Donnerstag, 25. März 2010

Musik

Und wieder kommt in diesem Blog die Musik zu kurz, dabei wollte ich das dieses Jahr doch ändern. Irgendwie fehlte mir in den letzten drei Monaten die Zeit und der Bezug, hab ewig kein Radio mehr gehört, und meinen iPod zur morgendlichen und abendlichen Beschallung eingetauscht gegen wechselnde Bücher, denn lesen wollte ich dieses Jahr auch mehr.
Dafür hab ich mich heute endlich mal wieder eingedeckt bei iTunes, bin ein gefühltes Vermögen losgeworden und werde in den nächsten Tagen das Thema Musik im Flinkwert-Blog etwas aufleben lassen.
Gekauft wurden:
Amy MacDonald "A Curious Thing"
Aura Dione "Columbine" - überfällig!
Goldfrapp "Head First"
Gorillaz "Plastic Beach" - Pflicht!
Ken "Yes We Ken" (alte Blackmail-Liebe rostet nicht...)
OK Go "Of The Blue Colour Of The Sky"
The Unisex "Firesoul"
und das Live Album der White Stripes "Under Great White Northern Lights"


Und jetzt hab ich ja auch Urlaub und Zeit für alle drei Sachen: Musik, Buch und Film. Wie schön. Der Volkspark Friedrichshain ruft, ich mach mich jetzt auf den Weg, halte meine Nase in die Sonne und werde dabei den Gorillaz lauschen und die "Shakespeare Morde" zu Ende lesen.
Die Kinostarts dieser Woche stelle ich dann erst heute Abend vor.

Mittwoch, 17. März 2010

Jan Delay & Disko No. 1 (Support: Das Bo), 15.03.2010, C-Halle Berlin

Jetzt möchte ich aber doch noch kurz eine Review zum Jan Delay & Disko No. 1 Konzert am Montag Abend in der Berliner Columbiahalle hinterherschießen.
Das Bo heizte ein, das funktionierte im Innenraum auch ganz gut, da herrschte schon bei seinen Hip Hop Beats gute Stimmung, oben auf der Galerie schauten die Leute eher verhalten auf die Bühne. Ich ebenso, nichts gegen Bo, das "türlich türlich sicher Dicker" gehört bei mir immer noch in diverse Playlisten, aber im Großen und Ganzen sind seine Texte weniger derb sondern eher dämlich. Und Hip Hop live hat für mich immer was von Trockenschwimmen, das fehlt einfach was, das gilt für mich übrigens für Livekonzerte von den Fanta 4, Afrob, LL Cool J und Outkast. Nicht mein Ding.
Relativ kurz nach dem Bo kamen auch schon die Musiker von Disko No. 1 auf die Bühne, gefolgt von den Delays (den drei Backing Vocal Damen) und schlussendlich Jan Delay. Und damit begann auch die Party. Was der Typ für eine Stimmung aus dem Hut gezaubert hat, war der Hammer. Schon wenige Takte nach der Eröffnung habe ich schlicht vergessen, dass ich seine Stimme und sein Genuschel eigentlich nicht wirklich mag, denn die Musik sprach für sich. Fantastische Musiker, talentierte Sängerinnen und ein höchst musikalischer Hamburger, der den ganzen Abend über die Bühne tanzte, keine Sekunde still stand, das Publikum zum Mittanzen animierte (welches auch gerne mitmachte, O-Ton Delay "Klar, wir sind ja hier in der Hauptstadt von D.Soest), und wenn er mit dem Handtuch wedelte wie bei "Oh Johnny", zogen die Fans ihre Schals, Mützen etc. aus der Kiste und wedelten mit. Und sein Drummer erfand während der Tour die neue Stadienhymne, die bei der WM die "Seven Nation Army" der White Stripes ablösen soll. Und alle Musikgenres wurden überzeugend präsentiert, ob Funk, Soul, Pop, Reggae/Dancehall, Hip Hop - bei ihm klingt alles authentisch, nie als würde er sich irgendwo anbiedern. Ein Kompliment muss man in diesem Zusammenhang auch dem Tontechniker machen, der dafür gesorgt hat, dass die Band einen Wahnsinnssound in die Columbiahalle gezaubert hat, totales Big Band Feeling.

Delay war der Dreh- und Angelpunkt des Abends - jedoch immer bereit, seine Band und die Sängerinnen ins Rampenlicht zu stellen. Mitunter ließen sich Mitglieder der Band auch von Delay dazu verleiten, zu ihm nach vorne zu kommen und ein bisschen mitzutanzen, die Vorstellung der Musiker erfolgte über ein Rapbattle - den meines Erachtens der Leadguitarrist gewonnen hat. Und die Delays tanzten barfüßig teilweise regelrecht entfesselt über die Bühne, bei Samples von "Superfreak"/"Don't touch it", "Push it" oder "Pump up the Jam" ging die Post ab, insbesondere bei "Pump up the Jam" entwickelte sich der Dancetrack zu einem geradezu hypnotischen Tribal Dance (unglaublich dass die Damen dabei auch noch weiterhin so gut singen konnten) - und diese Energie übertrug sich auch auf uns Zuschauer. Manchmal habe ich mich an die ersten Konzerte von "Seeed" erinnert gefühlt, die hatten zwar eine andere Choreographie, aber das Gefühl, welches man als Zuschauer hatte, war das gleiche. Wenn die Damen tanzten, war Delay häufig an den Bongos zu finden, wo er die Rhythm Section gekonnt unterstützte. Zwischendurch rief er auch Das Bo nochmal auf die Bühne, mit dem er zwei Songs gemeinsam performte. Und wenn der ewig tanzende Delay mal Luft holen musste, unterhielt er das Publikum mit seinem völlig entspannten, norddeutschen Humor, extrem sympathisch, machte Witze über die umgekehrte Pole Position von Hertha BSC und über Berlin im Allgemeinen. Und irgendwann wurde auch noch der Steve Tyler Gedächtnis-Mikroständer hervorgeholt.
Bei allem was er so erzählte - und natürlich in seinen Songtexten - merkt man unweigerlich, dass man es mit einem Typen zu tun hatte, der sich für viele Dinge interessiert und seine Meinungen dazu hat, keiner, der einfach nur seine Lyrics runterrasselte.
Stimmungstechnisch knüpfte die Show für mich an den Abend mit The Gossip an, tanzen, freuen, glücklich sein. Ein Hamburger Funk Soul Brother, der die Blues Brothers stolz gemacht hätte, um ihn herum fantastische Musiker und drei Sängerinnen, die nicht nur bezaubernd und sympathisch mit der Beleuchtung um die Wette gestrahlt haben, sondern auch noch gut bei Stimme waren. Klasse Abend!

Hier noch ein paar Fotos (zum Vergrößern anklicken).
DasBoTheDelays01jandelay06jandelay05jandelay04jandelay03jandelay02jandelay01thedelays02Jan, Bo, Delaysdisko04disko03disko01

Montag, 15. März 2010

Vorfreude auf die singende Polype...

Heute Abend: Jan Delay & Disko No. 1 in der kürzlich umbenannten C-Halle (ehemals Columbiahalle) in Berlin. Obwohl ich normalerweise solch nasale Stimmen wie die von Delay überhaupt nicht mag, und oft kaum etwas von seinen Texten verstehe, hat mir seine letzte Scheibe "Wir Kinder vom Bahnhof Soul" tierisch gut gefallen. Der Mann hat den Rhythmus im Blut und lädt wirklich zum Tanzen ein. Und ich freue mich auf richtiges Big Band Feeling heute Abend. Das wird bestimmt klasse!!!!