Dienstag, 9. Dezember 2008
Biffy Clyro-ABBA-Queens Of The Stone Age
Einer meiner Lieblingssongs ist "Who's Got A Match", ein Gute-Laune-Titel, der auch noch so wohlbekannt daherkommt und dafür verantwortlich ist, dass sich Beine, Hüften, Schultern und Kopf fast wie von selbst bewegen. Kein Wunder, dass ich das Teil mag, besteht es doch teilweise aus dem ABBA-Song "Lay All Your Love On Me" (Strophe) und meinem QOTSA-Liebling "No One Knows" (durchgängiger Rhythmus).
Manchmal ist halt auch gut geklaut halb gewonnen. Hoffentlich hören Björn und Benny das nicht, sonst verklagen sie die netten Schotten noch. Und ich hab doch ein Herz für Schotten :)
Wollt ihr mal vergleichen?
Sonntag, 23. November 2008
Guns'n'Roses - Chinese Democracy
Nicht jeder Song entwickelt die gleiche Kraft, das Qualitätsniveau bleibt auch nicht durchweg auf dem gleichen Level, aber "Chinese Democracy" rockt definitiv die Hütte.
Der Titel- und Einstiegstrack bestimmt durch einen schön-satten Bass, richtig laut aufgedreht erinnert er ein bisschen an Godsmack (die ich ja auch immer mochte). Im übrigen auch einer der wenigen Songs, in denen Axl Rose mit "normaler" Stimme singt. Durch die Bank irritierend finde ich nämlich an der Platte, dass Rose sehr häufig in den höheren Tönen unterwegs ist und dabei manchmal wie ein Mädchen klingt. Das manifestiert sich dann in Track 2 "Shackler's Revenge", dessen Refrain ein wenig wirkt, als hätte Trent Reznor mit den Fraggles und der Allwissenden Müllhalde einen Song aufgenommen. Dieses Teil geht dann zum letzten Drittel hin gar nicht mehr - einer der zwei Totalausfälle auf "Chinese Democracy" für mich.
Dafür hat sich nach dreimaligem Durchhören der Scheibe Track 3 "Better" zu einem meiner absoluten Lieblingssongs gemausert. In den ersten Anfangssekunden denkt man noch "huch, was ist das", dann geht's aber rund zur Sache und das Möhrenraspeln blieb liegen, weil ich unbedingt erstmal durch die Küche tanzen musste *lach*. Ja, es sind nicht mehr die gleichen Musiker, aber Amateure hat sich Rose da auch nicht gerade ins Boot geholt. Nach wie vor beeindruckt mich sein Songwriting, schon damals fand ich seine Texte lesenswert, das hat sich glücklicherweise nicht geändert. Der Hang zu bombastischen Arrangements und Melodien, die sich unauslöschbar ins Hirn brennen, ist ihm auch geblieben. Das mag an manchen Stellen etwas altmodisch anmuten - gerade wenn es in Richtung ruhigere Songs geht, die beinahe schmalztriefend daher kommen. Ein Titel wie "November Rain" damals ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Sowas findet sich auf "Chinese Democracy" zweimal - Track 4 "Street of Dreams", der mich jedoch nicht so überzeugen kann und Track 13 "This I Love", der zu meinem zweiten Lieblingstitel avancierte. Track 5 "If The World" fängt ein wenig orientalisch an und mausert sich dann zum absoluten Power-Pop Song, dessen Rhythmus in die Hüften geht. Ein Titel, den ich tatsächlich nur als "elegant" beschreiben kann, wunderschönes Stück. Track 6 "There Was A Time" könnte man als bitteren Blick zurück in die Vergangenheit deuten, zugleich ist dies auch der Song auf dem Album, de noch am ehesten an die "Use Your Illusion" Zeit erinnert. Hier ertönt so ziemlich alles, was man an Instrumenten kennt, trotzdem bleibt kein Musikmus übrig, sondern ein perfekt arrangierter Titel.
"Catcher In The Rye" zählt für mich zu den Füllstücken der Scheibe, außerdem möchte ich Axl Rose nicht "lalala" singen hören *lach*. Sorry. Nicht wirklich schlecht, hätte aber auch B-Seite gereicht.
Track 8 "Scraped" geht richtig gut ab. Hochgeschwindigkeit, kräftiger Bass, richtiges Gitarrenbrett und schöne Textzeilen wie "Sometimes I feel like my life's a catastrophe - Can't understand why it seems like it has to be... Don't you try to stop us now (I would have never made it so far)..." Wenn das 'ne Kampfansage ist, dann sei ihm der Sieg gegönnt.
Danach jedoch "Riad N' Beduins" - finde ich nur nervig, der zweite Totalausfall. Hier muss ich beim nächsten Hören weiterskippen. Track 10 "Sorry" gefällt mir dafür wieder ausnehmend gut, besonders der Leadguitar-Part klingt schön bekannt, ein bisschen Rudolf-Schenker-Gedenk-Gitarre. Schönes ruhigeres Stück, wieder mit einem guten Text versehen, altmodisch und zu Herzen gehend.
"IRS" - naja, oookay. Kein Bringer, aber es gibt Schlimmeres. Das muss man überhaupt erwähnen, wenn Rose & Co. hier enttäuschen, dann auf verdammt hohem Niveau. Ein wenig unfair ist das natürlich schon, da kommt nach zig Jahren ein neues Album raus und man misst es automatisch an den alten Meilensteinen. Wenn eine neue Band ohne diese Historie solche Songs rausbringen würde, wäre man vermutlich voll des Lobes. Track 12 "Madagascar" und Track 14 "Prostitute" gefallen mir beide sehr gut, sind für meine Begriffe etwas zu lang, weil sie dann zum Ende hin leicht nervig werden. Die Länge ist dafür bei "This I Love" perfekt wie überhaupt alles an dem Song, der mir leicht geklaut vorkommt, zumindest war mir die Melodie sofort sehr vertraut. Aber das ist so ein "Hach"-Titel, Kerzen an und sich freuen, dass Axl irgendwie immer noch klingt wie Axl (und wieder die Rudolf-Schenker-Gedenk-Gitarre, hat Solist Robin Finck alte Scorpions Songs gehört zwischendurch?).
Ach, Alex, dieses Album hätte dir gefallen!! Ob du die Titel wohl gehört hast? Laut genug hab ich sie ja gespielt! Es hätte sicherlich nicht jahrelang dauern müssen bis zum Erscheinen, aber es ist auch alles andere als die erwartete Enttäuschung oder Götterdämmerung.
