Der Ordnung halber sollte ich hinzufügen, dass ich von der Veröffentlichung der Scheibe erst viel später etwas mitbekommen habe, aber erschienen ist das Teil nunmal im Juni, insofern gehörts auch zu den Platten des Monats Juni. Kasabian haben es ja irgendwie auf Dauer geschafft, Indie zu bleiben und trotzdem Scheiben herauszubringen, auf denen sich immer wieder Songs befinden, die den Massengeschmack treffen können. Beispielsweise "Where Did All The Love Go?" - einer meiner Favoriten - hat eine solche Ohrwurmmelodie, dass es schwer ist, den Titel zu vergessen, wenn man ihn nur einmal gehört hat. Die Bandbreite an Sounds, Samples und Instrumenten, die bei Kasabian zum Einsatz kommen, sorgen dafür, dass jeder Song auf dem Album unterschiedlich klingt. Besagter "Where Did ..." wirkt zur Mitte hin, als hätten da arabische Klänge Einzug gehalten. "Underdog" ist ein 1A Rocksong mit eingängiger Musik und simplen aber effektiven Gitarrenriffs. "Fast Fuse" klingt nach richtig schmutzigem Garagenrock mit Sixties-Einflüssen, "Take Aim" braucht seine Zeit, bis er richtig wirkt, besitzt aber so einen Breitwandeffekt, dass man sich fragt, für welchen Film er wohl als Score herhalten würden. Der Gesang von Tom Meighan klingt gelangweilt, passt aber zu der Mischung aus Rock, Elektro und Italo-Western Style. Italowestern-Klänge hört man überhaupt des öfteren auf diesem Album, so auch bei "West Ryder Silver Bullet" (ft. Rosario Dawson), der zu Anfang auch locker von Calexico hätte stammen können. Doch auch fette Beatles-Anleihen wie beispielsweise bei "Thick As Thieves", welcher irgendwie auch noch Surfpop unterbringen kann, gehören zum Kasabian-Repertoire. Damit wären die Anspieltipps genannt, "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" gehört definitiv zu den Alben des Jahres 2009!
Posts mit dem Label the gossip werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label the gossip werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Sonntag, 13. Dezember 2009
Rückblick 2009: Juni - Musik
Wie schon angekündigt war der Juni ein wohlklingender Monat, wenn auch die Singlecharts von den Daniel Schumachers, Ashley Tisdales und Miley Cyruses dieser Welt bevölkert wurden. Aber ein paar ziemlich gute Alben haben das Licht der Welt erblickt, so dass es mir schwer fällt, eine davon besonders herauszustellen. Sonic Youth brachten nach dreijähriger Abwesenheit ein neues Album heraus - "Eternal". Ohne auch nur reinzuhören, war es für mich Pflicht, dieses sofort zu kaufen, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass ich mit ihrer Musik irgendwie nichts mehr anfangen kann. Mir wars zu sperrig, und über Noiserock scheine ich nun endgültig hinweg zu sein.
Gleich zu Beginn des Juni veröffentlichten Kasabian ihr drittes Studioalbum "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum". Der Titel wurde der ersten psychiatrischen Klinik für Arme Großbritanniens in Stanley, West Yorkshire, entnommen.
Der Ordnung halber sollte ich hinzufügen, dass ich von der Veröffentlichung der Scheibe erst viel später etwas mitbekommen habe, aber erschienen ist das Teil nunmal im Juni, insofern gehörts auch zu den Platten des Monats Juni. Kasabian haben es ja irgendwie auf Dauer geschafft, Indie zu bleiben und trotzdem Scheiben herauszubringen, auf denen sich immer wieder Songs befinden, die den Massengeschmack treffen können. Beispielsweise "Where Did All The Love Go?" - einer meiner Favoriten - hat eine solche Ohrwurmmelodie, dass es schwer ist, den Titel zu vergessen, wenn man ihn nur einmal gehört hat. Die Bandbreite an Sounds, Samples und Instrumenten, die bei Kasabian zum Einsatz kommen, sorgen dafür, dass jeder Song auf dem Album unterschiedlich klingt. Besagter "Where Did ..." wirkt zur Mitte hin, als hätten da arabische Klänge Einzug gehalten. "Underdog" ist ein 1A Rocksong mit eingängiger Musik und simplen aber effektiven Gitarrenriffs. "Fast Fuse" klingt nach richtig schmutzigem Garagenrock mit Sixties-Einflüssen, "Take Aim" braucht seine Zeit, bis er richtig wirkt, besitzt aber so einen Breitwandeffekt, dass man sich fragt, für welchen Film er wohl als Score herhalten würden. Der Gesang von Tom Meighan klingt gelangweilt, passt aber zu der Mischung aus Rock, Elektro und Italo-Western Style. Italowestern-Klänge hört man überhaupt des öfteren auf diesem Album, so auch bei "West Ryder Silver Bullet" (ft. Rosario Dawson), der zu Anfang auch locker von Calexico hätte stammen können. Doch auch fette Beatles-Anleihen wie beispielsweise bei "Thick As Thieves", welcher irgendwie auch noch Surfpop unterbringen kann, gehören zum Kasabian-Repertoire. Damit wären die Anspieltipps genannt, "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" gehört definitiv zu den Alben des Jahres 2009!
