Donnerstag, 24. November 2011

The Wombats - 23.11.2011, Astra Kulturhaus, Berlin

SAM_000230 Minuten leichte Langeweile und 90 Minuten größten Spaß. So lässt sich der gestrige Abend wohl am besten beschreiben. Für die Wombats sollten uns die Jungs von Viva Brother aufwärmen, die noch sehr jung wirkende englische Band aus Slough spielte aber eher so gefälligen Schrammelrock, den man kaum gehört schon wieder vergessen hat. War aber okay, und im Publikum schienen sie einige Fans zu haben. Dafür haben sie viele Sympathien gewonnen, als sie dem Rat eines Freundes folgten und ein saftiges "Fuck Mediaspree" in die Halle riefen, eine Halle, deren Existenz bei Ausführung aller Mediaspree-Baumaßnahmen beendet wäre. Was im Übrigen sehr schade wäre, ich war gestern tatsächlich das allererste Mal im Astra Kulturhaus und hab mich dort sehr wohl gefühlt, zumal auch der Sound für Berliner Hallenverhältnisse recht gut ist.
Die Liverpooler Wombats standen pünktlich um 22.00 Uhr auf der Bühne, die drei gaben sich angenehm unprätentiös und sympathisch, besonders Bassist Tord Øverland-Knudsen bewies Qualitäten als Rampensau, aber Bassisten sind ja immer Poser *lach*. Das Publikum - hauptsächlich bestehend aus Mädchen im Alter von 14-25, so dass sich eure Frau Flinkwert bisweilen ein wenig wie Oma Duck vorkam - war von erster Sekunde an in Feierlaune und äußerst textsicher.
Es sind aber auch traumhafte Gute Laune-Songs, selbst wenn man noch so mies drauf ist, muss man bei Titeln wie "Kill The Director" oder "Girls/Fast Cars" völlig high vor sich hingrinsen. Geht gar nicht anders. Die kleinen Geschichtchen, die in den Songs herrlich ironisch erzählt werden, machen Spaß, und die begleitenden Whooohooos und Whooohaaas animieren zum Mitsingen, ähnlicher Effekt wie bei den Kaiser Chiefs. Die Titel ihres zweiten Longplayers gewinnen übrigens deutlich an Schlagkraft, wenn man sie live hört, da tun sich völlig neue Welten auf.
Viel mehr muss man gar nicht schreiben - hüpfen, tanzen, singen bis der Arzt kommt, tolle Stimmung und am Ende viele glückliche Menschen.

Setlist:
Perfect Disease, Kill the Director, Girls/Fast Cars, Party In A Forest, Jump Into The Fog, Patricia the Stripper, Schumacher the Champagne, Techno Fan, Last Night I Dreamt, Lost in the Post, 1996, Little Miss Pipedream, Moving to New York, My First Wedding, Tokyo
Zugaben: Anti-D, Walking Disasters, Let's Dance to Joy Division
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9 Kommentare

  1. Dieses Media-Spree-Anti-Ding geht �berhaupt nicht in menen S�ddeutschen Kopf ;) denn gerade die Clubkultur lebt doch davon, dass sie beweglich ist, die L�den schlie�en und woanders wieder aufmachen - in M�nchen ist das ein Normalzustand; verstehe nicht, warum die Berliner so daran festhalten, das erscheint mir ziemlich unberlinerisch :)) Aber von au�en betrachtet ist so eine (meine) Meinung wahrscheinlich nicht viel wert

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  2. nun ja, die einen lehnen sich gegen stuttgart 21 auf, die anderen gegen mediaspree. man darf nicht ganz vergessen, dass das auch auswirkungen auf die ganze gegend hat. friedrichshain ist jetzt schon arschteuer geworden, wenn die ganzen bauma�nahmen durchgezogen werden, alles schicke b�rogeb�ude, lofts etc., dann steigen die mieten in der umgebung auch nochmal deutlich. und ja, nat�rlich k�nnen clubs auch woanders wieder aufmachen, das hei�t aber nicht, dass man jubeln muss, wenn eine komplette ecke mit alteingesessenen einrichtungen dicht machen muss.
    also da gibts schon gr�nde, diesem vorhaben mehr mehr als kritisch gegen�ber zu stehen.

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  3. Klingt cool! Bin gestern abend zu "Within Temptation" gepilgert. War auch ein Tollhaus xD.

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  4. ah okay, du stehts auf rock mit frauenstimme. within temptation fand ich auch nie so schlecht, aber f�rs konzert w�rs f�r mich nichts. grunds�tzlich mag ich gerade rockmusik lieber mit m�nnnlichem gesang.
    kann mir aber auch gut vorstellen, dass es bei euch dann richtig abgegangen ist.

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  5. Jupp, hat ordentlich gerumst! xD War echt ne gute Stimmung und der Altersdurchschnitt im Publikum merklich h�her als bei Evanescence/ThePrettyReckless, so dass es zwischendurch auch kein Gekreische gab ;D.

    Also im Rock bin ich eigentlich recht unfestgelegt. Queen, Led Zeppelin, Bruce Springsteen und Konsorten h�r ich nach wie vor sehr gerne. Im Metal sind auch viele Herren dabei (Metallica, Iron Maiden, Stratovarius, Apocalyptica etc). Nur Symphonic Metal (wozu Within Temptation urspr�nglich auch z�hlte, bevor ihre Musik eher in Richtung Symphonic Rock ging) ist als Segment total von S�ngerinnen dominiert, was aus meiner Sicht aba nichts Schlechtes ist. Im Vergleich zu den sonstigen Metalrichtungen ist SM wesentlich melodischer ausgerichtet, so dass tendenziell kr�chzende oder gruntige M�nnerstimmen als Haupts�nger nicht so gut passen w�rden, finde ich... Aber das ist nat�rlich Geschmackssache :).

    Joah, der einzige Bereich, in dem ich ausschlie�lich Bands mit S�ngerinnen h�ren, ist Pop-Mucke... *sch�m* ;D.

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  6. P.S. Haha, ich musste grad so lachen! xD Bei Youtube kannst du dir in den Analytics ja die demographische Verteilung der Leute anzeigen lassen, die deine Videos angeschaut haben.

    Meine ThePrettyReckless Videos wurden mit Abstand am meisten angeschaut von:

    a) 13- bis 17-j�hrigen M�dels
    b) 35- bis 44-j�hrigen Herren

    Woran das wohl liegt? ;D ;D ;D

    http://youtu.be/7mSPibeo71I

    (ist keins von meinen Videos, aber vom gleichen Konzert; lol, ich hab das damals gar nicht mitbekommen, was die b�se Taylor da am Ende vom Song macht (xDDD); oh, und bei etwa [3.17] ist ein fieser Tonfehler, der wehtut, wenn man Kopfh�rer aufhat, so als Warnung... xD)

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  7. Bei mir h�ngt das haupts�chlich damit zusammen, dass ich die meisten weiblichen Gesangsstimmen etwas schwierig finde, gibt nur ganz wenige Frauen im Musikbusiness (egal welche Schublade), die ich richtig gerne h�re.

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  8. jaja, die 35-44j�hrigen Herren, oh je, da mag man nicht n�her dr�ber nachdenken!!!

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