4 v. 5 Pkt
Guns N' Roses - Chinese Democracy
Geffen Records, erschienen am 22.11.2008
Genre: Rock
Donnerstag, 6. November 2008
Grace Jones - Hurricane
Neun Songs sind auf "Hurricane" vertreten und keiner davon ist schlecht oder durchschnittlich, das macht es schwer, Anspieltipps zu nennen. "This is" - der Eröffnungstrack gibt eigentlich schon ziemlich genau die Stimmung des Albums wieder, mit Tribal-Drums, fett produziert, kann man sich von dem Lied nicht lösen. "I'm Crying (Mother's Tears)" stellt ihre gesanglichen Fähigkeiten in den Vordergrund, "Well Well Well" und "Sunset Sunrise" sind vom Reggae beeinflusst, ihre jamaikanischen Wurzeln unüberhörbar. Was sicherlich auch an dem Produzententeam Sly&Robbie liegt, mit denen sie bereits damals in den 80ern zusammengearbeitet hat. "Hurricane" weht einen tatsächlich förmlich weg, eine schöne Soundbastelei mit wuchtigem Bass und einer kraftvollen Grace Jones, hier hatte Tricky seine Finger mit im Spiel. "Love You To Live" fällt ein wenig aus dem Rahmen, jedoch auch nur, weil der Titel relativ gefällig klingt und wahrscheinlich am ehesten konsensfähig ist. Radiotauglich. Deswegen aber nicht schlecher. Der Abschluss mit "Devil In My Life" ist nochmal eine hochdramatische Songperle.
Und sie hat uns noch viel zu sagen, es ist ein Muss, nicht nur ihrer Stimme, sondern auch ihren Worten zu lauschen, in ihren Texten geht es um wichtigere Dinge als Beziehungsprobleme.
Tolles Album und hoffentlich lässt sie sich für den Nachfolger nicht wieder 19 Jahre Zeit.
5 v. 5 Pkt
Grace Jones - Hurricane
Wall Of So (Rough Trade), erschienen am 07.11.2008
Genre: Pop, Electronic
Hier noch eine Aufzeichnung eines Auftritts mit dem Titel "Williams Blood".
Corporate Cannibal
Was die Frau wirklich dazu bewogen hat, nach so vielen Jahren mit mittlerweile 60 Jahren noch einmal ein Album aufzunehmen, weiß ich nicht. Vielleicht hat sie uns einfach nur wieder etwas mitzuteilen. Aber während andere Künstler bereits mit 40 beginnen, ihre "Alterswerke" zu veröffentlichen, denen man anhört, dass die jugendliche Frische nicht mehr vorhanden ist, kommt Frau Jones mit einem hochmodernen, erstklassigen Machwerk zurück. Nicht nur die Musik ist hervorragend, auch die Texte sind alles andere als belanglose Sinnlosigkeiten, sondern das Erzeugnis einer Frau, die erst Kunst machte und dann selbst zur Kunstfigur wurde. Ich habe bisher nur Teile ihres Albums "Hurricane" gehört, die mich jedoch restlos begeistert haben. Während eine Madonna mit 50 noch mal das Aeorobic-Mädchen oder die dominante Hupfdohle aus sich herausholt und (für meine Begriffe) damit immer unglaubwürdiger wird, zeigt Grace Jones, wie das geht: nämlich mit 60 Lenzen völlig abgehoben mit ihrer Musik wieder Impulse zu setzen. Das kann sonst nur noch David Bowie, der Dorian Gray des Rock, der einfach nicht älter wird, nur schöner und besser.
Hier das Video zu "Corporate Cannibal" - macht euch selbst ein Bild.
Metallica - Death Magnetic
Viele der Blogger und Leser, die hier bei Blog.de ein Zuhause gefunden haben, sind viel zu jung, um noch zu wissen, warum man als Metallica-Fan der frühen Stunde im Laufe der langen Bandgeschichte häufig den Kopf geschüttelt hat. Von Verrat war bisweilen die Rede, nachdem das Black Album "Metallica" damals rauskam. Plötzlich erreichten sie mit ihrer Musik irrsinnige Massen, man unterstellte ihnen einen Krieg mit den zu der Zeit ebenfalls großen Guns 'n' Roses. Kaum noch was von der rohen Gewalt übrig, die Scheiben wie "Kill 'Em All", "Master of Puppets" und "...And Justice for All" mit dem legendären "One", transportierten. Von Album zu Album wurden sie dann melodiöser, perfekt produziert von Bob Rock, der ihnen auch von den eher poppigen Scheiben "Load" und "Reload" nicht abgeraten hat *lach*. Haben wir damals noch als 16jährige im Nordhorner "Pferdestall" die Mähnen dazu geschüttelt und unsere Mütter gezwungen, uns Geld für Motorradlederjacken zu geben, war der Hauch des "Besonderen" dann irgendwie weg, als "Enter Sandman" auf MTV rauf und runter lief, gefolgt von einer Ballade (!!), nämlich "Nothing Else Matters", die seitdem sicherlich den Weg auf Kuschelrock & Co. Alben gefunden hat. Irgendwann wurde der Begriff Metallica zu einer eigenen Marke, ihre Streitigkeiten mit Napster trugen dazu bei, die Fanbase ein wenig zu durchlüften. Dennoch finden sich in meiner Plattensammlung alle Alben der Band, denn auch wenn sie massentauglicher wurden, heißt das nicht, dass sie nur noch Mist produziert hätten. Auch auf "Load", "Reload" oder meinetwegen den "Garage Inc" fanden sich beachtliche Songperlen. Und James Hetfield hat sich gesanglich stark verbessert. Lediglich die Aufnahmen mit dem San Francisco Symphony Orchestra unter Leitung von Michael Kamen gingen für mich gar nicht. Das war einfach zu viel Hollywood. Ich weiß, ich habe damals noch mit einem Freund gescherzt, wann sie schlußendlich ihr Rentenengagement in Las Vegas annehmen würden.
Gut, dann folgte eine lange Pause, in der sich die Bandmitglieder ihren eigenen Dämonen stellen mussten, der Trockenlegung von Hetfield, etc. Und 2003 war "St.Anger", die Rückkehr zur Brachialgewalt, zum Metal. Nicht mein Ding, weil ich auch bei harten Klängen etwas Melodik schätze, die mir hier definitiv gefehlt hat.