Die Monatsmitte wurde versüßt mit "Music for Men" von The Gossip. Und das kann man wörtlich nehmen. "MfM" ist eines der wenigen Alben 2009, welches mich sofort beim ersten Mal hören komplett gefesselt und überzeugt hat. Ich hatte noch eine vage Erinnerung an Gossips Vorgängeralbum "Standing In The Way of Control" und wusste, dass mir vor allem der damalige Titelsong gut gefallen hat, hatte aber bei der neuen CD nicht mit so einem Aha-Effekt gerechnet. Auch im späteren direkten Vergleich der beiden Alben lässt sich nur feststellen, dass sich The Gossip enorm weiterentwickelt haben. In den Medien lag das Hauptaugenmerk auf Beth Ditto, die mit ihrer Rubensfigur und dem Lesbenbekenntnis zu einer Art Gallionsfigur für Dicke und Lesben mutierte und wo es besonders erwähnenswert war, dass Karl Lagerfeld sie zu seiner Muse ernannte und sie mit Kate Moss um die Häuser zog. Nun ja. Dabei geriet fast in Vergessenheit, dass Beth Ditto mitsamt ihrer Band verdammt musikalisch ist und die Dame über eine fantastische Stimme verfügt. Darüber hinaus ist dieses von Rick Rubin produzierte Album so vielfältig. Der bluesige Einstieg mit "Dimestore Diamond" hat außer Dittos Stimme so gut wie nichts mit der tanzbaren Hitsingle "Heavy Cross" gemeinsam. "Four Letter Words" wird von einem Klangteppich unterlegt, der an Depeche Modes "It's No Good" erinnert, "2012" erinnert an Blondie und einen Tick Pat Benatar, "8th Wonder" dagegen ist wieder punkrockig, da gehen Drums und Bass so richtig schön in Bauch und Beine. "Love Long Distance" gehört zu den schwächeren Songs des Album, wenn dies auch Jammern auf hohem Niveau ist, ich mag da letztlich nur den Refrain nicht wirklich, wobei mir allerdings der Text hierzu sehr gut gefällt. "Pop Goes The World" ist elektrolastiger und ein reiner Gute Laune-Song. "Vertical Rhythm" orientiert sich offenbar an das "Knight Rider"-Theme, jedoch wirkt es nicht wie ein billiger Abklatsch, sondern durchaus eigenständig und punktet mit einem energiegeladenen Refrain. In "For Keeps" zeigt Ditto, wie hoch sie mit ihrer Stimme kommt und dass sie wirklich enorm gefühlvoll singen kann. Ich liebe diesen Song. Mit "Spare Me From The World" nimmt das Album dann ein extrem punkiges Ende. Insgesamt zeigen The Gossip auf "Men In Love" ihre ganze Bandbreite an musikalischem Können und werden es sicher schwer haben, dieses Ergebnis mit dem Nachfolger zu toppen. Und live überzeugen sie übrigens auch.
