Freitag, 6. Juni 2008

Berliner Stadtmusikanten

Musik blieb mir die vergangene Woche treu. Wenn es nicht Die Ärzte oder QOTSA, EODM etc. waren, dann wurde ich während meiner zahlreichen Spaziergänge in herrlichstem Sommerwetter von vielen Musikanten verwöhnt.
Es ist schön zu sehen, dass die Musiklandschaft Berlins – zumindest was die Straßenmusikanten betrifft – mittlerweile mehr hergibt, als die nicht-mehr-wegzudenkenden Indios mit ihren akkustischen Gitarren und Panflöten, die Akkordeon-Zigeuner oder die Möchtegerns, die es für sinnvoll erachten, aus „Under the Bridge“ einen akkustischen Blues zu fabrizieren, ohne tatsächlich singen oder Gitarre spielen zu können (nur um ein Horrorbeispiel zu nennen).
Nein. Es wird definitiv besser. Am Frankfurter Tor z.B. steht des öfteren (naja, dieses Jahr habe ich sie erst einmal gesehen, aber letzten Sommer waren sie schon da) eine ziemlich gute russische Ska-Rockband, mit allen Instrumenten bewaffnet, die man so kennt, die mit wahnsinnig viel Feuer und Temperament zugange sind und wirklich jeden begeistern, der an ihnen vorbeikommt, ob jung oder alt, schwarz, weiß, kariert, Punk, Rocker oder Emo. Leider hab ich mir wieder nicht gemerkt wie sie heißen, und meinen Fotoapparat für den visuellen Beweis hatte ich nicht dabei. Aber darauf werde ich beim nächsten Mal achten. Die sind nämlich extrem gut!

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Bei dem obigen Duo am Alexanderplatz, welches sich ohne ersichtlichen Grund unter den Bäumen versteckt hat und mit Drumcomputer, E-Gitarre und Verstärker aus ihrem Pkw heraus gespielt hat, handelte es sich um durchaus talentierte Deutschrocker. So im Stil von Revolverheld oder El*ke. Sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, aber durchaus eine Alternative. Auch hier haben sich viele begeisterte Leute um sie herum versammelt. Ich war leider etwas in Eile und konnte daher nicht auf die Spielpause warten, um nach ihrem Namen zu fragen, habe die beiden Jungs aber wenigstens kurz mit der Kamera eingefangen.
Am U-Bhf Mehringdamm saß übrigens kürzlich eine junge Asiatin, die mit einer Erhu (??chinesische Geige) bewaffnet tatsächlich fröhliche Melodien gespielt hat. Das ist insofern ungewöhnlich, als dass man sonst von diesen Musikern eher so dramatisch-traurige Sachen gewöhnt ist, so dass man manchmal geneigt ist, Geld zu geben, damit sie aufhören zu spielen, weil es einen als Zuhörer tierisch runterzieht.
Ah und in der S-Bahn Richtung Spandau hatte ich am Dienstag eine Mini-“Theatergruppe“, die den Fahrgästen ein eigenes Stück vorgespielt haben. Sehr kreativ. Da gibt man dann gerne mal nen Euro in die Sammelbüchse.

Kurz: im Sommer scheinen sich die Leute mehr einfallen zu lassen. Schön. Da haben wir doch alles was davon!

2 Kommentare

  1. Ich mag die Rockabillys, die gelegentlich in der Wilmersdorfer rocken und die k�nnen SCHREIEN !!!!! :))
    Und auch unvergesslich: der panfl�tene Apache-Indianer-wei�-nicht-was-Verschnitt in der Schlo�stra�e.

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  2. Wilmersdorf? Da zieht es mich nie hin, aber das ist auch ein guter Tipp.

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