Viel Vorgeschichte. Der Punkt ist, das Metallica-Album "Death Magnetic" liegt seit seiner Veröffentlichung im September bei mir zuhause, in "echt" gekauft, mit Hülle und Booklet und so *lach*. Und ich habe mich bisher nicht getraut da reinzuhören. Bescheuert, ja. Ich weiß jetzt schon, dass es mir mit "Chinese Democracy" ähnlich gehen wird. Hauptsache HABEN. Aber bitte ohne Enttäuschung. Aber nach fast zwei Monaten dachte ich mir "Augen zu und durch".
Tatsächlich ist "Death Magnetic" das erste Metallica-Album seit langem, welches mich von erster bis letzter Sekunde fesselt. So haben sie schon mal geklungen, vor zwanzig Jahren, als meine Mutter mein Zimmer stürmte "Mach um Gotteswillen den Krach leiser!" was mich nur in meiner Fanliebe bestärkte. Stakkato-Drums, Gitarrengewitter, brachiale Klänge, noch einen Tick schneller und mir würde der Kopf abfallen (Track 5 "All Nightmare Long"). Düster, gewaltig und doch melodisch. Perfekter Metal für meinen Geschmack. Auch, wenn sie sich zwischenzeitlich selbst zitieren wie bei der aktuellen Single "The Day That Never Comes", die es locker auch 1986 auf die "Master of Puppets" geschafft hätte. Während sich "Cyanide" auch gut auf der "And Justice For All" gemacht hätte. Insofern ist ihre aktuelle Scheibe zwar ein großer Schritt zurück und alles andere als eine Weiterentwicklung. Wie damals bei U2, die für ein Album, nämlich "Pop" mal was anderes versucht haben, um danach wieder fast verschämt ihren alten Sound aufzugreifen. Bei den Metalheads hat die Experimentierphase etwas länger gedauert. Dazu kann man stehen wie man will. Ich persönlich finde es schön, dass die Herren ihren Jungbrunnen gefunden haben und klingen, als hätte es die letzten 17 (sag ich mal so) Jahre nicht gegeben. Und sich auch die kleine Frau Flinkwert beim Hören und durchs Wohnzimmer hüpfen wieder fühlt wie 16 (auch wenn "Master of Puppets" unerreicht bleibt). Hat sich die Entscheidung, sich Rick Rubin als Produzent wieder ins Boot zu holen, doch gelohnt. Danke.
Anspieltipps: die erwähnten "The Day That Never Comes", "All Nightmare Long" und "The Unforgiven III".
4 v. 5 Pkt.
Metallica - Death Magnetic
Mercury (Universal), erschienen am 12.09.08
Genre: Metal
Randbemerkung für die ganz jungen Leser :)) Als Metallica und Guns 'n' Roses so groß wurden, dass sie die Massen anzogen und Stadiontouren gaben, galt die Grungebewegung als Gegenpol. Mit ebenfalls härteren Klängen aber dem deutlichen Independent-Stempel sollten Bands wie Nirvana, Pearl Jam, Alice in Chains oder Soundgarden den Heavy Metal Helden den Rang ablaufen. Ironie pur, wie sich der Grunge dann selbst zum Massengeschmack entwickelt hat...
Annett Louisan - Teilzeithippie
Das ist ein Grund dafür, dass ich doch lieber englischsprachige Musik höre, da kann ich mein inneres Übersetzungstool ausschalten und einfach nur der Musik lauschen, ohne die Texte zu verstehen. Bei deutschen Lyrics geht das leider nicht. Abgesehen davon ist die Melodie dazu ziemlich von einem Simon & Garfunkel Klassiker geklaut.
Ach. "Drück die 1" fand ich so vielversprechend. Ich dachte, hey, kriegt sie die Kurve und wird endlich etwas poppiger. Doch "Teilzeithippie" beginnt zunächst mit deutschem Schlager, ohne Schingeling und ohne Frage niveauvoller als das was uns Carmen Nebel präsentiert. Mit den für Louisan typischen Inhalten wie Zwischenmenschlichkeiten, bei denen die Ich-Person meistens die Stärkere ist (also Annett), vorgetragen mit der möglichst unschuldig wirkenden Kleinmädchenstimme, die dem Partner oder Zuhörer suggeriert "ist doch alles nicht schlimm, wir tun das alle...". Das war ganz zu Anfang beim "Spiel" doch angenehm frivol und neu, mittlerweile ist aber jeder Überraschungsmoment verpufft.
Erst beim vierten Track,"Die Siezgelegenheit" kommt Louisans Stärke wieder hervor, nämlich mit ihrer Musik zu flirten und dabei ein wenig rauchig und anrüchig zu klingen - da passt dann das Lolita-Getue wieder. "Die Siezgelegenheit" kommt übrigens mit einem wirklich schönen Text.
Mit dem nächsten Titel "Ich brauch Stoff" wirds musikalisch besser, und wir verlassen endlich die Studentinnen-WG. "Ich brauch Stoff" ist ein richtig guter Song, mit tollem Sound (der Louisans dünnem Stimmchen mehr Kraft verleiht), einer dramatischen Melodie, einem erwachsenen Text. Mein Lieblingsstück auf der Scheibe, da möchte man sogar - unglaublicherweise - dazu tanzen. Danach jedoch wieder mäßiges mit "Die nächste Liebe meines Lebens" und "Wir nicht", während dann die Single "Drück die 1" und "Teilzeithippie" mehr Rhythmus haben, Spaß machen. In denen die Texte eigentlich auch nur eine Ansammlung von Belanglosigkeiten sind, aber charmant verpackt und vorgetragen, was überhaupt okay ist, denn gäbe es in unserem Leben keinen Platz für Belanglosigkeiten, was dann? Dann müssten Blog.de & Co. bald schließen *lach*.
Das wars dann aber auch, der Rest zählt zur Sparte "Lieder, die die Welt nicht braucht".
Tja, ein Playlisten-Album also. Drei, vier Songs kann man sich raussuchen und in irgendwelche Playlisten schieben und zwischendurch genießen, das Album in voller Länge ist leider nur mäßig, langweilig, überraschungslos und nur für Hardcore-Louisan-Fans zu empfehlen. Da hat auch der neue Look der Dame nichts genutzt.
1,5 v. 5 Pkt
Annett Louisan - Teilzeithippie
Sony BMG, erschienen am 17.10.08
Genre: Pop, Schlager
Take Back The City
Ich würde hier auch gerne das aktuelle Video von Snow Patrol zeigen, deren neues Album ich mir sozusagen "blind" zugelegt habe, aber leider lassen sich die auf YouTube gefundenen Filmchen nicht einbetten. Dann machen wir es ebenso - mit dem guten, nützlichen SeeqPod. Die Single gefällt mir ganz gut.
