Und einen Tag nach Suede gabs den nächsten Briten live auf der Bühne zu bewundern. Jake Bugg. Ich bin nun nicht als Fan dorthin gegangen, eher aus Neugier, weil ich drei-vier Songs auf seinem selbstbetitelten Debütalbum total gerne mag und gespannt war, wie sich der erst 19jährige Bengel live so schlägt.
Ich hatte mich innerlich auf einen Singer/Songwriter-Abend eingestellt, so ein bisschen wie bei Passenger vor einer Woche, vielleicht etwas temporeicher.
Temporeich war schon mal der wunderbare Support in Gestalt von HoneyHoney, einem Duo aus Nashville, Tennessee. Die beiden hatten das Huxley's ganz schnell in der Hand, die Stimmung war während ihres Sets richtig gut, und sie spielten so einen herrlichen Country/Hillbilly-Sound, sehr launig und tanzbar, sehr sympathisch. Hätte ich auch den ganzen Abend über hören können.
Als Bugg dann mit seinen beiden Musikern die Bühne betrat, wurde ich dann doch etwas überrascht. Womit ich nämlich nicht gerechnet hatte war, dass der Junge im Laufe des Abends das Huxley's wirklich derbe rockt. Er selbst wirkt noch etwas schüchtern, man muss bedenken, 19 Jahre - das ist in Männerjahren gerechnet gerade mal 14 - klar, dass man da noch nicht so auf Entertainer macht und locker mit dem Publikum interagiert oder mit den kreischenden Teeniemädchen flirtet. Nee, da gibt man sich noch betont cool und abgezockt. Insofern beschränkten sich Ansagen eher auf "The next song is from my first album..." niedlich. Was man ihm jedoch uneingeschränkt attestieren muss, ist großes Talent. Jeder Titel auf den Punkt gesungen, das klang wirklich ganz fantastisch, hier stimmte der Sound auch wieder im Gegensatz zu Suede am Vorabend, und Gitarre spielen kann er auch.
Sein diese Woche erschienenes neues Album "Shangri La" ist ja schon deutlich rockiger als das Debüt, live haben die drei auf der Bühne aber richtig schön Lärm gemacht. Es war herrlich zu erleben, wie Bugg mal eben durch 50 Jahre Rockgeschichte marschiert ist, es dabei aber nie so wirkte, als spiele er einen bestimmten Sound nach, sondern das schlicht verinnerlicht hat. Bedeutet also, dass man auch wirklich abtanzen konnte. Ein kleines Break gab es ungefähr nach der Hälfte der Show, da schickte Bugg seine Musiker hinter die Bühne, holte die Akkustikgitarre hervor und spielte vier Songs, bei denen ihm die Besucher im ausverkauften Huxley's andächtig lauschten. Normalerweise: Akkustik-Sets innerhalb eines Konzerts, insbesondere, wenn ich schon "angerockt" wurde - der totale Horror. I hate it. Aber am Dienstag war's irgendwie okay, vielleicht weil ich genau diesen Sound für die gesamte Konzertlänge erwartet hatte. Dass er nach diesem Break wieder in die Vollen ging und sogar Anleihen bei den Ramones nahm, verstand sich an diesem Abend von selbst.
Also ich kann nur sagen, bin zwar nicht als Fan dorthin gegangen, habe aber das Konzert als solcher verlassen. Das war einfach mal ein richtig geiler Abend, tolle Stimmung, fantastische Musik und ein junger Künstler, bei dem man sich jetzt schon fragen darf, wohin der sich noch entwickeln soll. Vielleicht noch ein bisschen lockerer werden, aber musikalisch ist Jake Bugg schon ziemlich weit oben angelangt!!
Setlist:
There's A Beast And We All Feed It / Trouble Town / Seen It All / Simple As This / Storm Passes Away / Two Fingers / Messed Up Kids / Ballad Of Mr. Jones / Country Song / Pine Trees / A Song About Love / Slide / Green Man / Kingpin / Taste It / Slumville Sunrise / What Doesn't Kill You
Zugaben:
Broken / Hey, Hey, My, My (Neil Young cover) / Lightning Bolt
Und auch hier noch Videos von HoneyHoney und Jake Bugg:
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Freitag, 22. November 2013
Suede (Support: Mark Fernyhough / Teleman), 18.11.2013, Huxley's Neue Welt, Berlin
Ja, am Montag war es mal wieder Zeit für ein Suede Konzert. In diesem Jahr konnte man sich besonders darauf freuen, da die Band nach drei Jahren Reunion und Best-of Touren (die ich auch sehr genossen habe) nun seit Frühling ein neues Album draußen hat und man somit in den Genuss kam, aktuelles Material zu hören.
"Bloodsports" konnte qualiativ sicher nicht an die allerersten Suede Alben anschließen, machte aber das schwache "A New Morning" aus 2002 locker vergessen und war der schlagende Beweis für meine Überzeugung, dass diese Band tatsächlich eine Zukunft hat und nicht nach einer lukrativen Best of Tour wieder in der Versenkung verschwindet. Insofern war "Bloodsports" tatsächlich so eine Art "Glücklich-mach-Album".
Bevor Suede am Montag im nicht ausverkauften Huxley's zum Zuge kamen, musste ich allerdings durch die Support Hölle. Naja gut, leicht übertrieben, aber der Beginn mit Mark Fernyhough, der es unglaublich wichtig fand, mehrmals zu erwähnen, dass er sich Mark mit "k" schreibt, war schon echt anstrengend. Bereits bei Suedes Berliner Konzert vor drei Jahren stand Fernyhough als "Anheizer" auf der Bühne, auch damals fand ich das eher unglücklich gewählt, weil sein Set extrem einschläfernd war, aber zumindest musste man ihm zugute halten, dass er mit seinem Singer/Songwriter Appeal sympathisch wirkte. Das fehlte Montag völlig. Mit zwei Musikern im Schlepptau und in einem zu eng sitzenden Konfirmandenanzug schien mir der Gute etwas zu sehr von sich überzeugt. Sicher hatte er die Arschkarte gezogen, in dem er sein Set nun wirklich nur vor einer Handvoll von Leuten spielen mussten, die sich alle noch munter miteinander unterhielten. Das ist halt keine schöne Ausgangssituation, und man kommt sich da auf der Bühne dann bestimmt ein bisschen doof vor mit seinen zwei Musikern, allerdings finde ich, dass man da auch locker drüber stehen kann. Stattdessen merkte man ihm an, dass er von der Situation leicht angefressen war, irgendwann auch dazu überging, seine Titel so seltsam zu beenden von wegen "hört ja eh keiner richtig zu".
