Donnerstag, 26. Mai 2011

Fleet Foxes, 25.05.2011, Berlin, C-Halle

Josh T Pearson 02Gestern Abend hab ich mir ein kleines "Überraschungskonzert" gegeben, soll heißen, ich hatte überhaupt keinen Schimmer, was mich erwartet, da ich von Fleet Foxes bisher nur zwei Titel kannte, diese aber ganz nett fand. Doch wenn man einen Eventim-Gutschein geschenkt bekommt, schreit das ja förmlich danach, dass man sich mal ein Experiment leistet.
Ein bisschen bevorurteilt hab ich erwartet, dass ich ein Publikum voller Bärte sehe *lach*, aber tatsächlich war das alles gut gemischt, die Leute auch recht entspannt und locker. Offenbar gabs im Vorfeld und auch während des Sets von Fleet Foxes einige technische Probleme, die zum einen dazu führten, dass der ganze Abend etwas später begann und zum anderen dazu, dass sich FF-Sänger Robin Pecknold permanent beim Publikum entschuldigte, wobei ich persönlich keine Probleme heraushören konnte.
Als Support stand Josh T. Pearson auf der Bühne, ein echt komischer Kauz. Der kam irgendwann im Vorfeld auf die Bühne, spielte ein- und denselben Gitarrenakkord und nuschelte irgendwas im Singsang ins Mikro. Und plötzlich verschwand er wieder. Zu dem Zeitpunkt war ich dann sicher, dass das nur ein Roadie war, der 10 Min. lang Gitarre und Mikro getestet hat *lach*. Aber dann kam er pünktlich um 20.30 Uhr wieder auf die Bühne, redete dann etwas deutlicher, stellte seinen 10jährigen Bart vor und bewies durchaus Unterhalterqualitäten. Blöderweise spielte er aber erneut 30 Minuten lang den gleichen Gitarrenakkord, der ihn dann durch einige etwas entnervende Songs begleitete. Also Pearson war schräg/anstrengend, und ich war echt dankbar, als sein Set vorbei war.

Fleet Foxes 03Fleet Foxes begeisterten dann mit wirklich schönen Wohlfühlsongs im Harmoniegesang. Dass ich 98% der Songs nicht kannte, war auch mal 'ne Erfahrung, man kann sich live doch viel eher auf Neues einlassen. Ich stehe normalerweise nicht allzusehr auf Folk, was mir an FF aber gut gefällt, ist die leichte Ähnlichkeit zu alten Simon & Garfunkel Songs, da kommt man schnell in eine gewisse verträumte Stimmung, wenn die Texte auch durchaus ernstzunehmen sind. Dazu machte die Band einen höchst sympathischen Eindruck. Die Atmospäre in der Halle war entspannt, man lauschte andächtig den Songs, es wurde mitgesungen, aber nicht zu laut, schließlich wollte man die klare Stimme des Sängers noch hören, und nur zwischen den Titeln gabs dann heftigen Applaus und wohlmeinende Zurufe aus der Menge, die Robin Peckhold erfreut aufgenommen hat, wenn er auch sonst in Sachen Kommunikation noch was nachzuholen hat.
Insofern nicht so "mein typisches" Konzert, ich bin am Ende dann auch ein wenig zappelig geworden, weil das mehr der folkig-schunkelige Rhythmus war, und nicht jeder Titel konnte mich begeistern, aber alles in allem hab ich die C-Halle gut gelaunt verlassen (bis ich feststellte, dass irgendein Dödel mein Fahrrad zugeparkt hat und ich nur unter Aufbietung meiner letzten Kraftreserven meinen Drahtesel wieder freibekommen hab).
Liebe Grüße an Julia aus Fulda an dieser Stelle, ist doch immer wieder schön, wenn man mit anderen Konzertbesuchern nette Gespräche führen kann.

Hier ein kleines Live-Beispiel über YouTube:



Wen es interessiert, es gibt noch einen lesenswerten Spiegel-Artikel zum gestrigen Berlin-Konzert.

2 Kommentare

  1. ich glaube die Fleet Foxes sind gar nix f�r mich. Die spielen die andauernd auf radioneins, aber der Sound ist irgendwie zu eint�nig.

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  2. ich hab noch keine komplette platte von denen geh�rt, live klang es schon recht abwechslungsreich. nun stehe ich ja grunds�tzlich eher auf etwas lautere kl�nge, bei denen deutlich mehr stimmung aufkommt, dieses vor-sich-hin-tr�umen ist f�r mich auf dauer auch nichts, ganz egal, welche texte sich dahinter verbergen. Insofern war das f�r den gestrigen abend ganz nett, muss ich jetzt aber auch nicht �fter haben. ich fands aber ganz angenehm, dass meine blessuren von samstag noch ein wenig heilen d�rfen, und gestern keine neuen hinzukamen *lach*. Und der s�nger hat wirklich eine sehr sehr sch�ne, weiche livestimme.

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