Freitag, 28. Juli 2006

Danke, Robbie, für das schöne Konzert gestern!

Ooookay... Das war richtig toll! Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass mich Robbie Williams dann doch so mitreißen würde, gestern im Berliner Olympiastadion. Er hat einfach eine klasse Stimme, macht im Großen und Ganzen schöne Musik, ist sexy und extrem witzig. Wir haben uns zwischendurch einfach nur weggeschmissen vor Lachen.

Zwei (oder drei) Sätze zu den Vorbands:
Orson waren einfach nur total langweilig, jedes Lied klang gleich, dementsprechend Null Stimmung in dem zu diesem Zeitpunkt erst 1/3vollen Stadion.
Basement Jaxx dagegen waren ein Ohren- und Augenschmaus mit ihren drei Wuchtbrummen (und ich meine das sehr positiv), die mit am Start waren. Die Ladies waren nicht nur gut bei Stimme, sie hatten mächtig Rhythmus im Blut und in den Beinen, haben richtig Stimmung gemacht und die coolsten, schrillsten Kostüme aus ihrer Bühnengarderobe mitgebracht, die ich seit langem gesehen habe. Die drei Trompeter kamen in 70er Jahre-Retro-Trainingsanzügen in schwedischen Nationalfarben. Wirklich tolle Band und ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn sie uns den ganzen Abend unterhalten hätten, dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt, aber dann kam Robbie...

Mit Feuersäulen und -werk auf der Bühne begrüßten wir Robbie Williams, der sein Set mit "Radio" begann und damit gleich die Richtung für den Abend vorgab: eine energiegeladene und tanzbare Show, nicht selten unterbrochen durch allerfeinsten Humor à la Robbie.

Es folgten "Rock DJ", "Trippin", "Monsoon" (nein, nicht der, durch den Tokio Hotel waten), der im Übrigen so ein richtig geiler Stadionsong ist, "Millennium", "Make me pure".
Dann einmal tief durchatmen. Zwischendurch immer wieder Robbie im Gespräch mit dem Publikum. Das Olympiastadion war nicht ausverkauft, sah man ganz gut an den Rängen links von der Bühne. Wie sagte Robbie, die Plätze wären eigentlich von Zidanes Familie reserviert worden. Überhaupt Fußball - dieses Thema begegnete uns noch oft an diesem Abend. Robbie, selbst erklärter Fußballfan, weiß natürlich, wie man die deutschen Zuschauer auf seine Seite zieht.
"Give me a Bi… give me an öhrlin… give me a Di… give me an oitschländ ….
Say Kay… say linnsmän … Klinnsmän ist klasse!"

Seit 15 Jahren, sagte er, käme er regelmäßig nach Deutschland und fühlt sich nach eigenem Bekunden hier sauwohl. Auch seine Deutschkenntnisse nötigen uns Respekt ab "alles fit im Schritt, over there?" LOL.
Zur Halbzeit rief er seinen Best Buddy Jonathan Wilks auf die Bühne, vielen noch bekannt von dem "Swing when you're winning"-Album. Gemeinsam performten sie "Me and my shadow", dazu wird sich natürlich noch mal klassisch das Jacket über das verschwitzte T-Shirt gezogen. Danach folgte eine kleine Comedyeinlage der beiden, die, wie man meinen könnte, ihnen von allen Anwesenden noch am meisten Spaß machte. Einen Wettstreit hätten sie laufen, meinte Robbie. Wer von ihnen den kleinen Minifußball am weitesten ins Publikum treten könne. Nach einigen Albereien (u.a. ein gemeinsam mit Fistelstimme angesungenes "Staying alive") wurde dies dann auch geprüft, man hätte es als Unentschieden werten können. Quittiert wurde das Ganze dann von einem feinen Kopfstoß Robbies á la Zidane gegen Wilks. Frenetisch bejohlt und gefeiert von uns Fans natürlich.
Und ehe Wilks von der Bühne verbannt wurde, gab es noch ein gemeinsam vorgetragenes "Strong" in Karaoke-Version (Lyrics auf den Leinwänden) mit dem Erfolg, dass nun jeder, aber auch wirklich jeder mitsang.
Wirklich witzig wurde es wieder, als Robbie an seine Take That-Zeit erinnerte. Mit typischen Boyband-Tanzposen sang er diverse Take That-Songs kurz an. Vielleicht auch, um dem Mädel in der vorderen Reihe, mit dem er leicht geflirtet hatte und die gerade noch den Kopf schüttelte, als Robbie sie fragte, ob sie denn auch Take That gemocht habe, was zu beweisen? Nein, hat er wohl nicht nötig. Letztenendes gabs dann aber doch ein komplettes "Back for good" für uns. Die darauffolgenden Songs kenn ich nicht oder kann mich nicht erinnern. Erst "Come undown" sagte mir wieder was, mag ich immer noch nicht das Lied, aber als Robbie am Ende des Songs in ein "Take a walk on the wildside" hinüberglitt, wurde es wieder interessant.
Dann noch "Feel" und ich merkte langsam, wie meine Stimme kippte. Hatte dann aber auch etwas Zeit zum Ausruhen, ehe es mit den Zugaben weiterging.
"Let me entertain you" - Ja, Robbie, machst du doch schon und das erstklassig. Damit startete der Zugabenblock, das an KISS-angelehnte Video lief im Hintergrund. "Angels" noch und zum krönenden Abschluss als letzte Zugabe dann ein fantastisches, rockiges "Kids" im Duett mit einer seiner Backing-Sängerinnen, die Kylie würdig vertreten konnte.

Übrigens fand auch der neue, bisher unveröffentlichte Song "Rudebox" (o.ä.) den Weg in die Zugaben, der einem schon einen Ausblick auf das nächste Album geben sollte. Ich hoffe, das war nur ein Witz, ich fand den Song nämlich übelst. Robbie kann ja vieles, aber er kann nun mal nicht rappen.

Hinterher gibt es immer irgendein Lied, was man vermißt hat, aber nun ja: c'est la vie.

Wichtig ist: wir hatten einen fantastischen, spaßigen Abend mit einem sehr gut aufgelegten, frechen und manchmal auch charmanten Gastgeber, ich habe heute keine Stimme mehr, die schwirrt noch durchs Olympiastadion und werde vermutlich noch einige Zeit an diesen schönen Sommerabend zurückdenken!

Hier noch ein paar Bilder. Ich Erdnuckel konnte leider nicht wirklich auf die Bühne schauen, aber wozu gibt es Leinwände ...

BasementJaxx_01 Robbie_01

Robbie_JonathanWilks Robbie_02

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