Gut, dazu kommt, dass ich seine Musik einfach wirklich nicht sonderlich mag, da kann man sich noch so anbiedern und als Neu-Prenzlberger lauter Songs über Berlin schreiben, wenn ich dann dramatisch vorgetragene Textzeilen höre wie (in etwa): "There are places in Berlin where no one speaks English" - hm, tja, nee, sorry, nicht meine Baustelle.
Teleman haben mir danach deutlich besser gefallen. Die zugeknöpften, hüftsteifen Briten waren mir völlig unbekannt und hatten zwei, drei Songs im Gepäck, die ich richtig klasse fand. Der NME beschreibt sie "Teleman look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian", was ich ausnahmsweise (für den NME) mal treffend finde.
Und Suede? Da gibt's nach wie vor nichts zu kritisieren. Die Band selbst steht im Hintergrund wie ein Fels in der Brandung, während Sänger Brett Anderson die Bühne beherrscht und glücklicherweise nach wie vor nicht hüftsteif ist. Ich bin immer fasziniert wie fantastisch seine Stimme auch live klingt, selbst wenn er sich wieder auf Tuchfühlung durchs Publikum schlängelt und von lauter fremden Menschen angegrapscht wird (eine furchtbare Vorstellung für mich *lach*). Und ich habs schon einmal nach einem früheren Konzert geschrieben, Anderson leuchtet auf der Bühne. Auf der Straße würde er mir nicht auffallen, aber sobald die ersten Töne erklingen, mutiert er zu einem leicht überirdischen Wesen, was sicherlich durch seine extrem theatralischen Gesten noch unterstrichen wird. Wie dem auch sei: Ich sehe und höre dem Mann (und der Band natürlich) unglaublich gerne zu.
Die Songauswahl fand ich erfrischend couragiert, gleich die ersten drei Stücke des Sets vom neuen Album zu nehmen, da hätten es sich andere Musiker vermutlich einfacher gemacht. Generell wurde viel von "Bloodsports" gespielt, die üblichen Gassenhauer wie "Can't Get Enough", "Beautiful Ones" (wie immer als letzte Zugabe), "So Young", "Animal Nitrate" etc. fehlten zwar auch nicht, aber selbst da ließ man sich was Anderes einfallen, spielte beispielsweise "She's in Fashion" in einer berückenden akkustischen Version, die dem Song etwas völlig Neues abrang. Schön ist es auch zu wissen, dass sie ihre Setlisten von Show zu Show verändern, wie mir meine Freundin, die Suede gestern in Köln gesehen hat, bestätigt.
Wenn man etwas bemängeln möchte, dann vielleicht die Reihenfolge der Titel. Ich mag es grundsätzlich nicht so gerne, wenn man plötzlich mitten im Konzert einen ganzen Block von ruhigen Songs präsentiert bekommt, da wird man so runtergepegelt, wobei sich gerade bei den ruhigen Stücken eine herrlich intime Stimmung ergab. Außerdem gönne ich Brett Anderson natürlich seine Erholungspausen, der Gute springt und tanzt sich auf der Bühne ja nun wirklich die Seele aus dem Leib, was wie ich finde, von den Zuschauern einfach nicht zur Genüge gewertschätzt wurde. Das wäre tatsächlich ein kleiner Kritikpunkt zum Abend, für den Suede selbst nix können. Das Publikum war in Sachen Zuspruchsbekundung eher moderat. Freundlich ausgedrückt. Von meinem Standpunkt aus konnte ich zwar sehen, dass in der Mitte vor der Bühne ordentlich abgefeiert wurde, also so wie es sich gehört, während ich mal wieder in der Arme-verschränken-starr-geradeaus-glotzen-Ecke stand und die einzige war, die tatsächlich richtig getanzt hat. Berliner können sonst bei bestimmten Bands tierisch abgehen, habe schon viele Konzerte erlebt, wo die Luft am Kochen war. Aber das eher "gesetztere" Publiku ab 35 wollte am Montag einfach nicht so herumtoben.
Insbesondere im Vergleich zu dem einfach nicht zu toppenden Abend in der Brixton Academy vor zwei Jahren in London, wo ich in den ersten fünf Minuten nach Konzertbeginn buchstäblich das Gefühl hatte, um mein Leben kämpfen zu müssen, bis ich mich drauf einlassen konnte, war das Montag nicht die beste Leistung meiner Mitberliner.
Ansonsten lässt sich noch festhalten, dass das Huxley's nicht wirklich geeignet ist für den Suede Sound. War ähnlich wie im Dezember vor drei Jahren in der gleichen Halle: Die Anlage kommt mit den hohen Gitarrentönen irgendwie nicht klar, das klang schon sehr unsauber bis kreischig und tat nach einigen Songs ein wenig in den Ohren weh. Also bitte Suede, beim nächsten Mal ab ins Astra oder in die Columbiahalle :)
Setlist:
Faultline / Barriers / It Starts And Ends With You / Trash / Animal Nitrate / We Are The Pigs / He's Dead / Sometimes I Feel I'll Float Away / Sabotage / The Drowners / Can't Get Enough / Filmstar / Daddy's Speeding / Still Life / Down / For The Strangers / So Young / Metal Mickey
Zugabe:
She's In Fashion / Beautiful Ones
Und wer kurz bei Teleman und Suede reinschauen will, kann das hier tun:
"Bloodsports" konnte qualiativ sicher nicht an die allerersten Suede Alben anschließen, machte aber das schwache "A New Morning" aus 2002 locker vergessen und war der schlagende Beweis für meine Überzeugung, dass diese Band tatsächlich eine Zukunft hat und nicht nach einer lukrativen Best of Tour wieder in der Versenkung verschwindet. Insofern war "Bloodsports" tatsächlich so eine Art "Glücklich-mach-Album".
