an Alice Coopers "Feed my Frankenstein" denken. Gut, natürlich nicht so schlecht, wie dieser peinliche Cooper-Song, aber ähnlich unaufgeregt und so gar nicht mehr "provokativ".

Tja, werden wohl alle mit zunehmendem Alter etwas gesetzter, davor scheint auch Marilyn Manson nicht gefeit.

Die "" habe ich gesetzt, weil ich persönlich noch nie großartig schockiert war oder mich provoziert fühlte. Aber da draußen gibts ja durchaus sensiblere Seelchen als mich.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Interpol - Our Love to Admire

Als ich vor zwei Jahren das erste Mal das Vorgängeralbum "Antics" gehört habe, habe ich mich sofort in die Musik dieser Band verliebt und mir auch gleich ihr Debüt "Turn on the bright lights" gekauft. Seitdem sind Interpol für mich sowas wie der perfekte Soundtrack für ruhige Momente, in denen man tagträumend auf dem Balkon, dem Sofa oder dem grünen Rasen liegt, in den Himmel oder an die Decke starrt und dabei völlig den Alltag und den umgebenden Trubel - manchmal sogar das Atmen - vergessen kann.
Seit einigen Wochen nun ist endlich die neue Scheibe raus: "Our Love to Admire". Fast wirkt der Zeitpunkt der Erscheinung völlig unpassend, ist die Musik der Band beim ersten Hören doch eher mit dem Fallen der Blätter im Herbst, einem regnerischen Tag, Novembernebel, o.ä. zu assoziieren. Paul Banks Stimme klingt meist leicht depressiv, tragisch. Die Gitarren ähneln in den besten Momenten ein bißchen an den frühen The Edge, unglaublich melodisch, klar, fast hymnisch.
Und trotz der zunächst düsteren Assoziationen ist dies Musik für den Sommer. Denn auch in den schwärzesten Momenten der Platte keimt Hoffnung auf, macht sich plötzlich Lebensfreude breit.

"Our Love to Admire" ist sicherlich keine Mucke für die nächste Strandparty, aber für den lauen Sommerabend, wenn man beginnt, nach der Nachmittagshitze zu frösteln und einen leichten Abendwind verspürt... Ihr merkt schon, bei dieser Band gehen mir die blumigen Vergleiche nicht aus.
Wer sich überzeugen lassen will, sollte sich unbedingt mal "Rest My Chemistry" anhören, das ist ein Stück vollkommener Perfektion. Auch "The Heinrich Maneuver", die aktuelle Singleauskopplung (mit einem zugegebenermaßen echt blöden Video) ist ein zu empfehlender Anspieltipp.

Sonntag, 8. Juli 2007

Ash - Twilight of the Innocents

Das neue Album von Ash ist da. Nicht, dass ich mich im Vorfeld besonders drauf gefreut oder es sehnsüchtig erwartet hätte. Es gibt zwar eine ganze Menge Ash-Songs, die ich klasse bis genial finde (die heimliche Mitleserin she_said wird jetzt stöhnen, aber ja, ich mag auch "Candy" *lach*). Aber so wirklich wirklich überzeugen konnten sie mich bisher nie. Lediglich auf dem 2001er Album "Free All Angels" mochte ich ausnahmsweise mal fast die komplette Tracklist (bis auf "Nicole" *würg* und "World Domination"). Nach ihrer letzten Platte "Meltdown", mit der ich rein gar nichts anfangen konnte, hatte ich sie bereits abgeschrieben.
Aber nun "Twilight of the Innocents"! Habe die Songs gerade auf meinem sonntäglichen Dauerspaziergang auf voller Lautstärke gehört, während ich auf der Karl-Marx-Allee vom Wind durchgepustet wurde und bin völlig hingerissen!
Deswegen sitze ich nun hier im Internetcafé am Alexanderplatz, um die Welt das auch sofort wissen zu lassen: die neue Ash ist fantastisch. Nicht, dass die Welt meine Meinung nun tatsächlich interessieren würde. Aber tun wir mal einfach so.
Tim Wheeler, Mark Hamilton und Rick McMurray haben den perfekten Spagat zwischen eingängigen Poptunes und schrammelndem Rock geschafft, wenn sie auch bei "End of the world" doch arg in Richtung Schlager abdriften. Dieser kleine Ausfall sei ihnen allerdings verziehen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die restlichen 11 Songs besser sind als alles, was Ash in den letzten Jahren produziert haben (auch hier wird she_said wieder beim Lesen stöhnen, ich weiß es).
Was mich echt interessieren würde: hatte Tim Wheeler Gesangsunterricht? Wenn man einen alten Song wie "Angel Interceptor" z.B. im Vergleich zu dem nagelneuen "Dark And Stormy" hört (was ich gerade getan habe dank iPod), dann tun sich da echt Welten auf.
Genug des Lobes - kommen wir zu den Anspieltipps:
Das bereits erwähnte "Dark And Stormy", Track No1 "I Started a Fire" und "Princess Six" sind spontan meine Favoriten.
Diese Scheibe sei hiermit wärmstens empfohlen.

