Sonntag, 10. April 2011

Stornoway - FritzClub im Postbahnhof, Berlin, 09.04.2011

Zwei Abende - zwei Konzerte hintereinander und unterschiedlicher hätten sie nicht sein können. Erst am Freitag das etwas zu coole The Kills Konzert und dann gestern Abend die zuckersüßen Stornoway aus Oxford im kuscheligen FritzClub im Postbahnhof.
Zunächst spielte aber ein junger Mann aus Schöneweide, der sich Petula nannte, in echt aber scheinbar Sebastian heißt, eine Ein-Mann-Show, die der arme Tropf vor einer fast völlig leeren Halle beginnen musste. Mein Mitleid hielt sich aber in Grenzen, weil der Gute sich tapfer geschlagen hat, ein schönes Set spielte, in dessen Verlauf der Club dann auch endlich voller wurde, und es ihm dank diverser Technikspielereien gelang, sogar vielstimmig zu singen *lach*. Nein, Petula/Sebastian hat mir ganz gut gefallen, und das obwohl ich nicht so der Singer/Songwriter-ohne-Band Fan bin.
Nach einer kurzen Umbaupause schwelgten wir alle dann in den melodiösen, wunderschön gespielten Songs der Briten Stornoway, die hoffentlich schon bald ein größeres Publikum anziehen und richtig Erfolg haben. Ob sie dann immer noch so herrlich brav auf der Bühne stehen und Sänger Brian Briggs weiterhin mit schüchternem Charme dem Publikum von Alien-Landungen oder der kürzlich gewonnenen Pferdewette (das Pferd hieß offenbar wie der Sänger) erzählt, um Knut trauert oder sein Wissen um Opossum Heidi kundtut, sei dahin gestellt. Man kann nur hoffen, dass sie ihre Natürlichkeit nicht verlieren. Musikalisch können sie nichts falsch machen, sie bewegen sich im Indie-Folk Genre, haben die absoluten Multiinstrumentalisten auf der Bühne, gleich zwei Brüderpaare in der Band, die sich offensichtlich gut verstehen, dazu wahnsinnig eingängige Melodien und bodenständige, bisweilen sehr humorvolle Texte. Und wenn man dann noch so klar und schön singen kann wie Billy Briggs, ist so ein Konzertabend einfach nur Wohlfühlen und Harmonie pur.
Leider wars auch gestern recht kurz, allerdings haben Stornoway bisher nur ein Album draußen ("Beachcomber's Windowsill"), welches ich allen nur ans Herz legen kann. Und dafür, dass man den ganzen Abend über ein fettes Lächeln im Gesicht hatte, war das dann auch völlig okay so. Ich weiß jetzt schon, dass ich wiederkommen werde, wenn sie erneut in Berlin spielen.

Eine komplette Setlist kann ich nicht wiedergeben, dabei waren auf jeden Fall:
When You Touch Down From Outer Space, The Coldharbour Road, Long Distance Lullaby, November Song (unplugged), I Saw You Blink, Zorbing, The End Of The Movie (unplugged), We Are The Battery Human (unplugged), etc.

Nachfolgend zwei Songs von gestern Abend - zum einen "When You Touch Down From Outer Space" und zum anderen der unplugged vorgetragene "November Song".



0 Kommentare

Kommentar veröffentlichen