Bevor Suede am Montag im nicht ausverkauften Huxley's zum Zuge kamen, musste ich allerdings durch die Support Hölle. Naja gut, leicht übertrieben, aber der Beginn mit Mark Fernyhough, der es unglaublich wichtig fand, mehrmals zu erwähnen, dass er sich Mark mit "k" schreibt, war schon echt anstrengend. Bereits bei Suedes Berliner Konzert vor drei Jahren stand Fernyhough als "Anheizer" auf der Bühne, auch damals fand ich das eher unglücklich gewählt, weil sein Set extrem einschläfernd war, aber zumindest musste man ihm zugute halten, dass er mit seinem Singer/Songwriter Appeal sympathisch wirkte. Das fehlte Montag völlig. Mit zwei Musikern im Schlepptau und in einem zu eng sitzenden Konfirmandenanzug schien mir der Gute etwas zu sehr von sich überzeugt. Sicher hatte er die Arschkarte gezogen, in dem er sein Set nun wirklich nur vor einer Handvoll von Leuten spielen mussten, die sich alle noch munter miteinander unterhielten. Das ist halt keine schöne Ausgangssituation, und man kommt sich da auf der Bühne dann bestimmt ein bisschen doof vor mit seinen zwei Musikern, allerdings finde ich, dass man da auch locker drüber stehen kann. Stattdessen merkte man ihm an, dass er von der Situation leicht angefressen war, irgendwann auch dazu überging, seine Titel so seltsam zu beenden von wegen "hört ja eh keiner richtig zu".
Gut, dazu kommt, dass ich seine Musik einfach wirklich nicht sonderlich mag, da kann man sich noch so anbiedern und als Neu-Prenzlberger lauter Songs über Berlin schreiben, wenn ich dann dramatisch vorgetragene Textzeilen höre wie (in etwa): "There are places in Berlin where no one speaks English" - hm, tja, nee, sorry, nicht meine Baustelle.
Teleman haben mir danach deutlich besser gefallen. Die zugeknöpften, hüftsteifen Briten waren mir völlig unbekannt und hatten zwei, drei Songs im Gepäck, die ich richtig klasse fand. Der NME beschreibt sie "Teleman look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian", was ich ausnahmsweise (für den NME) mal treffend finde.
Und Suede? Da gibt's nach wie vor nichts zu kritisieren. Die Band selbst steht im Hintergrund wie ein Fels in der Brandung, während Sänger Brett Anderson die Bühne beherrscht und glücklicherweise nach wie vor nicht hüftsteif ist. Ich bin immer fasziniert wie fantastisch seine Stimme auch live klingt, selbst wenn er sich wieder auf Tuchfühlung durchs Publikum schlängelt und von lauter fremden Menschen angegrapscht wird (eine furchtbare Vorstellung für mich *lach*). Und ich habs schon einmal nach einem früheren Konzert geschrieben, Anderson leuchtet auf der Bühne. Auf der Straße würde er mir nicht auffallen, aber sobald die ersten Töne erklingen, mutiert er zu einem leicht überirdischen Wesen, was sicherlich durch seine extrem theatralischen Gesten noch unterstrichen wird. Wie dem auch sei: Ich sehe und höre dem Mann (und der Band natürlich) unglaublich gerne zu.
Die Songauswahl fand ich erfrischend couragiert, gleich die ersten drei Stücke des Sets vom neuen Album zu nehmen, da hätten es sich andere Musiker vermutlich einfacher gemacht. Generell wurde viel von "Bloodsports" gespielt, die üblichen Gassenhauer wie "Can't Get Enough", "Beautiful Ones" (wie immer als letzte Zugabe), "So Young", "Animal Nitrate" etc. fehlten zwar auch nicht, aber selbst da ließ man sich was Anderes einfallen, spielte beispielsweise "She's in Fashion" in einer berückenden akkustischen Version, die dem Song etwas völlig Neues abrang. Schön ist es auch zu wissen, dass sie ihre Setlisten von Show zu Show verändern, wie mir meine Freundin, die Suede gestern in Köln gesehen hat, bestätigt.
Wenn man etwas bemängeln möchte, dann vielleicht die Reihenfolge der Titel. Ich mag es grundsätzlich nicht so gerne, wenn man plötzlich mitten im Konzert einen ganzen Block von ruhigen Songs präsentiert bekommt, da wird man so runtergepegelt, wobei sich gerade bei den ruhigen Stücken eine herrlich intime Stimmung ergab. Außerdem gönne ich Brett Anderson natürlich seine Erholungspausen, der Gute springt und tanzt sich auf der Bühne ja nun wirklich die Seele aus dem Leib, was wie ich finde, von den Zuschauern einfach nicht zur Genüge gewertschätzt wurde. Das wäre tatsächlich ein kleiner Kritikpunkt zum Abend, für den Suede selbst nix können. Das Publikum war in Sachen Zuspruchsbekundung eher moderat. Freundlich ausgedrückt. Von meinem Standpunkt aus konnte ich zwar sehen, dass in der Mitte vor der Bühne ordentlich abgefeiert wurde, also so wie es sich gehört, während ich mal wieder in der Arme-verschränken-starr-geradeaus-glotzen-Ecke stand und die einzige war, die tatsächlich richtig getanzt hat. Berliner können sonst bei bestimmten Bands tierisch abgehen, habe schon viele Konzerte erlebt, wo die Luft am Kochen war. Aber das eher "gesetztere" Publiku ab 35 wollte am Montag einfach nicht so herumtoben.
Insbesondere im Vergleich zu dem einfach nicht zu toppenden Abend in der Brixton Academy vor zwei Jahren in London, wo ich in den ersten fünf Minuten nach Konzertbeginn buchstäblich das Gefühl hatte, um mein Leben kämpfen zu müssen, bis ich mich drauf einlassen konnte, war das Montag nicht die beste Leistung meiner Mitberliner.