Freitag, 6. Juli 2007

Nachtrag: Queens of the Stone Age am 04.07., Berlin

Habe auf YouTube ein ziemlich gutes Video von "No One Knows" gefunden vom Berliner Konzert vorgestern. Und da es zu meinem Bericht weiter unten passt, wirds hier einfach auch reingestellt. Viel Spaß beim gucken :)

Donnerstag, 5. Juli 2007

Gestriges Konzert, 2. Teil: Queens of the Stone Age

Es gibt Dinge im Leben und im Universum, auf die ist Verlaß. Unter anderem darauf, dass Konzerte der Queens of the Stone Age immer gut sind. Immer. Die können nicht schlecht. Gut, ich gebe zu, bei der "Lullabies to Paralyze"-Tour habe ich Nick Olivieri schmerzlich vermisst, dieser irre Kerl fehlte einfach auf der Bühne. Hinzu kam, dass ich auch mit dem letzten Album zum ersten Mal in der Queens-Geschichte nicht wirklich viel anfangen konnte und sich manche Titel erst z.T. Monate später in meinem Gehörgang festgesetzt haben. So fand ich das letzte Konzert vor zwei(?) Jahren leicht enttäuschend. Nun, "das Leben ist kein Wunschkonzert" wie mein ehemaliger Chef gerne zu sagen pflegte, und jetzt hab auch ich mich damit abgefunden, dass Olivieri weiterhin kein Mitglied meiner Lieblingsband ist - auch wenn der Job des Bassisten nach wie vor vakant ist und nur temporär neu besetzt wird.
Und im vergangenen Monat kam die neue Scheibe "Era Vulgaris" raus. Anfangs noch als etwas sperrig betrachtet, liebe ich dieses Album mittlerweile, kann mich gar nicht satt daran hören. Viel homogener kommt die Musik wieder daher, zwar nach wie vor mit Stilbrüchen und Tempowechseln versetzt, lässt sich "Era Vulgaris" prima als Ganzes hören.
Als ein Ganzes konnte man die Band auch am gestrigen Abend in der Columbiahalle bewundern. Olivieri fehlte nicht mehr wirklich. Stattdessen wirkten Troy van Leeuwen (Gitarre) und Joey Castillo (Bass) mit dem Hünen Josh Homme in ihrer Mitte wie ein fest zusammenhängendes, harmonisches Trio. Zur Live-Unterstüzung kamen hinzu: Michael Shuman am Bass (die Bassparts auf dem Album wurden erneut von van Leeuwen/Homme eingespielt) und Dean Fertita an den Keyboards und dritter Gitarre.
Das Schöne an dieser Band ist ja: die kommen gleich zur Sache. Halten sich nicht großartig mit irgendwelchen aufgebauschten Bühnenshows auf. Deko? Ha. Dagegen wird beim "perfekten Dinner" in der Tischdeko ja richtig geklotzt. Ein paar Lüster hingen von der Bühnendecke, sahen eher aus wie Geräte, die Dr. Frankenstein zur Erweckung seiner Patchwork-Leichen gebrauchen könnte, und das wars dann auch. Kein langes Intro, nein. BANG! "Regular John", gefolgt von "Feel Good Hit of the Summer", "If Only" und "3's and 7's" starteten voll durch, keine Pausen, keine Ansagen, ein reines Rockbrett. "FGHOTS" wurde leicht abgewandelt bzw. eine Textzeile wurde hinzugefügt:"Everybody knows you dance like you fuck / you dance like you fuck / you dance like you fuck/ everybody knows you dance like you fuck / so dance like you fuck with me". Im Nu (oder in 15 Min.) war man naßgeschwitzt und glücklich. Zum Tanzen forderte uns Homme sowieso immer wieder auf, der ganzen Welt sollten wir via Livestream zeigen, wie Berlin tanzen kann - nicht dass wir eine Extraeinladung gebraucht hätten. Er selbst kam am Stock auf die Bühne, hatten wir das nicht schon mal? Was macht der Mann ständig mit seinen Füßen? Weiter gings mit einem guten Querschnitt ihrer bisherigen Alben. Klar, man vermisst dann schon mal ein "Lost Art of Keeping a Secret" o.ä., kam dafür aber in den Genuss von "Better Living Through Chemistry" oder anderen eher seltener gezeigten Titeln. Vom neuen Album schafften es sieben Songs auf die Setlist. Die Krönung wäre natürlich ein kurzes auf-der-Bühne-vorbeischauen von Mark Lanegan gewesen, aber hey, wer will sein Glück schon herausfordern. Das Publikum zumindest ging ab wie Schmidts Katze, super Stimmung auch auf der Tribüne.
Ansagen und Interaktionen mit den Fans sind nicht Hommes Stärken, hat er auch nicht nötig, da auch so die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf ihm liegt. Dieser Baum von einem Kerl, 2m hoch, breites Kreuz, ein bisschen pummelig isser geworden, der Gute, wirkt auf mich immer so, als könnte er nur mit einer ausladenen Armbewegung versehentlich 10 Leute k.o. schlagen. Daneben der gegen Homme fast zierlich wirkende Troy van Leeuwen, wie immer gentlemanlike im Anzugchic. Joey Castillo erinnert mich ja ein wenig an das Tier aus der Muppetshow, nur mit kurzen Haaren. Aber ein begnadeter Drummer (okay, er kann es nicht mit Grohl aufnehmen, aber wer kann das schon?). Fertita hab ich gar nicht wirklich wahrgenommen, dafür wirkte Shuman ziemlich selbstbewußt und schien seinen Spaß zu haben. Spaß ist überhaupt ein Stichwort: noch nie habe ich bei der Band (egal in welcher Formation) erlebt, dass sie ihr Programm unmotiviert runterspulen. Immer wirkt es so, als hätten sie sich den ganzen Tag genau wie wir Fans auf den Konzertabend gefreut.
Die insgesamt ca. 100 min. Spieldauer (die Pause vor den Zugaben war so kurz, die kann man gar nicht mitzählen) gingen um wie nix, es kam mir vor, als hätten sie gerade mal erst eine Stunde gespielt, als die Lichter in der Columbiahalle wieder angingen. Hätte gerne noch eine weitere Stunde so weitergehen können. Ein schöner Abend!
Die Setlist gibts auf der nächsten Seite.