The Day That Never Comes
Die Single "The Day That Never Comes" ist auf jeden Fall schon ein guter Vorgeschmack, auch wenn mich der Stil doch irgendwie sehr an "Welcome Home (Sanitarium)" erinnert. Aber wer will bei den alten Metal Gods schon pingelig sein.
Drück die 1
Calexico - Carried To Dust
Nachdem ich nun endlich das neue Album gehört habe, ärgert es mich ja doch ein wenig, dass ich das Calexico-Konzert in Berlin Anfang Oktober verpasst habe. Aber ich bleibe dabei, dass ihre Musik live und draußen viel besser klingt als in einer miefigen Konzerthalle (man kann sich alles schönreden).
Zu "Carried To Dust" kann man eigentlich nur sagen: wunderschön!
Calexico haben sich ja ihre eigene kleine Musiknische gebastelt, bei der sehr speziellen Mischung aus amerikanischem Folk, spanisch-mexikanischen Einflüssen und Mariachi-Klängen würde jeder grundlegende Richtungswechel das musikalische Korsett sprengen. So verwundert es auch nicht, wenn der erste Titel "Victor Jara's Hands" zunächst einmal sehr bekannt klingt.
Insofern kommen Begriffe wie "Weiterentwicklung" immer nur bedingt zum tragen. Eher lässt sich feststellen, dass sie sich in ihrem Kosmos immer wieder bis an den äußersten Rand wagen, bei "Garden Ruins" z.B. gab es einige rocklastigere Songs. Auf "Carried To Dust" werden die Träumer unter uns wieder besser bedient. Die Titel kommen wie schon damals auf "Feast auf Wire" mit Dub- und Jazz-Anleihen daher, allerdings weniger beschwingt. Am Mikro finden sich erneut Gäste wie Amparo Sanchez (Amparanoia), Sam Beam (Iron & Wine), Pieta Brown, etc., die jedem Calexico-Song ihren eigenen Stempel aufdrücken. Jedoch bleibt Joey Burns Stimme, der rote, schmeichelnde Faden des Albums, wenn er hier oftmals auch mehr flüstert als singt, Geschichten erzählt, so wirkt seine Stimme in manchen Momenten - trotz der immer hörenswerten ernsten Texte - wie eine klanggewordene Streicheleinheit. Ich kanns nicht anders ausdrücken, ein gut gemachtes Calexico-Album schießt mich jedes Mal ins Land der Träume. Während ich ihrer Musik lausche, bauen sich Bilder vor meinem inneren Auge auf, von Straßen, Landstrichen, Familienszenen, etc. So auch hier.
Als Anspieltipps würde ich "Victor Jara's Hands", "Man Made Lake", "Inspiracion", "Contention City" empfehlen. Definitiv eine Scheibe, mit der man den Herbst verdrängen und einem lauen Sommerabendgefühl Platz machen kann.
Wertung: 4 v. 5 Pkt
Calexico - Carried To Dust
City Slang (Universal), erschienen am 05.09.08
Genre: Americana/Folk
Hier noch Track 8 "House of Vaparaiso"
Two Silver Trees
Auch Calexico haben seit einigen Wochen ein neues Album draußen, eine kleine Rezension meinerseits folgt. Hier vorab das wie immer unprätentiöse Video zu "Two Silver Trees" (Track 2 des Albums), welches einen leicht asiatischen Einschlag hat. Also die Melodie - nicht das Video.
Mittwoch, 5. November 2008
Eagles of Death Metal - Heart On (Partymusik gesucht? HIER!)
Was Jesse Hughes und Josh Homme hier gezaubert haben, macht erneut unendlich viel Spaß. Die Titel klingen wieder ähnlich roh wie auf dem Debut "Peace Love Death Metal", aber auch experimentierfreudiger als beide vorherigen Alben. Schön, zeigt dies doch deutlich, dass sich die Eagles musikalisch in keiner Sackgasse befinden, sondern da immer noch etwas geht.
Die Anfänge der Rolling Stones (als sie sich noch nicht xml wiederholt haben) klingen in einigen Tracks durch, speziell im Opener "Anything 'Cept the Truth" oder "How Can a Man with So Many Friends Feel So Alone". "Tight Pants" klingt richtig fett produziert, und man meint, Billy Gibbons (ZZ Top) an der Gitarre zu hören. Darauf folgt "High Voltage", der so klingt, wie der Titel es verspricht und sich auch auf dem letzten Millionaire-Album (oder einer Desert Sessions) finden könnte. Die erste Singleauskopplung "Wannabe in LA" ist ein echter Stimmungsmacher und als Anspieltipp empfohlen. "Secret Plans" ist dann wieder ein 1A Zappelsong. Bei "Now I'm A Fool" versucht sich Jesse Hughes bei einer langsameren Nummer zu behaupten, gut, dafür ist sein Stimmchen ein bisschen zu dünn. Kein Totalausfall der Titel, aber auch nicht überzeugend. Mit "Shoot To Kill" geht's dann wieder rockiger weiter, hier ist der Einfluss Hommes ziemlich deutlich zu hören, finde ich (nicht nur wegen des Falsett-Gesangs) ebenso wie bei "Cheap Thrills", der ebenfalls gut auf ein QOTSA-Album passen könnte, als Bonus Track oder so. "Solo Flights" ist dafür dann leider wirklich überhaupt nicht mein Ding, ein Titel, den ich weiterskippe, weil er mich geradezu nervös macht. Wird aber glücklichweise durch "Prissy Prancin'" und "I'm Your Torpedo" wieder ausgebügelt, letzterer mit einem klasse Rhythmus und so schön dreckig dahingesungen. Toll.
Ja, was soll ich noch schreiben? Bin hin und weg und freue mich schon jetzt auf das nächste Live-Konzert!
Wertung: 5 v. 5 Pkt
Eagles of Death Metal - Heart On
Cooperativ (Universal), erschienen am 31.10.08
Genre: Rock
Wannabe in LA
Die aktuelle Single der Eagles of Death Metal. Cooles Video wie ich finde. Simpel und doch effektiv. Oder effizient - Chica, wie war das nochmal? *lach*
Eine Beschreibung ihres neuen Albums "Heart On" folgt natürlich!