Ende Juni dann kam die dritte Hammerplatte des Monats heraus: Spinnerettes selbstbetiteltes Debüt. Spinnerette ist das Nachfolgeprojekt von Distillers Frontfrau Brody Dalle. Nun mag man mir nachsagen, dass mir sowieso jeder musikalische Pups aus dem QOTSA-Josh Homme-Umfeld gefällt, doch ich glaube, ich kann da noch differenzieren. Die Distillers mochte ich zuvor schon richtig gerne, vor allem eben besonders Brody Dalles Stimme und ihre Art zu interpretieren, die man häufig nicht mit singen bescheiben kann. Nach ihrer Familiengründung mit Homme hatte ich schon die Befürchtung, so gar nichts mehr von ihr zu hören, bis die ersten Soundschnipsel von Spinnerette auftauchten. Die Vorabsingle "Baptized by Fire" hat mich etwas unschlüssig zurückgelassen - was waren das plötzlich für Electrosounds? Auch mit dem Album habe ich mich zunächst schwer getan, "Ghetto Love" und "Sex Bomb" kristallisierten sich schnell als Favoriten heraus, während ich den Rest recht sperrig fand. Bei "Ghetto Love" überzeugte mich die Tanzbarkeit, Dalles Gesang und der Hauch QOTSA-Gitarrensound, der da mitschwingt. "Sex Bomb" dagegen ist einfach so dermaßen bekloppt, dass man diesen schrägen Titel mögen muss. "All Babes Are Wolves" verfügt über einen richtig treibenden Beat, ein kleiner schmutziger Rocker, der dann auch wieder an die Distillers erinnert und Menschen glücklich macht, die schreiende Rockerinnen mögen. "Cupid" singt Dalle fast hypnotisch, während im Hintergrund Jack Irons massiv auf die Drums einschlägt, ein Widerspruch, der sich tief in den Gehörgang festsetzt. Mit "Geeking" kann ich dann nicht so viel anfangen, da will der Funke nicht überspringen. Und plötzlich - im Zusammenhang mit den anderen Titeln - hörte ich "Baptized By Fire" wie zum ersten Mal. Der Titel passt wie die Faust aufs Auge in dieses Album, und auch die Elektrobeats stören nicht mehr. Ich mag es, wie mit den jeweiligen Strophen der hymnenartige Refrain aufgebaut wird. Ein klasse Song. Bei "A Spectral Suspension" klingt Dalle fast sanft, um dann in einen rockigen Höhepunkt abzudriften, erneut mit leichten QOTSA-Anleihen. Hier macht sich übrigens auch bemerkbar, dass mit Jack Irons, Alain Johannes und Tony Bevilacqua Klassemusiker an Bord sind, die die Tempiwechsel der Songs gut rüberbringen. "Driving Song" ist auch genau das, würde ich noch Auto fahren, käme der ohne Frage in meine Driving Playlist *g*. "Rebellious Palpitations" geht wieder treibend nach vorne und hätte auch auf "Coral Fang" erscheinen können. Und "The Walking Dead" ist einfach nur ein Traum von Song. Das Intro - ich nehme an von Alain Johannes gespielt, passt zu seinem Stil - winkt den Zuhörer rein in einen unglaublich entspannten tanzbaren Titel, an dem wirklich alles stimmt: Musik, Stimme, Text. Wenn mich Titel wie "Geeking", "Impaler" oder "Distorting A Code" auch nicht völlig überzeugen konnten, bietet das Spinnerette-Debüt doch eine Vielzahl wirklich guter bis perfekter Songs, die von meinem iPod nicht mehr wegzudenken sind.
Der Ordnung halber sollte ich hinzufügen, dass ich von der Veröffentlichung der Scheibe erst viel später etwas mitbekommen habe, aber erschienen ist das Teil nunmal im Juni, insofern gehörts auch zu den Platten des Monats Juni. Kasabian haben es ja irgendwie auf Dauer geschafft, Indie zu bleiben und trotzdem Scheiben herauszubringen, auf denen sich immer wieder Songs befinden, die den Massengeschmack treffen können. Beispielsweise "Where Did All The Love Go?" - einer meiner Favoriten - hat eine solche Ohrwurmmelodie, dass es schwer ist, den Titel zu vergessen, wenn man ihn nur einmal gehört hat. Die Bandbreite an Sounds, Samples und Instrumenten, die bei Kasabian zum Einsatz kommen, sorgen dafür, dass jeder Song auf dem Album unterschiedlich klingt. Besagter "Where Did ..." wirkt zur Mitte hin, als hätten da arabische Klänge Einzug gehalten. "Underdog" ist ein 1A Rocksong mit eingängiger Musik und simplen aber effektiven Gitarrenriffs. "Fast Fuse" klingt nach richtig schmutzigem Garagenrock mit Sixties-Einflüssen, "Take Aim" braucht seine Zeit, bis er richtig wirkt, besitzt aber so einen Breitwandeffekt, dass man sich fragt, für welchen Film er wohl als Score herhalten würden. Der Gesang von Tom Meighan klingt gelangweilt, passt aber zu der Mischung aus Rock, Elektro und Italo-Western Style. Italowestern-Klänge hört man überhaupt des öfteren auf diesem Album, so auch bei "West Ryder Silver Bullet" (ft. Rosario Dawson), der zu Anfang auch locker von Calexico hätte stammen können. Doch auch fette Beatles-Anleihen wie beispielsweise bei "Thick As Thieves", welcher irgendwie auch noch Surfpop unterbringen kann, gehören zum Kasabian-Repertoire. Damit wären die Anspieltipps genannt, "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" gehört definitiv zu den Alben des Jahres 2009!
