Sonntag, 19. Juni 2011

Foo Fighters, Wuhlheide Berlin, 18.06.2011

Mein viertes Foo Fighters-Konzert, und schon zweimal habe ich von ihren Livequalitäten in diesem Blog geschwärmt. Viel will ich deshalb über das gestrige Konzert in der Wuhlheide gar nicht schreiben, dennoch waren einige Dinge noch besser als sonst (Bilder anklicken für Originalgröße):

Grohl021. Die Foos haben ganz offensichtlich einen Deal mit dem Wettergott ausgehandelt, anders kann man es sich nicht erklären, dass an einem von Regenschauern geplagten Samstag pünktlich zum Konzertbeginn die Wolkendecke aufbrach und wir die Foos noch in der Abendsonne und später in sternenklarer "Nacht" erleben durften.

BoH012. Die Band of Horses waren endlich mal eine Band, die stimmungstechnisch und in Sachen Melodik ein richtig passender Support war, sie gaben sozusagen die Richtung vor, überzeugten mit einem guten Set (leider ohne "Compliment"). Und bekamen zwischendurch Unterstützung von Foos Keyboarder Rami Jaffee.

FF053. Obwohl simpel gehalten, war das Konzept der Hauptbühne unglaublich ansprechend, man sah einfach gerne hin und wurde nicht durch permantentes Geblitze und Geflacker geblendet. Stattdessen wurde mit Lichtkompositionen gearbeitet, die eher Ruhe ausstrahlten, besonders dieses smaragdgrüne Licht, in das die Bühne während "Stacked Actors" getaucht war, war der absolute Hammer. Und natürlich der Vorhang, der zwischendurch hinter Taylor Hawkins' Rücken heruntergezogen wurde.

Laufstegputzer24. Dave Grohls Laufsteg (den er leider zu selten genutzt hat, wie ich fand). An der Front des Stegs stand ich, war damit zwar etwas weiter von der Bühne entfernt, hatte dafür aber einen relativ unbehinderten Blick auf die Band. Und der supernette Security Mensch vor uns hat sich bemüht, nicht immer denselben Personen vor der Nase zu stehen. Überhaupt waren die Securities extrem nett, das ist eigentlich einen extra Punkt wert. Gelacht haben wir eingangs, als zwei arme Hascherl dafür sorgen mussten, dass der Steg nach den Regenschauern wieder "begehbar" ist und diesen mit weißen (!) Handtüchern trockenwedelten.
5. Absolut gekonnt war am gestrigen Abend die Zusammenstellung der Setlist. Die Mischung aus alten Gassenhauern und neuen Titeln, aus ruhigeren und lauteren Songs hätte einfach nicht besser sein können. Die ohnehin schon sehr gute Stimmung unter den 17.000 Leuten in der ausverkauften Wuhlheide wurde duch das Auf und Ab zwischen Partysongs und Gänsehautfeeling nur weiter angeheizt, hier hat man sich offenbar wirklich nen Kopf gemacht. Und die Setlist sah so aus:
Bridge Burning, Rope, The Pretender, My Hero, Learn To Fly, White Limo, Arlandria, Walk, Breakout, Cold Day in the Sun, Stacked Actors, Generator, Monkey Wrench, Let It Die, Wheels, Times Like These, Young Man Blues (Mose Allison Cover), Shake Your Blood (mit Lemmy), All My Life, Best of You, Skin and Bones, Everlong.
Grohl096. Das ist zwar nicht neu oder ungewöhnlich - zumindest für diejenigen, die die Foos schon mal live gesehen haben - Dave Grohl war wieder mal zum Anhimmeln bezaubernd. Bezaubernd im Sinne von: verspielt, rockend, mit Spaß an seinem "Job", dem "Was kostet die Welt"-Grinsen und parallel dazu einer sympathischen Bescheidenheit. Und manchmal neigt man dazu zu glauben, dass die Band dadurch ins Hintertreffen gerät, aber die liefern immerhin den 1A-Sound und haben sich mittlerweile zu fantastischen Musikern entwickelt. Der einzige in der Band neben Grohl, der noch sowas wie Starappeal hat, ist Schlagzeuger Taylor Hawkins, ein absoluter Könner an den Drums und auch ein nicht ganz unfähiger Sänger, wie er bei "Cold Day In The Sun" mal wieder bewies.
FF_Lemmy_017. Lemmy war da. LEMMY!!!! Die Story dazu von Grohl: ein gewisser alter Kumpel hätte sich morgens um 4 per SMS bei ihm gemeldet und gefragt, ob er und sein Mädel beim Berliner Konzert abhängen könnten. Grohl hielt das für ne gute Idee und schlug gleich vor, gemeinsam was zu singen. Tja, und dann wurde Motörheads Lemmy auf die Bühne geholt und gemeinsam spielten sie den Probot-Song "Shake The Blood". Ehrlich, das lässt sich nicht toppen!
Einziger Wermutstropfen: Sie spielten zwar zwei Stunden - aber eine offizielle Zugabe fehlte. Das war irgendwie irritierend, besser wäre es wohl gewesen, kurz vorher eine kleine Pause zu machen und dann "Skin and Bones" und "Everlong" als Zugaben zu spielen, dann hätte man sich am Ende nicht so "rausgeschmissen" gefühlt. Ansonsten empfehle ich diesen zugegebenermaßen wenig sachlichen Konzertbericht der (ausgerechnet!!) B.Z und den hier aus der Süddeutschen Zeitung.
Wer will, kann sich noch meinen in leider mieser Qualität mitgefilmten Mitschnitt des gut vierminütigen Instrumentals von "Stacked Actors" angucken.

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