Kaiser Chiefs - Off With Their Heads
Das ließ schon erahnen, dass das dritte Album fast nur noch schwächer werden könnte. Seit dem 17. Oktober ist es nun hierzulande im Handel: "Off With Their Heads". Nun, geköpft wird da keiner, so viel lässt sich gleich vorwegnehmen. Ich mag die eingängigen Melodien der Chiefs, mag Ricky Wilsons Art zu singen, immer ein bisschen durch die Nase, etwas schnoddrig. Die Nähe zu den Kinks ist glücklicherweise auch noch vorhanden. Aber die neuen Songs klingen mir einfach zu poppig, als hätten die Jungs mehr auf die Bremse als aufs Gaspedal gedrückt. Der Sound ist nahezu perfekt, was mir persönlich zu glatt wirkt. Mark Ronson mag ein genialer Produzent sein, aber diese minimale Kleinst-Punk-Attitüde hätte er der Band aus Leeds ruhig lassen können. Perfektion auf Kosten von Leidenschaft. Sicherlich schafft es auch der eine oder andere Song, mich mitzureißen und wird sich in eine meiner Playlisten wiederfinden, jedoch wie bisher das Album in Gänze hören, werde ich in diesem Fall wohl nicht mehr. Die guten: "Tomato In The Rain" (der Anfang ist alleine schon ziemlich klasse), "Half The Truth" (m.E. der einzige wirklich tanzbare Song der Scheibe), "Addicted To Drugs". Das wäre dann das letzte Drittel, da wartete ich also lange auf einen richtig guten Titel. Der Rest wäre dann eher mit mäßig zu beschreiben.
P.S. Allerdings habe ich festgestellt, dass die aktuelle Single, nämlich "Never Miss A Beat" zur Hymne der Telefonzentrale meiner Firma werden könnte... *lach* It's cool to know nothing... *sing*
Wertung: 2,5 v. 5 Pkt
Kaiser Chiefs - Off With Their Heads
Polydor, erschienen am 17.10.2008
Genre: Pop
Never Miss A Beat
Das Video zur aktuellen Kaiser Chiefs Single "Never Miss A Beat". Eine kurze Beschreibung des Albums "Off With Their Heads" folgt.
Ein Quentchen Trost musikalischer Art...
Also wird mein Blog am heutigen Tage ganz meinem musikalischen Geschmack gewidmet. Da muss der kernige 007 halt noch warten!
Sonntag, 12. Oktober 2008
Und wo wir schon mal dabei sind
Aktueller Lieblingssong
Man möchte fast schreiben, dass es schwer ist, herauszuhören, wer von beiden gerade singt *lacht*. Das sind die Momente, da erfahren meine Nachbarn wieder, wie laut ich meine Anlage aufdrehen kann, wenn ich nur will!
Dienstag, 7. Oktober 2008
Depeche Mode oder nicht Depeche Mode
Dienstag, 16. September 2008
Eurovision Song Contest - Back to the roots
Eine ausführliche News zu dem Thema gibt es hier.
Montag, 30. Juni 2008
ARTE Tracks - ihr seid die Besten
In der Ausgabe am vergangenen Freitag gab es z.B. einen ziemlich interessanten Beitrag über Hip Hop aus China, zwei Begriffe, die man normalerweise nirgends in einem Kontext liest oder hört. Außerdem - und das war mein Aha-Erlebnis - ein Bericht über die Underagepartybewegung, die mittlerweile auch in Deutschland Einzug hält, von Veranstaltern, die selbst erst 15/16 Jahre alt sind und in Hamburg Live-Konzerte mit ebenso jungen Künstlern auf die Beine stellen. Deren Publikum MUSS unter 18 Jahren alt sein. Und das Schöne daran: die Bands, die dort auftreten, machen keine Mainstream-Mucke und die Zahl der kreischenden Mädels scheint sich auch in Grenzen zu halten. Diese Teenies haben sich eher dem Indie-, Emo- oder Punkrock zugewandt.
In dem Zusammenhang wurden auch einige der jugendlichen Rockbands erwähnt, u.a. die australische Band Operator please oder die erst 12+14 Jahre alten Geschwister aus New York Tiny Masters of Today, die allesamt jetzt schon so roh, individuell und fast perfekt klingen, dass man sich fragt, wo die wohl in wenigen Jahren stehen. Die isländische Band Jakobinarina, die mich letztes Jahr als Support von den "Kaiser Chiefs" so begeistert hat, hat sich - glaube ich - mittlerweile getrennt, aber auch sie haben bewiesen, dass Teenierock nicht klingen muss wie "Tokio Hotel" (auch wenn ich vor deren Erfolgsstory großen Respekt habe).
Hier mal eine 3-Song-Playlist mit "Operator Please - Zero Zero", "Tiny Masters of Today - Bushy" und "Jakobinarina - Power To The Lonely" zum Reinhören. (Und dank an CharlesDexterWard für den SeeqPod-Tipp!)
Donnerstag, 19. Juni 2008
Flogging Molly, Foo Fighters - Wuhlheide 17.06.2008
Fangen wir mal mit Flogging Molly an. Normalerweise sind irische Stimmungs- und Trinklieder ebenso wie die typischen Folk-Balladen und irisch-politisch angehauchten Songs nicht unbedingt mein Ding. Aber was diese 7köpfige Band auf die Bühne gebracht hat, hat mir ausnahmslos gut gefallen. Sie hatten offensichtlichen Spaß und haben ihre Songs mit viel Energie, ein bisschen Punk und guter Laune gespielt, das Publikum hat es ihnen gedankt. Wer mehr über die Mollys wissen, der schaut mal auf ihre offizielle Homepage. Und so sahen sie aus:
Die Wuhlheide war übrigens nicht ausverkauft, was m.E. wenig verwunderlich ist, hatte nicht damit gerechnet, dass die Foos mal eben so 17.000 Karten verkaufen. Demnach waren gerade die Seitenränge eher übersichtlich, siehe unten:
Trotzdem der Innenraum war gut gefüllt, die Ränge gegenüber der Bühne proppenvoll, ein paar tausend Leute werden es schon gewesen sein, die punkt 20.00 Uhr in einen nicht enden wollenden Freudentaumel gerieten. Und Dave Grohl freute sich an diesem Abend mehrfach, dass sie das größte Konzert in ihrer gesamen FF-Karriere in Deutschland spielten.