Setlist
1.  Regular John
2.  Feel Good Hit Of The Summer (Everybody knows you dance like you fuck)
3.  If Only
4.  3's And 7's
5.  Do It Again
6.  Go With The Flow
7.  Misfit Love
8.  Into The Hollow
9.  River In The Road
10. Little Sister
11. Battery Acid
12. Leg Of Lamb
13. Turnin' On The Screw
14. Better Living Through Chemistry
15. A Song For The Deaf
16. Sick Sick Sick
Zugaben
17. Burn The Witch
18. A Song For The Dead
19. No One Knows

Gestriges Qotsa-Konzert, 1.Teil: Kamikaze Queens

Weil mich die Supportband der Queens of the Stone Age so beeindruckt hat, gibts hier nen Extra-Eintrag über die Kamikaze Queens.
Wurden die gestern eigentlich auch live im Web übertragen? Zumindest wurden die gefilmt.
Bestehend aus den Ex-Mitgliedern der "Sin City Circus Ladies" (die ich auch schon als QOTSA-Support erleben durfte) Trinity Tarantula, Luscious Lloyd und Tom Schwoll, der weiteren Frontfrau Mad Kate sowie Tex Morton und dem ansehnlichen Drummer Nico Lipps, bescherten uns die Kamikaze Queens eine fantastische Rockshow: ein bißchen Rockabillly im John Waters Look mit Punkpower. Wirklich sehr genial. Mad Kate und Trinity geizten nicht nur mit ihren Reizen (wobei ich bei der Lady in Red häufiger an die Textzeile von Lilly Allen "Good dancing love but you should have worn a bra" aus "Friday Night" denken mußte), sondern waren auch extrem gut bei Stimme.
Wer sich ein bißchen auskennt, kann vielleicht was mit der Beschreibung "Musik ähnlich der Horrorpops" was anfangen, für alle anderen ist diese Mischung aus Rock, Punk und Rockabilly etwas schwierig zu beschreiben. Sehr sexy, sehr trashig, tierisch rockend. Kann diese Truppe nur empfehlen!!
Hier mal ein Mitschnitt eines Auftrittes aus dem letzten Jahr, gefunden bei Youtube:

Mittwoch, 4. Juli 2007

Queens of the Stone Age - live im Web

Hier noch eine kleine Info für QOTSA-Fans, die möglicherweise gerade Trauer tragen, weil sie keine Karten für die Konzerte in Köln und Berlin mehr ergattern konnten:
Die heutige Show aus der Berliner Columbiahalle wird live ab ca. 22.00 Uhr ins Web übertragen - und zwar in voller Länge. Einer der vielen Links zum Livestream ist dieser hier über Visions.de.

Dienstag, 3. Juli 2007

Ein bisschen Vorfreude...

... sei mir heute gegönnt. Und zwar auf das Konzert der Queens of the Stone Age in der Berliner Columbiahalle morgen abend. Das versüßt mir heute schon den Tag, was meint ihr, wie gut ich erst morgen oder gar übermorgen drauf bin! *lol*
Sowieso schon viel zu lange her, dass ich die Wüstensöhne live sehen durfte, ein Wunder, dass sich da noch keine Entzugserscheinungen bemerkbar machten.
Für alle Unwissenden hier das aktuelle Video zu "Sick Sick Sick".

Wenn das nicht rockt, dann weiß ich auch nicht.
Übrigens habe ich bisher noch nicht herausfinden können, ob es einen Support gibt und wenn ja, wer das ist. Sollte irgend jemand das wissen, bitte Info, danke :)

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Edit:
Die Kamikaze Queens gibts als Support.