Ansonsten lässt sich noch festhalten, dass das Huxley's nicht wirklich geeignet ist für den Suede Sound. War ähnlich wie im Dezember vor drei Jahren in der gleichen Halle: Die Anlage kommt mit den hohen Gitarrentönen irgendwie nicht klar, das klang schon sehr unsauber bis kreischig und tat nach einigen Songs ein wenig in den Ohren weh. Also bitte Suede, beim nächsten Mal ab ins Astra oder in die Columbiahalle :)
look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian
Read more at http://www.nme.com/reviews/teleman/14560#XcmUSrW6u6QBKoeJ.99
Read more at http://www.nme.com/reviews/teleman/14560#XcmUSrW6u6QBKoeJ.99
look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian
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look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian
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look like Alt-J but sound like Hot Chip remixing Belle & Sebastian
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War wieder ein richtig schöner Abend mit den Herren, bitte bald wiederkommen, andere Halle und ohne Fernyhough.Read more at http://www.nme.com/reviews/teleman/14560#XcmUSrW6u6QBKoeJ.99
Setlist:
Faultline / Barriers / It Starts And Ends With You / Trash / Animal Nitrate / We Are The Pigs / He's Dead / Sometimes I Feel I'll Float Away / Sabotage / The Drowners / Can't Get Enough / Filmstar / Daddy's Speeding / Still Life / Down / For The Strangers / So Young / Metal Mickey
Zugabe:
She's In Fashion / Beautiful Ones
Und wer kurz bei Teleman und Suede reinschauen will, kann das hier tun:
Montag, 24. September 2012
Calexico (Support: Laura Gibson), Huxley's Neue Welt, Berlin am 23.09.2012
Brav steht sie da mit ihrer Brille, dem grünen Kleidchen und der Gitarre in der Hand, und irgendwie stelle ich mich schon auf betuliche Singer-/Songwritersongs ein, da ertönen diese wunderschönen Klänge. Ruhig sind ihre Titel zwar, aber sie werden getragen von einer wirklich ganz herrlichen klaren Stimme, die sich einem sofort in den Gehörgang gräbt. Und auch wenn mich nicht jeder einzelne Song überzeugen konnte, das dreißigminütige Set von Laura Gibson und ihren ebenfalls talentierten Musikern hat mich ziemlich beeindruckt. Eine gewisse klangliche Nähe zu Calexico ist vorhanden, vielleicht ist der Countryeinfluss noch größer, das weiß ich genauer, wenn ich mir mal ihr aktuelles Album kaufe. Aber die gestern gehörten Titel machten in jedem Fall Lust auf mehr. Auch die Tatsache, dass sie zu den bodenständigeren, netten Künstlerinnen gehört, die sich über die Sympathiebekundungen des Publikums offen freute, machte ebenso Laune.
Eine halbe Stunde Umbaupause, Calexico machen da keine Mätzchen, und damit es immer schön schnell geht, kann man gerne auch mal die Bandmitglieder beobachten, wie sie selbst Hand anlegen und mit den Roadies gemeinsam auf der Bühne stehen. Gestern war es John Convertino, der schon mal entspannt sein Schlagzeug einstellte, während um ihn herum noch Kabel verklebt wurden. Früher hab ich auch mal Joey Burns erlebt, der die Handtücher und Wasserflaschen auf die Bühne trug. Ich weiß nicht, ich finde das einfach total sympathisch, und für mich ist das ein Zeichen, dass hinter den Kulissen zwischen Band und Crew Harmonie herrscht.
So kommt die Truppe dann auch ohne großes Brimborium raus, kein Intro, kein Nebel, einfach ein Haufen talentierter Musiker. Zu siebt sind sie diesmal, ich mag es ja generell, wenn große Bühnen entsprechend bevölkert werden. Eröffnet wird mit "Fortune Teller", und für den restlichen Abend wechseln sich ruhige Songs mit Mariachi-Schmetterern ab. Mal verträumt die Augen schließen, mal hingerissen dem Rhythmus folgend mittanzen.
Dabei verzichtet die Band darauf, ihr Set mit lauter Gassenhauern anzureichern, auf die sie mittlerweile zurückgreifen können. Sicher hätte ich "Crystal Frontier" oder "Ballad of Cable Hogue" - um nur einige zu nennen - gestern gerne wieder gehört, aber so hat mir das Set eigentlich sogar noch besser gefallen. Sowas wie "Alone Again Or" oder "Across the Wire" gabs natürlich auf die Ohren, und als letzte der (ersten) Zugabe bietet sich immer wieder "Guero Canero" an, ein herrlich simpler Song, den man wunderbar in die Länge ziehen und damit jeden Zuschauer glücklich machen kann. Ansonsten bietet sich aber eine schöne Mischung aus ihrem ganzen Schaffenswerk und einigen Titeln aus dem neuen Album "Algiers", welches erst kürzlich erschienen ist. Wie mit dem Opener beschließen Calexico ihr Set mit einer ruhigen Nummer, "The Vanishing Mind", der zweiten Zugabe übrigens, denn Calexico - die es auch immer als Selbstverständlichkeit sehen, mit ihrem Support einen Song gemeinsam zu performen (diesmal eine entschleunigte Version von Leonard Cohens "Waiting For The Miracle") - gehören zu den wenigen Bands, die tatsächlich nach dem "Pflichtteil" zweimal zur Kür antreten.
Was mich immer wieder umhaut ist Joey Burns' Gesang, ich glaube, von allen Künstlern, die ich schon live hab singen hören, zählt er zu den sichersten Vokalisten. Da sitzt nicht ein Halbton schief, klar und rein, egal ob leise croonend oder aus vollem Hals singend. Dazu kann man tatsächlich jedes Wort verstehen, trotz der hundert Instrumente drum herum. Und das hat nichts mit Akkustik, Location etc. zu tun, habe die Band nun in vier unterschiedlichen Venues gesehen und das jedesmal erneut festgestellt. So wie Burns live singt, kann man das sofort auf CD pressen, ohne dass da irgendwer den Gesang noch am Mischpult bearbeiet. Der Mann vernuschelt nix, sondern hat halt wirklich was drauf.
Die Stimmung und Atmosphäre im Huxley's war entsprechend des harmonischen Sets total entspannt. Das Zielpublikum scheint sowieso eher so "um die Vierzig" zu sein, das sind keine Leute mehr, die es nötig haben, sich in der Halle wie 15jährige zu verhalten und rumzudrücken und -zunerven. Insofern hatten wir alle genügend Platz zum mittanzen und -wippen. Zwischen den Songs wurde die Band richtig schön abgefeiert, was auch Joey Burns nicht entgangen ist, der in mitunter ziemlich gutem Deutsch seine Ansprachen ans Publikum hielt, sich auch zum Schluss bei irgendwie jedem bedankte, der/die auch nur ansatzweise was mit der Tour zu tun hat *lach*.
