Dienstag, 27. November 2012

Two Door Cinema Club (Support: Kowalski, Alt-J), Astra Berlin,23.11.2012

Letzten Freitag gings ins Astra zur nordirischen Band Two Doors Cinema Club. Ihr erstes Album vor zwei Jahren ("Tourist History") hat mich schlicht weggefegt. Kein Song darauf, der sich nicht sofort zum Lieblingslied mauserte. Ich mag ihren Sound, der Rock, Pop und Folk so kongenial verbindet. Entsprechend gespannt war ich auf das Folgealbum "Beacon", welches im September erschien. Beim ersten Hören war ich noch etwas enttäuscht, irgendwas war anders. Doch mittlerweile weiß ich auch "Beacon" zu schätzen, welches gereifter klingt, erwachsener, dabei aber ihren sehr speziellen Sound zementiert.
Insofern musste das Live Konzert sein, es gibt so wenige Bands, deren Alben mich komplett überzeugen, meist sind es doch nur 4-6 Songs, während der Rest eher mittelmäßig oder austauschbar bleibt.

Als Support standen die Bands Kowalski und Alt-J bereit. Da ich etwas spät dran war, habe ich erstere nur im Hintergrund mitbekommen, während ich anstand, um meine Jacke loszuwerden. Soweit klang das ganz nett, britisch-melodischer Pop halt, nicht weltbewegend aber schön. Als ich mir dann überraschend immer noch einen Platz in der ersten Reihe sichern konnte, bekam ich dann Alt-J in voller Länge zu hören. Die Band hat dieses Jahr den Mercury Prize in den UK gewonnen und brachte eine große Fangemeinde mit, die jeden Song abfeierten. Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich wie bestraft fühlte. Ich fands einfach nur grausig, nein, schrecklich. Ich hab gebetet, dass es schnell vorbeigeht. Dieses Vokalgekaue des Sängers ist überhaupt nicht meins, als ich schon sah, wie der seine Gitarre festhielt (unters Kinn geschnallt), war ich sowieso gleich aggro, sowas kann ich gar nicht sehen. Bei jedem Titel wurde ein cooler Rhythmus angetäuscht, bis der Gesang dann wieder alles kaputt machte. Nee, sorry, auch wenn ich hier eine unpopuläre Meinung vertrete, ich war einfach nur dankbar, als deren Set vorbei war.

Nach einer kurzen Umbaupause kam die Hauptband des Abends. Ich habe mir hinterher von anderen erklären lassen, dass sie mittlerweile deutlich selbstbewusster auftreten. Klar, für mich - drei Tage nach The Hives - sah das alles noch etwas schüchtern aus. Aber liebenswert, darauf lege ich Wert. Eine wirklich höchst sympathische Band, die eine perfekte Mixtur ihrer beiden Alben gespielt hat, in der sich schnell und langsam wunderbar abwechselten. Alle Lieblingssongs waren dabei, und im letzten Drittel holte man fürs Publikum noch die Riesenluftballons raus, damit wir was zum Spielen hatten.

Die Stimmung im Publikum war wirklich toll. Ich hatte zuerst einen Superplatz, besonders dank des niedlichen asiatischen Mädels neben mir, deren hochgebundener Pferdeschwanz wie beim Tanzen wie ein Fächer für mich wirkte. Aber während der Zugaben hab ich auf den Platz dankend verzichtet und hab lieber neben netten Bekannten getanzt, die das Konzert genauso genossen haben wie ich.
Eine Setlist kann ich nicht liefern, ist auch nicht notwendig, sie haben einfach alle großen Songs der beiden Alben gespielt, und jeder Fan dürfte musikalisch im Glück gewesen sein. Im März kommen sie wieder - falls sie jetzt jemand verpasst hat und dies bedauert.

Hier noch ein kleiner Soundschnipsel.

2 Kommentare

  1. Yay, klingt chillig. Kannte ich bisher noch gar nicht :)

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  2. Oh echt nicht? Dann fang mal erst mit dem �lteren Album an, das ist so klasse!!

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