Freitag, 27. November 2009
The Gossip, 26.11.2009, Columbiahalle, Berlin
Mit "Dimestore Diamond" gings los, danach kamen Schlag auf Schlag die Titel des aktuellen Albums "Men in Love", unterbrochen von einigen wenigen Stücken des Vorgängers "Standing In The Way Of Control". Beth tanzte, kreischte, shakerte mit dem Publikum, sang sich die Seele aus dem Leib, hüpfte über die Bühne und war einfach nicht zu halten. Und vor der Zugabe gabs noch nen dicken Rülpser oben drauf. Ihr bei all dem zuzusehen, macht glücklich, es hat was Befreiendes aus voller Kehle mitzukreischen. Ständig sucht sie den Blickkontakt mit ihren Fans, man fühlte sich sogar auf der Galerie oben beinahe beobachtet. Neben den unsäglichen Plastikbechern, die auf die Bühne flogen (ihr Idioten!), gabs auch Fanzuwendungen in Form von unterschriebenen BHs, 'nem Partyhut und Blumen. Und als die dralle Dame mit dem knallig roten Haarschopf feststellte, dass ihre Kimonobluse dämlich verrutschte, zog sie diese einfach aus, verschenkte sie an ein Fanpärchen in der ersten Reihe, die minutenlang ihr Glück kaum fassen konnten, und bestritt das restliche Konzert in ihrem schwarzen Body, später dann mit dem umgeschnürten zugeworfenen BH als "Strumpfband". Sollten hier Leser sein, die glauben, das sei bei einer dicken Frau unästhetisch (ja, auch ich war mal arbeitslos und habe Talkshows mit dummen Menschen gesehen, die Dicke "eklig" finden) - nein, das wars nicht. Beth Ditto ist schon allein aufgrund ihrer selbstbewussten Ausstrahlung und der Selbstverständlichkeit, mit der sie herzeigt, was sie hat, einfach mal wunderschön und sexy. Das gepaart mit der Lust, mit der sie ganz offensichtlich auf der Bühne steht und die Leute unterhält, hat sicherlich dazu geführt, dass man nicht nur The Gossip-Fan ist, sondern ein Beth Ditto-Fan. Ich jetzt übrigens auch seit gestern Abend.
Die Leute in der Halle waren ebenfalls aus dem Häuschen, bei uns oben wurde entspannt abgetanzt, unten wurde gehopst und geschrieen, was das Zeug hielt. Im Übrigen ein schön durchgemischtes, hauptsächlich erwachsenes Publikum. Nach einer Stunde waren Stimme und Kraft ziemlich am Ende, verständlich bei dem Pensum. Nach einer kurzen Pause ging es dann auch eher gemächlich in die Zugabe, Tina Turners "What's Love Gotta Do With It" wurde angestimmt, und man vergaß völlig die Originalpowerfrau, die hinter diesem Song steckt, denn Miss Ditto interpretierte diesen Song fantastisch, gefühlvoll und ein
Einfach ein Wahnsinnskonzert, und wer bei der Süddeutschen Zeitung nach der Show in München die Frechheit hatte, von einer dünnen, oberflächlichen Stimme zu schreiben, der ist bei Bon Jovi Konzerten sicherlich besser aufgehoben. Unten gibts noch ein kleines Minivideo (sorry, mein Handy - nicht die beste Qualität) von ihrem Deutschversuch "Milch und Fleisch" :) Ich glaube, dass die Setlist von gestern mehr oder minder die Gleiche war wie am 18.11. in Köln, diese kann man hier sehen.
Donnerstag, 25. Juni 2009
Dimestore Diamond
Habe mir gestern das neue Album von Gossip geladen ("Music for Men") und bin ziemlich hin und weg von der Scheibe. Ich finde zwar, dass man durchaus merkt, dass Rick Rubin den Sound von Gossip ein wenig geglättet hat, trotzdem überzeugen die Titel. Aber mein absoluter Liebling ist "Dimestore Diamond", gleich der Eingangssong. Traumhaft. Das habe ich heute morgen auf dem Weg zur Arbeit quasi in Heavy Rotation gehört (auch mal schön, das Fahrrad wegen Regens stehen zu lassen und mal wieder iPod zu hören).
Hier ist er (in dem YouTube-Video sieht man nix, daher das Miniformat):
Hier ist er (in dem YouTube-Video sieht man nix, daher das Miniformat):
Abonnieren
Posts (Atom)