Ein echt schöner Abend mit Musik, die in ihrer Mischung aus Pop, Rock, Folk, Country, Mariachi wechselnd zwischen großen Gefühlen, politischen Texten und purer Lebensfreude schlichtweg einzigartig bleibt.
Und eine Band, deren begeistert aufspielende Mitglieder allesamt so unglaublich sympathisch rüberkommen, dass man ihnen ohne Nachzudenken die eigene Wohnung überlassen würde.
Eine Setlist kann ich nicht liefern, aber das eine oder andere Video. Hier beispielsweise der Abschlusstitel "The Vanishing Mind".
Mittwoch, 25. April 2012
Manic Street Preachers - live im Huxley's Neue Welt, Berlin, 24.04.2012
Zunächst spielten Peace, vier Jungs aus Birmingham, die in ihrem Sound alles zusammenmischen, was in der britischen Indie-Szene momentan an Musikströmungen zu finden ist. Und das machen sie gar nicht schlecht, ihr Set hat mir gut gefallen, und sie hatten auch echt Glück mit dem Sound und gingen nicht - wie häufig üblich - als Supportband unter. Tja, "Entertainment" müssen sie halt noch lernen, stehen auf der Bühne wie bestellt und nicht abgeholt, die Ponys bis zum Kinn, Kopf nach unten, guckt uns bloß nicht an, liebes Publikum, eigentlich würden wir viel lieber mit dem Rücken zu euch spielen... *lach*. Aber gut, die haben noch Welpenschutz.
Als ich während der Umbaupause dann so auf die Bühne blickte, musste ich leicht schmunzeln. Leuchtende Plastikbäume, Tierfiguren und lauter Gedöns um Nicky Wires Mikrofonständer gezwirbelt - das sah so aus, als hätte man kurz vorm Auftritt noch schnell Deko Behrendt (Berliner Kultladen) geplündert, irgendwie will das alles nicht so zusammenpassen, aber hauptsache Dekoration und bunt.
Die Manics selbst tun mir dann um 21.15 Uhr den Gefallen, mit meinem ultimativen MSP-Lieblingssong den Abend zu eröffnen: "Motorcycle Emptiness" - der Song, der von Francis Ford Coppolas "Rumble Fish" inspiriert wurde und den ich immer noch in Dauerrotation hören kann. Im ersten Drittel werden generell schon die meisten meiner MSP Favoriten abgefeuert, was letztlich bedeutet, dass es für mich auch eine längere "Durststrecke" zu überwinden gab, als nämlich mehrere von den oben erwähnten "okayen" Titel nacheinander gespielt wurden. Ab "Suicide is Painless" (der live einfach nur göttlich klingt, Mann, hat James Dean Bradfield eine schöne Livestimme) geht's für meinen Geschmack wieder aufwärts. Beschlossen wird der Abend mit "If You Tolerate This" nach gut 100 Minuten ohne Pause (dafür auch ohne Zugabe), den ich für einen Abschlusssong ja ein klein wenig zu jammerig finde, aber das ist natürlich Ansichtssache, ich hätte fürs Finale was Rockigeres ausgewählt.
Bis auf "Miss Europa Disco Dancer" habe ich keinen meiner Lieblingstitel vermisst. Die Band war richtig gut drauf, Nicky Wire versuchte sich immer mal gerne mit deutschen Ansagen und wurde dafür von James Dean Bradfield belächelt, und Gitarrenfans kamen dank Bradfields Können auch auf ihre Kosten. Der Sound war diesmal echt klasse, glasklar, zumindest an meinem "Stammplatz" im Huxley's. Und die Stimmung im Publikum war 1A. Der Altersdurchschnitt dürfte bei um die 30 gelegen haben, viele Teenies haben sich zumindest nicht dorthin verirrt. Doch ein paar gabs, die hab ich draußen nach dem Konzert am Eingang reden hören, als sie den kostenlos verteilten Musikexpress durchblätterten und beim Beitrag über die Entstehung des Britpops murmelten, dass sei ja alles vor ihrer Zeit gewesen. Da kam ich mir kurz uralt vor *lach*.
Ein schöner Abend war das gestern. Nicht so lustig wie bei Kakkmaddafakka, aber die Norweger waren halt auch sehr speziell. Eine Setlist kann ich nicht liefern - wer mag, kann ja mal bei setlist.fm die Kölner Setlist aufrufen, sind in etwa die gleichen Songs in leicht abgewandelter Reihenfolge.
Hier noch ein kleines Video von dem Intro und "Motorcycle Emptiness" mit echter Bootleg Qualität *lach*, soll heißen: Sound ist scheiße, und ich konnte die Kamera nicht gerade halten.
Dienstag, 15. November 2011
Kasabian - 14.11.2011, Huxley's Neue Welt, Berlin
Auf eine Supportband haben die Jungs aus Leicester verzichtet, war auch nicht nötig bei der Hammermusik, die uns vom Band zuvor entgegenrauschte und unsere Ohren schon mal auf den kommenden Lärmpegel einstellte.
Als sie da so mit ihren Sonnenbrillen zu den ersten Tönen von "Days Are Forgotten" auf die Bühne kamen, habe ich erst etwas entmutigt gedacht: 'oh je, noch so eine cooler-als-cool Band' und erwartete schon so eine seelenlose Vorstellung, wie ich sie bei den Arctic Monkeys im Frühsommer erlebt habe (ein Konzert, welches ich nachträglich zu den schlechtesten diesen Jahres zählen würde). Aber das kann man Kasabian nun wirklich nicht vorwerfen. Sie waren gut drauf, hatten offenbar selbst viel Spaß auf der Bühne, lachten viel und freuten sich mit den Fans über einen gelungen Abend, bei dem - so glaube ich - schon beim zweiten Song die Menge am Kochen war und wirklich fast jeder zur Musik mittanzte. Bei "Re-Wired" - etwa zur Mitte des Sets - war ich bereits heiser und nassgeschwitzt, das unendlich nette holländische Pärchen neben mir, die extra für die Show nach Berlin gereist sind, ebenfalls, und viele andere vermutlich auch. Und spätestens bei "Fast Fuse", den Kasabian am Ende herrlich mit dem Pulp Fiction Theme vermengt haben, konnte man die Glückshormone durch die Halle fliegen sehen.
