Dienstag, 24. September 2013

Franz Ferdinand, 20.09.2013, Volksbühne Berlin

Endlich!!! Wie lange wollte ich Franz Ferdinand schon live sehen, aber entweder hat es zeitlich  nicht gepasst (auch diesmal hatte ich eigentlich ein Ticket für Portugal.The Man, bin das aber doch noch losgeworden, man muss ja Prioritäten setzen), oder es ging dann schon in die viel zu großen Hallen für viel zu viel Geld.

Da passte es doch, dass die Briten die neue Saison in der Volksbühne Berlin mit ihrem Konzert einläuteten, in einem überschaubaren Rahmen (fast zum Anfassen) und für nicht mal 30 Euro. Die Konzerttour im nächsten Frühjahr, die nach Hamburg, Köln, Wiesbaden und München führt, wird dann wieder deutlich teurer.

Und was soll ich schreiben? Schön wars. Natürlich. 90 Minuten pures Tanzvergnügen mit lauter ausgelassenen Menschen um mich herum, die es glücklicherweise schon beim ersten Ton nicht mehr auf den Sitzen der (bestuhlten) Volksbühne hielt und sowohl alte als auch neue Songs gut aufgenommen haben. Während wir Fans es genossen, die Band mal in so einer kleinen Location zu erleben, war der Abend für Franz Ferdinand natürlich eine perfekte Marketingstrategie. Wie sonst kann man das gerade vor einem Monat in den Regalen angekommene neue Album "Right Thoughts, Right Words, Right Action", welches bei mir seit Wochen hoch und runter läuft, es ist einfach so geil!!, besser promoten? So spielten sie auch (bis auf "The Universe Expanded" und "Brief Encounters") fast alle neuen Songs und füllten die Lücken mit ihren größten Hits, wobei die Mischung einfach sehr gut passte. Eigentlich kam man gar nicht zum Verschnaufen, zumal die Titel live auch alle viel druckvoller und rockiger klingen als im Studio abgemischt. Da war "Fresh Strawberries" als Intro ein geradezu milder Einstieg ins Konzert.

Ich hätte mir Alex Kapranos etwas geschwätziger vorgestellt, aber gut, ich brauch da auf der Bühne auch nicht unbedingt nen Conférencier, er war gut bei Stimme und hatte wie die anderen Ferdinands offensichtlich beste Laune, wobei Bassist Robert Hardy doch leicht stoffelig wirkte. Was ich schön fand, war dass man nicht das Gefühl hatte, eine total satte Band zu erleben, denen man anmerkt, dass sie bestimmte Hits nur noch aus Pflichtgefühl runterspulen, sondern sich so präsentieren, als gelte es auch für sie noch etwas zu beweisen. Deswegen machts eben doppelt Spaß, einer Wüstenrockambition wie "Love Illumination" zu lauschen oder der schön langgezogenen Hommage an Giorgio Moroders/Donna Summers Discohit "I Feel Love" mit "Can't Stop Feeling". Mein Lieblingssong vom Album - "Bullet" - durfte natürlich auch nicht fehlen, das ist immer der Titel, bei dem ich von anderen Leuten in der Berliner S-Bahn leicht schräg angeguckt werde, weil ich mit fettem Grinsen im Gesicht und Kopfhörern im Ohr zur für andere nicht hörbaren Musik sitztanze.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend.
Hier ein Video (nicht von mir) zu "Can't Stop Feeling":


Setlist lt. setlist.fm:
Fresh Strawberries / No You Girls / Right Action / Do You Want to / Tell Her Tonight / Evil Eye / The Dark of the Matinée / Walk Away / Stand on the Horizon / Can't Stop Feeling / The Fallen / Bullet / Michael / This Fire / Take Me Out / Love Illumination
Zugaben:
Treason! Animals / Ulysses / Goodbye Lovers & Friends / Jacqueline

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