Leider hat mir ja die FAZ meine Wunschüberschrift dieses Eintrags vorweggenommen. Am gestrigen Tag schrieben sie eine positive Rezension unter dem Titel "Uuh, Baby, schüttel dein Haar". Wie wahr wie wahr. Lang ist die Mähne von Dave Grohl geworden und scheint nur einem Zweck zu dienen, nämlich mit voller Wucht geschüttelt zu werden, ein bisschen erinnerte er mich in diesen Headbangermomenten an Juliette Lewis, als sie mit den Licks vor einiger Zeit in dem Berliner Columbia Club spielte :) Die Stimmung war von der ersten Sekunde an absolut genial. Sie eröffneten mit "Let it die" und spielten dann ohne Pause 4-5 wuchtige Songs in einem durch. Und gerade als ich mich fragte, wo denn die geschwätzige Seite Grohls geblieben sei, gabs auch schon das erste Päuschen und die ersten kleinen Scherze. Ich mag es, wie der Mann immer völlig entspannt auf sein Publikum einquatscht. Ob denn Leute darunter wären, die an diesem Abend ihr erstes FF-Konzert erleben würden. Klar, viele Hände gingen hoch. Das war dann einer der Running Gags des Abends, als Grohl mehrfach die armen FF-"Virgins" belächelte, die sich durch viele Konzerte anderer Bands quälen mussten, um jetzt bei den FFs eine totale Erleuchtung zu haben :) Etwas später durfte Grohl dann auch ein wenig jammern, schließlich schreie er auf der Bühne mehr als dass er sänge, und am nächsten Tag hätte er dann keine Stimme. Augen auf bei der Berufswahl sag ich da.
Hm. Und auch wenn das hier klingt, als bestünden die Foo Fighters lediglich aus Dave Grohl, dem ist nicht so. Grohl ist halt die Rampensau schlechthin, der scheinbar jede Sekunde genießt, die er auf der Bühne stehen und Kontakt zu seinen Fans haben kann. Deswegen muss man ihn auch einfach gerne haben. Deswegen kreischten die Mädels neben mir aus lautem Hals und streckten ihm ihre Arme hin, als er kurz im Bühnengraben an uns vorbeikam. Die gleichen Mädels, die jedesmal Ekellaute von sich gaben, wenn Grohl mal wieder einen saftigen Rotzer auf der Bühne hinterließ, nur, damit sie kurz inne halten und gleich wieder von vorne loskreischen konnten *lach*. Nein, die Foos bestehen aus wirklich talentierten Musikern, wie Taylor Hawkins (dem Mädchenschwarm aus welchen Gründen auch immer, aber 1A-Drummer), Nate Mendel ("Ginger" am Bass), Chris Shiflett (Gitarre) und Gastmusikern wie dem wohlbekannten Pat Smear (Gitarre) und weiteren, deren Namen ich mir leider nicht merken konnte (Tasten, Geige und TRIANGEL). Ja. Richtig gelesen: Triangel. Wir ca. 15.000 Fans (lt. FAZ) wurden Zeugen eines grandiosen Triangel-Solos *lach*. Wer träumt nicht davon? Wenn sich die anderen Musiker zwar mehr im Hintergrund gehalten haben, machten sie dann doch den einen oder anderen Spaß mit.
In der Songauswahl wechselten sich neue Sachen mit den alten Gassenhauern ab. Es gab ein kleines akkustisches Set mittendrin, auf das ich gut hätte verzichten können. Mal ehrlich: "My Hero" ist ja schon grundsätzlich nicht der dynamischste Song. Den aber unplugged gespielt und irgendwie noch einen Takt langsamer als üblich - das zog sich wie Gummi. Um nur ein Beispiel zu nennen. Auch "Everlong" wurde für meine Begriffe ein wenig verhunzt, dabei ist das doch DER Tanz-, Hüpf- und Mitgr
Trotzdem kein Grund zu Meckern, das Set war im Großen und Ganzen klasse, alle Geschmäcker wurden bedient, die Atmosphäre war großartig, Grohl war wieder hinreißend, und alle hatten ihren Spaß. Zwei Stunden und 15 Minuten wurde die Wuhlheide bestens gerockt, und ich beneide jetzt schon diejenigen, die die Foo Fighters auf dem Hurriane sehen dürfen.
Was die Setlist anbetrifft, bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, so müsste es einigermaßen stimmen:
Let it die
The Pretender
Times Like These
No Way Back
Cheer Up, Boys
Learn To Fly
This Is A Call
Long Road To Ruin
Breakout
Stacked Actors
Skin And Bones
Marigold
My Hero
Cold Day In The Sun
But, Honestly
Everlong
Monkey Wrench
All My Life
Zugaben:
Big Me
DOA ???????
Generator
Best Of You
Hier noch zwei Aufnahmen - leider wollten die anderen Bandmitglieder einfach nicht scharf fotografiert werden...
Freitag, 6. Juni 2008
Berliner Stadtmusikanten
Musik blieb mir die vergangene Woche treu. Wenn es nicht Die Ärzte oder QOTSA, EODM etc. waren, dann wurde ich während meiner zahlreichen Spaziergänge in herrlichstem Sommerwetter von vielen Musikanten verwöhnt.
Es ist schön zu sehen, dass die Musiklandschaft Berlins – zumindest was die Straßenmusikanten betrifft – mittlerweile mehr hergibt, als die nicht-mehr-wegzudenkenden Indios mit ihren akkustischen Gitarren und Panflöten, die Akkordeon-Zigeuner oder die Möchtegerns, die es für sinnvoll erachten, aus „Under the Bridge“ einen akkustischen Blues zu fabrizieren, ohne tatsächlich singen oder Gitarre spielen zu können (nur um ein Horrorbeispiel zu nennen).
Nein. Es wird definitiv besser. Am Frankfurter Tor z.B. steht des öfteren (naja, dieses Jahr habe ich sie erst einmal gesehen, aber letzten Sommer waren sie schon da) eine ziemlich gute russische Ska-Rockband, mit allen Instrumenten bewaffnet, die man so kennt, die mit wahnsinnig viel Feuer und Temperament zugange sind und wirklich jeden begeistern, der an ihnen vorbeikommt, ob jung oder alt, schwarz, weiß, kariert, Punk, Rocker oder Emo. Leider hab ich mir wieder nicht gemerkt wie sie heißen, und meinen Fotoapparat für den visuellen Beweis hatte ich nicht dabei. Aber darauf werde ich beim nächsten Mal achten. Die sind nämlich extrem gut!
Bei dem obigen Duo am Alexanderplatz, welches sich ohne ersichtlichen Grund unter den Bäumen versteckt hat und mit Drumcomputer, E-Gitarre und Verstärker aus ihrem Pkw heraus gespielt hat, handelte es sich um durchaus talentierte Deutschrocker. So im Stil von Revolverheld oder El*ke. Sicherlich nicht Jedermanns Geschmack, aber durchaus eine Alternative. Auch hier haben sich viele begeisterte Leute um sie herum versammelt. Ich war leider etwas in Eile und konnte daher nicht auf die Spielpause warten, um nach ihrem Namen zu fragen, habe die beiden Jungs aber wenigstens kurz mit der Kamera eingefangen.