Sänger Tom Meighan war sich für große Gesten nicht zu schade und wurde von Gitarrist Serge Piozzorno am Mikro unterstützt.
Ihr abwechslungsreicher, vielfältiger Sound und die entsprechend superb zusammengestellte Setlist (siehe unten) sorgten halt automatisch dafür, dass gar keine Monotonie aufkommen konnte. Live klingt die Musik noch deutlich brachialer als auf Platte, die digitale Version kann man im Vergleich schon als milde bezeichnen. Das machte sich insbesondere beim Start der Zugaben mit "Switchblade Smiles" bemerkbar, Toupetträger hätten da ihren Kopflappen festhalten müssen, der Sound blies einen förmlich aus den Schuhen, ich schrieb einer Freundin glaube ich etwas von "gefühlten 500 bpm". Das fühlt sich vermutlich künftig wie "Kasabian light" an, wenn ich die Titel wieder über den iPod höre.
Insofern sind Kasabian ganz klar für die Bühne gemacht, die sollte man sich live nicht entgehen lassen.
Setlist: Days Are Forgotten, Shoot The Runner, Velociraptor!, Underdog,
Where Did All The Love Go?, I.D., Man Of Simple Pleasures, Take Aim, Club Foot, Re-wired, Empire, La Fée Verte, Fast Fuse, Pulp Fiction, Goodbye Kiss, L.S.F. (Lost Souls Forever)
Zugaben: Switchblade Smiles, Vlad The Impaler, Fire
Hier noch ein kleiner Mitschnitt von "I.D."
Dienstag, 8. November 2011
Bush (Support: Evaline), 07.11.2011, Huxley's Neue Welt, Berlin
Aber das Konzert gestern im Huxley's in Berlin war dagegen deutlich energiegeladener.
Zuvor spielten Evaline aus San Francisco ihr Supportset. Anfangs empfand ich die Jungs als etwas sperrig, der ADHS-Frontman sowie die Schrammelkings an Gitarre und Bass hätten einen Red Bull weniger vertragen können, der Sound war aber recht gut, und die Stimme des Sängers klingt nicht 08/15 mäßig. Aber die ersten Titel konnten mich noch nicht überzeugen, zur Mitte ihres Sets kams mir dann vor, als hätte die Band nen Schalter umgelegt, die zweite Hälfte war echt großes Kino, sehr klasse Songauswahl, insbesondere (und ich wünschte, ich hätte ne Setlist, dann wüsste ich wie die Titel hießen) als sich vier Mann an Schlagzeug und Trommeln betätigten, war ich im Glück. Einer meiner Chefs, der gestern Abend auch dort war, gab allerdings zu bedenken, dass der Poser von einem Schlagzeuger ungefähr zum selben Zeitpunkt, als mir die Band anfing zu gefallen, sein Shirt ausgezogen hat, aber ehrlich, das kann meine Meinung definitiv nicht beeinflusst haben, zumal mir das auch erst sehr spät aufgefallen ist *lach*. Am Ende des Beitrags hier gibts einen kleinen Musikhappen, den ich beim Konzert mitgefilmt habe, da könnt ihr euch dann selbst ein Bild machen.
Rossdale hat noch ordentlich Pfeffer, aber man merkt schon, dass ein paar Jahre seit den letzten Konzerten ins Land gegangen sind. Die Hüpfer sind eher verhalten und Stagediving ist auch aus. Ein Glück, möchte man sagen, wenn man mehrfach beobachtet hat, wie Rossdale bei früheren Konzerten immer ausgerechnet in die Ecken mit den kleinen Teeniemädchen gesprungen ist, die ihn nicht halten konnten *lach*, wenigstens hat er dazugelernt und klettert nun mehr von der Bühne runter über die Absperrung und läuft durchs Publikum... Und wie CharlesDexterWard mir gestern schon twitterte, ansehnlich ist der Herr natürlich auch immer noch (nur über die Bühnenklamotten sollte man nochmal nachdenken, die waren grässlich).
Als Zugabe gabs unter anderem auch wieder das Beatles "Come Together" Cover, und schlussendlich war ich nassgeschwitzt als ich raus in die Kälte kam und im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden mit dem Abend. Eine gut aufgelegte Band, der man ein wenig Nervösität angemerkt hat (hat Rossdale zwischendurch tatsächlich Berlin mit Hamburg verwechselt?), die aber noch nicht müde und gesättigt wirkt, so dass zu hoffen bleibt, dass da noch ein bisschen mehr kommt.
Sollte sich wer bei setlist.fm erbarmen und die Songs niederschreiben, die Bush zum Besten gebracht haben, werde ich diese hier noch einfügen.
Und zum Abschluss die erwähnten Evaline mit "Beneath The Fire".
Edit:
Und hier noch nachträglich die Setlist.
The Heart of the Matter, The Sound of Winter, All My Life, Little Things, Everything Zen, All Night Doctors, Greedy Fly, Swallowed, The Chemicas Between Us, The People That Whe Love, Machinehead, The Afterlife
Zugaben: Come Together (Beatles cover), Glycerine, Comedow
Samstag, 9. April 2011
The Kills - Berlin, Huxley's Neue Welt, 08.04.2011
Tja, ein irgendwie durchwachsener Abend. Als Support spielten S.C.U.M. auf, eine britische Psychedelic Punk Band oder wie auch immer man das nennen will. Ich will mal so sagen: die Musik selbst hat mir ausnehmend gut gefallen, der Sänger aber war grauenhaft in jeder Beziehung. Diese möchtegern theatralischen Bewegungen auf der Bühne und das mit dem Rücken zum Publikum Sprechen - ich glaub, aus dem Alter bin ich raus, dass ich sowas cool-mysteriös finde *lach*, mal abgesehen davon, dass der Typ es geschafft hat, noch greinender zu singen als Brian Molko (bei dem das allerdings gut klingt). Zwischendurch dachte ich, das seien eher Beschwörungsformeln denn Texte. Allerdings bin ich immerhin neugierig geworden und werde mal reinhören, wie das Ganze vernünftig abgemischt klingt, als Supportband hat man live ja auch nicht immer den besten Sound.
Dann The Kills, auf die ich mich ja sehr gefreut habe. Das einzige Deutschlandkonzert. Sie legten auch gleich mit "No Wow" los und spielten ein wirklich gutes, druckvolles Set. Auf Tourmusiker haben sie verzichtet, da gabs dann die Drums vom Band, und die ausgewählten Stücke entsprachen auch meiner persönlichen Wunschliste.
