Vor dem ESC ist nach dem ESC...
- Ein durch und durch netter (und langer) Abend mit freundlichen Menschen auf Teltower Sofas.
- Hätte ich gewettet, was den Gewinner anbetrifft, hätte ich haushoch verloren. Unter den Top 10 hatte ich Lena angesiedelt, die leise Hoffnung, dass sie vielleicht sogar unter die ersten fünf kommt, hatte ich auch, aber mit dem Gewinn hab ich nicht gerechnet. War lustig, wie uns minütlich bei den Votings ein "Das gibts doch nicht" entwich. Ich weiß noch nicht, wem ich das mehr gönne - Lena oder Stefan Raab.
- Der rumänische Song klang beim zweiten Mal besser. Da kann ich auch damit leben, dass die Rumänen - deren Sängerin tierisch Ähnlichkeit mit Shania Twain hatte - auf den dritten Rang gelandet sind.
- Die Russen haben unsere gesamte kleine Runde zum panischen Schreien gebracht mit ihrem Gewimmer. Bei den Weißrussen bekamen wir dann nochmal Lachkrämpfe, als die Schmetterlingsflügel zum Weihnachtslied aufgeklappt wurden.
- Norwegen war ein offenbar extrem sympathisches Gastgeberland. Und die beiden Moderatorinnen waren unglaublich schön und elegant gekleidet.
- Ich stand mit meinem Musikgeschmack (fast) wieder alleine da in unserer ESC-Sofagruppe (Ukraine, Türkei, Israel, Serbien).
- Europa vermisst ABBA und The Police schmerzlich, nur so ist es zu erklären, dass der hochnotpeinliche Titel aus Dänemark auf den vierten Platz kam.
- Wenn die Türkei gewonnen hätte, wär ich auch nicht traurig gewesen (Memo an mich: bei iTunes nach 'nem Album suchen).
- Sollte der ESC im kommenden Jahr in Berlin stattfinden (lt. NDR prüfe man noch, in welcher Stadt das sei, aber alle anderen Länder machen das in den Hauptstädten...), gibts keine Gemüsestick-Dips auf der Couch, sondern dann ist ein Feiern in der Halle angesagt. Das steht fest, einmal dabei sein und diese supergute Stimmung erleben!
Etwas ängstlich bin ich dennoch, wer da die Moderation machen würde. Unsere Moderatoren können doch alle kein vernünftiges Englisch. Fremdschäm-Alarm? Die Norweger haben gezeigt wie's geht, total entspannt war das Dreiergespann und hat sich zu keiner Sekunde in den Vordergrund gespielt. Hat man allein dagegen den Einspieler von Hape Kerkeling bei der Bewertung gesehen, wollte man am liebsten schon wieder auswandern, als er profilneurosenartig die Aufmerksamkeit an sich riss, anstatt nur einfach mal die Punkte zu verlesen. - Das Popmusikland Nummer 1 - die UK - sind nach wie vor unfähig, einen vernünftigen Song in den Contest zu schicken. Da dachte ich die Woche noch, ich mache einen Witz, als ich die Ähnlichkeit des Teilnehmerliedes zu früheren Stock/Aitken/Waterman Produktionen erwähnte, um dann gestern festzustellen, dass ich damit leider völlig richtig lag. Ein verdienter letzter Platz für UK. Vielleicht hätten sie lieber die untenstehende Hooligan-Version des Songs vorgetragen:
- Das Spanien 2x vortragen durfte (wir hatten im ersten Durchlauf den verrückten Fan gar nicht bemerkt), hat ihnen glücklicherweise auch nicht geholfen. Ein schreckliches Lied mit Angst einflößenden Tänzern auf der Bühne. Wenn man Kinder erschrecken will, dann könnte man nach Ansicht dieser Performance sagen "Wenn du nicht brav bist, dann stecken die heute Nacht alle in deinem Wandschrank". Da wird der Spinat aufgegessen, das sag ich euch.
- Glaubt man jetzt wirklich, dass man nach ESC-Sieg auch Fußball-Weltmeister wird? *lach*
Während der gestrigen ESC-Aufregung ging die Nachricht von Dennis Hoppers Tod fast ein wenig unter. Eine coole Sau & ein toller Schauspieler - er wurde 74 Jahre alt und möge in Frieden ruhen!