Am U-Bhf Mehringdamm saß übrigens kürzlich eine junge Asiatin, die mit einer Erhu (??chinesische Geige) bewaffnet tatsächlich fröhliche Melodien gespielt hat. Das ist insofern ungewöhnlich, als dass man sonst von diesen Musikern eher so dramatisch-traurige Sachen gewöhnt ist, so dass man manchmal geneigt ist, Geld zu geben, damit sie aufhören zu spielen, weil es einen als Zuhörer tierisch runterzieht.
Ah und in der S-Bahn Richtung Spandau hatte ich am Dienstag eine Mini-“Theatergruppe“, die den Fahrgästen ein eigenes Stück vorgespielt haben. Sehr kreativ. Da gibt man dann gerne mal nen Euro in die Sammelbüchse.
Kurz: im Sommer scheinen sich die Leute mehr einfallen zu lassen. Schön. Da haben wir doch alles was davon!
Mittwoch, 4. Juni 2008
Silberhöschen, Staublunge, ein Teufel, ungewolltes Peeling, wüsteGitarren, Sonne und Erholung
Montag = Ruhetag (Wellness & Friseur)
Dienstag, 03.06. - Creature With The Atom Brain, Eagles Of Death Metal, Queens Of The Stone Age, Zitadelle Spandau
Das Line-up dieses „Wüstenabends“ wurde ja kurzfristig leicht geändert. Statt der Masters of Reality, auf die ich mich persönlich sehr gefreut hatte, sprangen die „Creatures With The Atom Brain“ ein. Meine Kenntnisse über die Musik der Band halten sich insofern sehr in Grenzen, als dass ich vor dem 3.6. noch nie was von ihnen gehört hatte.
Zu Teil 1
Silberhöschen, Staublunge, ein Teufel, ungewolltes Peeling, wüsteGitarren, Sonne und Erholung
Sonntag, 01.06. - Die Ärzte in der Wuhlheide
Den „Graf“en musste ich erneut ertragen. Ich gebe ja die Hoffnung nicht auf, irgendwann ein DÄ-Konzert zu erleben, ohne dass Bela diesen ätzenden Titel singt.
Montag, 26. Mai 2008
Ach hört mir doch auf mit der Ostconnection
Viele Blogger hier schreiben auch was von der angeblichen Ostconnection.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum das so ein Thema ist. Würden wir Sachsen und Bayern ausgliedern, würden sich Deutschland, Sachsen und Bayern auch gegenseitig Punkte geben. Die Punkte für den türkischen Beitrag, die regelmäßig aus Deutschland kommen, kommen zum großen Teil von der türkischen Bevölkerung in unserem Land. Und wenn schon Ballermann-Saison wäre, hätten wir aus Spanien 12 Punkte erhalten.
Bevor es die "Ostconnection" gab, gab es übrigens schon lange die "Nordconnection", auch Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland haben sich gegenseitig bepunktet. Spanien & Portugal sowie Holland, Belgien, Frankreich - auch so "Mafias". Hat früher keine Sau gestört.
Deutsche Interpreten haben nun mal das Pech, dass unser Land in der Mitte Europas von den Nachbarn nicht besonders geliebt wird *lach*. Shit happens. Da muss man eben versuchen, ausnahmsweise mal mit guter Musik zu punkten.
Was manche auch vergessen, ist die Tatsache, dass sich viele der heutigen osteuropäischen Länder von einem großen abgesplittert haben, oder durch Bürgerkrieg entstanden sind. Da wohnen aber immer noch die gleichen Menschen wie vorher, d.h. mit dem gleichen Kulturerbe. Wenn Serbien mit einer dramatischen Hymne ins Rennen geht, dann ist es logisch, dass dies auch den Bosniern und Kroaten gefällt. Und ein litauisches oder ukrainisches Lied wird auch den Russen schmecken.
Abgesehen davon: guckt euch doch mal an, was die „bösen Ostländer“ und auch die Südeuropäer an Interpreten auf die Bühne stellen. Die haben schlicht und einfach geschnallt, wie es läuft. Nämlich ohne Show geht gar nichts. Ob Ukraine, Griechenland, Armenien, Russland, Bosnien-Herzegowina, oder Aserbaidschan – mit Pomp, großen Gesten, witzigen Kostümen oder guten Choreografien geht man auf Wählerfang. Insbesondere die Ladies, die dort auftraten - über die jeweilige Musik mag man geschmacklich streiten - hatten Pep. Deswegen kamen Guildo Horn und Stefan Raab damals auch viel weiter nach vorne. Guildo nahm die ganze Bühne ein, rannte ins Publikum, umarmte nichtsahnende Zuschauer, während Raab und Co. in goldenen Glitzeranzügen auf der Bühne den Funk spielten und Stimmung machten. So geht das. Max Mutzke, der zumindest mit einem wunderschönen Song am Contest teilnahm, saß auf einem Barhocker!! Wie spannend.
Und auch dieses Jahr hatten wir vier Grazien auf der Bühne, die offenbar schon Schwierigkeiten hatten, nicht über ihre Schleier zu stolpern mit einer von den Sugababes abgekupferten "Choreografie". Die – obwohl allesamt Traumfrauen – in den ungünstigen Klamotten aussahen wie vier Presswürste, bei Sandy auch der Rock hoch rutschte bis zum geht-nicht-mehr und obendrein mit einem langweiligen Song an den Start gingen. Die Mädels hätten noch so toll singen können, so zaubert man keine Stimmung und bleibt mit einem Startplatz Nummer vier auch nicht in den Köpfen der Zuschauer hängen.
Angebliche Ostconnection hin oder her – für Deutschland wäre viel mehr drin gewesen, mit einem besseren Lied, ein bißchen mehr Pfeffer im Arsch und einer tollen Show.
Sonntag, 25. Mai 2008
Nachwehen zum Eurovision Song Contest
Show ist alles, Leute. Wann lernt das endlich mal jemand bei uns zuhause?