Aber irgendwie... Alison Mosshart wirkte leicht lustlos, scheinbar hatte sie auch irgendein Problem mit dem Sound, wenn man ihre Gestik Richtung Techniker richtig deutete. Sie hat eine absolut tolle Livestimme, und man spürt schon, dass es in ihr auf der Bühne regelrecht brodelt, aber es gelang ihr nicht, das auf die Zuschauer zu übertragen, also zumindest nicht auf mich und die Leute um mich herum. Ich weiß nicht, wie es mehr in der Mitte der Halle aussah, vielleicht ging es dort mehr ab als bei uns an der Seite. Dabei können die beiden gemeinsam ja erstaunlich viel Lärm machen und rocken, ich musste bisweilen an mein einziges *schnüff* White Stripes Konzert denken, wobei weder Jamie Hince noch Mosshart die Klasse von Meg und Jack White haben. Hince hat sich von seiner Bühnenseite nicht einmal wegbewegt, keiner von beiden hat auch nur im Entferntesten den Ansatz versucht, irgendwie Kontakt zum Publikum zu suchen, so dass zumindest bei mir der Funke nicht vollständig überspringen wolle, sie wirkten einfach ein wenig arrogant.
Und normalerweise bin ich ja eher wohlwollend, was die Konzertlängen anbetrifft. Wenn ich da ne Band habe, die echt "hart arbeitet" und sich auf der Bühne verausgabt, finde ich es völlig okay, wenn das Set mal nur 80 Min. oder so dauert (man denke da an QOTSA, würde Castillo länger auf die Drums einschlagen müssen, müsste man den vermutlich von der Bühne tragen). Will sagen: ich mecker nicht gleich, wenn ein Konzert mal kurz ist. Aber wenn man vier Alben draußen hat wie The Kills, und man gibt nur ein einziges Deutschlandkonzert, zu dem teilweise Leute aus München angereist sind, und man verabschiedet sich dann nach nur einer guten Stunde von der Bühne mit einer relativ lieblos gespielten Zugabe, das finde ich schon etwas armselig. Das hat dem ansonsten recht schönen Konzert - die Musik ist ja nun mal einfach klasse- einen leicht bitteren Nachgeschmack verpasst. (Das Stornoway Konzert heute Abend war beispielsweise auch recht kurz, dafür war die Band aber so nett und sympathisch und Zucker, dass man darüber eher hinwegsehen konnte).
Hier die Setlist:
No Wow, Future Starts Slow, Heart Is A Beating Drum, Kissy Kissy, U.R.A. Fever, DNA, Satellite, Tape Song, Baby Says, You Don't Own The Road, Sour Cherry
Zugaben: Last Goodbye, Pots and Pans, Fried My Little Brain
Statt Fotos hab ich zwei Videos gemacht, die nachfolgend. Einmal der erste Song "No Wow" (da wars noch recht dunkel) und dann "Sour Cherry".
Dann The Kills, auf die ich mich ja sehr gefreut habe. Das einzige Deutschlandkonzert. Sie legten auch gleich mit "No Wow" los und spielten ein wirklich gutes, druckvolles Set. Auf Tourmusiker haben sie verzichtet, da gabs dann die Drums vom Band, und die ausgewählten Stücke entsprachen auch meiner persönlichen Wunschliste.
Aber irgendwie... Alison Mosshart wirkte leicht lustlos, scheinbar hatte sie auch irgendein Problem mit dem Sound, wenn man ihre Gestik Richtung Techniker richtig deutete. Sie hat eine absolut tolle Livestimme, und man spürt schon, dass es in ihr auf der Bühne regelrecht brodelt, aber es gelang ihr nicht, das auf die Zuschauer zu übertragen, also zumindest nicht auf mich und die Leute um mich herum. Ich weiß nicht, wie es mehr in der Mitte der Halle aussah, vielleicht ging es dort mehr ab als bei uns an der Seite. Dabei können die beiden gemeinsam ja erstaunlich viel Lärm machen und rocken, ich musste bisweilen an mein einziges *schnüff* White Stripes Konzert denken, wobei weder Jamie Hince noch Mosshart die Klasse von Meg und Jack White haben. Hince hat sich von seiner Bühnenseite nicht einmal wegbewegt, keiner von beiden hat auch nur im Entferntesten den Ansatz versucht, irgendwie Kontakt zum Publikum zu suchen, so dass zumindest bei mir der Funke nicht vollständig überspringen wolle, sie wirkten einfach ein wenig arrogant.
Und normalerweise bin ich ja eher wohlwollend, was die Konzertlängen anbetrifft. Wenn ich da ne Band habe, die echt "hart arbeitet" und sich auf der Bühne verausgabt, finde ich es völlig okay, wenn das Set mal nur 80 Min. oder so dauert (man denke da an QOTSA, würde Castillo länger auf die Drums einschlagen müssen, müsste man den vermutlich von der Bühne tragen). Will sagen: ich mecker nicht gleich, wenn ein Konzert mal kurz ist. Aber wenn man vier Alben draußen hat wie The Kills, und man gibt nur ein einziges Deutschlandkonzert, zu dem teilweise Leute aus München angereist sind, und man verabschiedet sich dann nach nur einer guten Stunde von der Bühne mit einer relativ lieblos gespielten Zugabe, das finde ich schon etwas armselig. Das hat dem ansonsten recht schönen Konzert - die Musik ist ja nun mal einfach klasse- einen leicht bitteren Nachgeschmack verpasst. (Das Stornoway Konzert heute Abend war beispielsweise auch recht kurz, dafür war die Band aber so nett und sympathisch und Zucker, dass man darüber eher hinwegsehen konnte).
Hier die Setlist:
No Wow, Future Starts Slow, Heart Is A Beating Drum, Kissy Kissy, U.R.A. Fever, DNA, Satellite, Tape Song, Baby Says, You Don't Own The Road, Sour Cherry
Zugaben: Last Goodbye, Pots and Pans, Fried My Little Brain
Statt Fotos hab ich zwei Videos gemacht, die nachfolgend. Einmal der erste Song "No Wow" (da wars noch recht dunkel) und dann "Sour Cherry".