Ach, diese Welt ist einfach nicht für Rock gemacht. Soviel nämlich zu meinen Favoriten: hätte gerne entweder Finnlands Teräsbetoni (Terrassenbeton *g*) mit "Missä miehet ratsastaa" oder die Türken Mor ve ötesi mit "Deli" auf dem ersten Platz gesehen. Meinetwegen auch noch Norwegen, deren Sängerin Marika Haukaas Storeng wenigstens auf Platz 5 landete mit ihrem hübschen Popsong "Hold on to be strong" und sich schon rein äußerlich von der restlichen Melange aus Hupfdohlen und Walküren angenehm hervortat. Hey und zur Not fand ich Frankreichs Sébastien Tellier mit seinem Milkyway-Song "Devine" auch noch ganz lustig.
Und kann man kein Verbot gegen abgesaugte, operierte Schwedinnen aussprechen? Sowas will ich dort nicht wieder sehen. Und Amis go home oder bleibt zuhause, nicht zurück ins Heimatland, oder Polen heiraten, nur um dann die Augen der Eurovision Song Contest Zuschauer zu strafen mit einem 34zahnigen, gebleachten Oberkiefer (O-Ton Freund). Aua. Vor der Portugiesin hatte ich übrigens Angst. Das sollte auch mal erwähnt werden. Ich möchte aber noch eine Lanze für die Briten brechen, die leider mit uns und Polen gemeinsam den letzten Platz bekleideten. Von uns Losern hatten sie ohne Frage den besten Song und im Hinblick auf die gesamten letzten 5 Jahre definitiv den besten britischen Song dabei. Der ging wenigstens in die Hüfte. Das die No Angels ganz unten landeten hat mich jetzt nicht groß überrascht. Schlechter Song, schlechte Show, schlechter Platz - die Rechnung geht ganz einfach. Habe ich das eigentlich richtig verstanden? War Israels Sänger Boaz Mauda vorher wirklich Viehhirte? Wann gibts das israelische Bauer sucht Frau? *räusper*
Zuguterletzt noch ein Wort an die bösen Menschen, die das Moderatorenpaar željko Joksimović und Jovana Janković einkleideten. Den Auftakt mit dem von Kopf bis Fuß in Lavendel gekleideten željko kann man nicht wieder gutmachen. Der Arme musste auch weiterhin in viel zu engen Konfirmandenanzügen auf die Bühne, während die ansonsten zwar sehr dünne aber hübsche Jovana ihren Busen in diesen schrecklichen Kleidern in der Taille suchen musste. Völlig unvorteilhaft gekleidet, ganz schlimm. Sie hatte den ganzen Abend über mein Mitleid. Die beiden im Green Room dagegen nicht. Glücklicherweise habe ich mir deren Namen nicht gemerkt, aber die waren ja schlimmer als VIVA-Moderatoren auf Speed.
Und bevor ich schließe noch ein letztes Wort zu Peter Urban. Der Mann wird älter. Braucht offenbar von Jahr zu Jahr länger zum Warmlaufen. 2007 kamen böse Kommentare von ihm erst ab Song 7, dieses Jahr fand er sogar bis zum 9. Lied alles ganz nett, bis es dann endlich bei der Schwedin aus ihm rausbrach - zu unser aller Freude.
Ja. War wieder nett der Grand Prix :)
Montag, 12. Mai 2008
The Kills... oder: Wenn ich ein Cabrio hätte...
Wer auf Rock, coolen Bass, tanzbare Beats, tolle Stimmen und geniale Soundideen steht, kommt um The Kills eigentlich nicht herum. Geht nicht.
Beispiel gefällig?
"Sour Cherry", "Hook And Line", "Tape Song"Besser geht's kaum. Das Album gibt's seit März, und ich bin ein bißchen spät dran, um Werbung dafür zu machen. Trotzdem: anhören, weil einfach genial :)
Mittwoch, 7. Mai 2008
Bleibt gut.
Montag, 25. Februar 2008
Ein kurzes Niederknien vor der besten Band der Welt
Donnerstag, 21. Februar 2008
Musik-Tipp: Hushpuppies - Silence Is Golden
Und wo ich gerade bei Musik-Tipps bin - hier der nächste: Und zwar die französische Rockband Hushpuppies. Ich kenne ihr Debut "The Trap" nicht. Auf ihr neues Album, welches seit dem 1.2. in den Regalen steht, bin ich durch irgendeine sehr positive Rezension gestoßen und muss zugeben: es gefällt. Ihre Musik ähnelt dem Stil vieler schwedischer - oder sagen wir einfach nordischer - Bands, die versuchen, britischen Rock zu spielen. Und ein bißchen an The Strokes. Und dabei so erdig wie Jet *lach* Äh. Und das von Franzosen. Ist das verwirrend? |
Reinhören kann man am besten auf ihrer MySpace-Seite.
Musik-Tipp: The Hoosiers - The Trick To Life
Wenn ichs nicht besser wüßte, würde ich fast sagen, Jasper Steverlinck, der ehemalige Sänger der vielversprechenden belgischen Band Arid, hätte sich bei den britisch/schwedischen Newcomern das Micro geschnappt. Ist aber nicht der Fall, Irwin Sparks Timbre erinnert einfach nur ebenfalls in guten Momenten an Freddy Mercury (zumindest habe ich die Assoziation bei dem Opener "Worried About Ray"), manchmal an Fran Healey und in schlechten Momenten an Steve Bays (Hot Hot Heat). |
Das Album besticht mehrheitlich durch fröhliche Up-Tempo Nummern, die einen schönen Soundtrack zum beginnenden Frühling liefern. Britpop in seiner simpelsten und eingängigsten Form halt. Und auch die ruhigeren Stücke dürften Liebhabern des Britpops gefallen.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
Allerdings lassen die Berichte vom gestrigen Konzert in der Kölner Live Music Hall nicht gerade auf Großartiges hoffen. Ziemlich leblos soll die Show gewesen sein, Doherty zwar relativ fit, aber nicht mal eine Stunde haben sie (inkl. der Zugaben) gespielt.
Naja, ich schmeiß die Flinte noch nicht ins Korn und hoffe trotz allem auf ein gutes Konzert. Und sollten die Babyshambles nicht gerade mit dreistündiger Verspätung auf die Bühne kommen, bin ich - bei einer Stunde Spielzeit - wenigstens früh zuhause *lach*. Und wer weiß, vielleicht sind sie ja heute super gut drauf und spielen uns Fans in Grund und Boden - stundenlang.
Ja, bei mir ist das Glas meist halb voll.
Samstag, 19. Januar 2008
Ach, der Juni wird schön...
Live rocken die immer noch wie Sau (ließ ich mir zumindest im vergangenen Jahr von she_said berichten --> wehe, du hast übertrieben!!!).
Juhu :)