Donnerstag, 27. Januar 2011
Good Charlotte, 26.01.2011, Huxley's Neue Welt, Berlin
Als Support spielten Framing Hanley aus Nashville, doofer Bandname, langweiliges Set und lauter Jungs, die aussahen wie 12jährige Mädchen *lach*. Ja, das ist ein bisschen gemein, meine Begleitung meinte tröstend in Richtung Bühne "die sind ja noch jung, können immer noch was Vernünftiges lernen". Deren Songs klangen halt irgendwie unstrukturiert und eben sehr gleichförmig, aber ich hab sicher schon schlimmere Vorbands gesehen...
Nach einer etwas längeren Pause dann Good Charlotte. Und anfangs dachte ich, dass Joel Madden mit Abstand der bewegungsfaulste Frontmann ist, den ich je auf der Bühne gesehen habe, der Eindruck relativierte sich dann aber als klar wurde, dass der Mann erkältungstechnisch ziemlich angegriffen war. Stimmlich daher auch etwas näselnd, und zwischendurch wirkte er regelrecht fiebrig, da muss man dann schon Respekt zollen, dass die Band fast 90 Min durchgespielt haben, ich kenne Männer, die bei einer solchen Erkältung schon scheintot im Bett liegen und jammern... Das Set war schön abwechslungsreich, viele Songs von ihnen kenne ich ja nicht, hab nun ein paar mehr, die ich in meine Playlisten einbauen kann. Musikalische Finessen hab ich ja nicht erwartet, die gab es dann auch nicht. Ein paar Gesprächspausen wurden eingelegt (vermutlich Joel Maddens Erkältung geschuldet), die auf typische US-Rockbusiness Art mit Platitüden gefüllt werden (grundsätzlich finde ich ja immer: entweder gar nicht reden - Queens - oder richtig lustig sein - Foos), sympathisch kamen die Rocker aber auf jeden Fall rüber. Stimmung im Huxley's war - soweit ich das beobachten konnte - ganz gut. Ich kann nun nicht behaupten, dass mich die Show ernstlich mitgerissen hat, würde auch keiner glauben, der mich relativ still stehend gesehen hat, dafür geht mein musikalischer Geschmack dann doch in etwas andere Richtungen. Man ist ja auch im Laufe der Jahre durch manche Bands echt verwöhnt worden, was die Mischung aus kräftigem Rocksound und in die Beine gehenden Melodien anbetrifft, da können Good Charlotte einfach nicht mithalten. Aber Spaß hat's trotzdem gemacht. Würde das qualitativ so beim Billy Talent-Konzert 2009 ansiedeln.
Ärgerlich war am Ende nur die komplette Unfähigkeit der Garderoben-Mitarbeiter, die teilweise offenbar zu bekifft waren, um zwei Schritte vorwärts zu laufen, aber egal.
Hier dank YouTube und eines fleißigen Konzertbesuchers ein kleiner Blick auf die gestrige Bühne.
Wer nach der Setlist sucht, sollte mal hier reinschauen, dort folgt bestimmt noch eine aus Berlin.
Sonntag, 12. Dezember 2010
Sunrise Avenue, 11.12.2010, Huxley's Neue Welt, Berlin
Und das Huxley's ist schön.
Ansonsten war der Abend eher mau. Grundsätzlich mag ich lieber Live-Konzerte, die rocken, habe aber auch schon schöne Popabende erlebt und erinnere mich da gerne an Shows mit Dido oder Travis, etc. Nun machen die fünf Finnen Sunrise Avenue wirklich massenkompatible Radiomusik, so dass ich mich auf einen ruhigen Abend eingestellt habe und keine allzu großen Erwartungen hatte. Dass es dann aber so ein seichtes "Hausfrauen" Konzert werden würde, damit hab ich nicht gerechnet. Die Käuferin der Tickets hat im Vorfeld nicht darauf geachtet, dass die Finnen auf Acoustic Tour sind. Hm. Grundsätzlich verstehe ich das Ansinnen eh nicht, unplugged spielen zu müssen. Bei "richtigen" Rockbands dann aber noch eher, da sich die Songs in der Neuarrangierung teilweise extrem unterschiedlich anhören und man daraus einen Mehrwert ziehen kann. Aber sowieso schon unspektakulären Popsongs das bisschen Technik zu nehmen, macht sie leider noch beliebiger und aus unerfindlichen Gründen um gefühlte 4 Takte langsamer. Der erste Eindruck passte denn auch auf den gesamten Abend. Als die fünf auf die Bühne kamen, rutschte meiner Begleiterin ein "huch, die sehen so frisch geduscht und geföhnt aus" - und dementsprechend hatte ich auch während der 60 Minuten (wir sind vor den Zugaben gegangen) das Gefühl, mir eine Art Boyband mit Instrumenten anzugucken. Ohne Frage haben sie musikalisch richtig was drauf, und Sänger Samu Haber hat eine klasse Livestimme. Aber es war eben ein "Schunkelabend" mit abgespeckten Popsongs und angestimmten Coverversionen von "Hey Baby" bis hin zu "La Bamba". Fühlte sich bisweilen an wie Schneehüttn light. Im Übrigen liefen da auch Menschen herum, die direkt aus Pretty in Pink 1986 in die Gegenwart gebeamt wurden, so stil- und kleidungstechnisch, das war schon seltsam mit anzusehen. Lustig war auch, dass wir uns irgendwann an die Bar verzogen haben, uns dort unterhielten und allen Ernstes von einem Mädel gebeten wurden, mit dem Quatschen aufzuhören *lach*, also ehrlich, das allein müsste schon ausreichen, um zu verdeutlichen, dass wir irgendwie auf dem falschen Gig waren. Einzig der Titel, den Neu-Keyboarder Osmo Ikonen von seinem bevorstehenden Soloalbum vorstellte, konnte dazu animieren, dass man sich mal zur Musik bewegte. Das war halt Standard Radiomucke, aber die ging wenigstens in die Hüfte, wenn Pop, dann bitte konsequent und nicht so ein Geseiere wie das, was die Finnen über die restliche Zeit brachten.
Nein, das war nicht unser Abend gestern. Da ist es dann nur schön, wenn man mit netter Begleitung da ist und sich wenigstens gemeinsam köstlich über das Ganze amüsieren kann.
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