Ein kleiner Ausblick auf meinen heutigen Konzertbesuch. In 'ner guten Stunde mach ich mich auf den Weg und freue mich ehrlich gesagt in diesem Fall mehr auf den Support Eagles of Death Metal als auf die Hauptband. Vermutlich weil ich die Eagles mittlerweile schon live erlebt habe und weiß, dass deren Sets in der Regel irre viel Spaß machen. Und vermutlich weil mich das aktuelle Album "Humbug" der Arctic Monkeys nicht so komplett aus den Socken gehauen hat wie die beiden zuvor.
Hier ist "Cornerstone", live vorgetragen bei Craig Ferguson im September. Und findet ihr nicht, dass insbesondere der Anfang des Songs so klingt als würde der von Robbie Williams sein? *lach* Ich finde, der ist total Robbie!
Sonntag, 8. November 2009
Gleich... Die Arctic Monkeys
Donnerstag, 5. November 2009
Foo Fighters, 04.11.09, Berlin Postbahnhof
Und warum war er so gut gelaunt? Weil gestern Abend im Postbahnhof beim spontan anberaumten "Geheimkonzert" der Foos (ich berichtete) einfach 1A Stimmung war. Ein erwachsenes Publikum, das die Band und deren Spielfreude frenetisch abgefeiert hat, insbesondere natürlich die Megagassenhauer wie dem Opener "Pretender", "My Hero", "Learn to Fly", "Monkey Wrench", "Times Like These", "Stacked Actors", "For All The Cows", "All my Life" und natürlich dem letzten Stück des Abends, DEM Burner schlechthin "Everlong". Außerdem dabei "Big Me" und "Skin and Bones", etc. Gute zwei Stunden spielten die Foos und zeigten eindrucksvoll einen gelungen Querschnitt durch knapp 15 Jahre Bandgeschichte, so dass auch Titel, die seltener live gespielt wurden wie z.B. "Young Man Blues" gestern Abend dran kamen. Außerdem natürlich das neue Stück "Word Forward", welches sich auf dem Ende Oktober erschienenem Best Of befindet.
Zu Atem kam man da als Fan kaum, zumal die Band ihre Stücke wieder und wieder mit echten Heavy Metal-Einlagen würzten, und wenn dann nur, wenn auch "das Grohl" zwischendurch mal Luft holen musste, was jedoch nicht allzu häufig vorkam. Überhaupt hatte man das Gefühl, eine extrem frische Band zu erleben, die es durchaus genoss, mal wieder in einer kleineren Halle vor einem überschaubaren Publikum zu spielen. Die ersten sechs (oder sieben) Songs kamen ohne Pause, totales Gitarrenbrett von der Bühne zu uns rübergepustet, wo man sich schon beinahe ängstlich fragte, ob die Band schnell fertig werden wolle. Aber dann taute der ewig gutgelaunte Dave auf und fing an zu quatschen. Wer schon mal bei einem Foo-Konzert war, weiß, dass er das gerne tut. Genauso gerne wie er auf der Bühne rülpst, seinen Drummer Taylor Hawkins veräppelt und zum "definitiv letzten Mal live" das Triangel-Solo des Gastmusikers ankündigt (welches ich nun zum dritten Mal erlebt habe *lol*) - immer wieder schön. Zwischendurch die besorgte Frage ans Publikum "are you done yet?", ob wir am nächsten Morgen wieder arbeiten müssen, und dass wir ihm schon signalisieren müssen, wenn wir nicht mehr können, weil sie sonst halt einfach weiterspielen würden. Wie immer sieht man von dem Rest der Band relativ wenig, Nate Mendel und Chris Shiflet stehen recht unscheinbar auf der Bühne und überlassen das Rockgehabe lieber ihrer Rampensau Dave. Pat Smear meine ich auch gesehen zu haben, hatte aber nicht die komplette Bühne im Blick. Der einzige, der sich hin und wieder etwas bemerkbar machen kann - schließlich ist er an den Drums auch tüchtig für den Lärm verantwortlich - ist Taylor Hawkins, dessen weiße Zähne im Dunkeln leuchten, übrigens, so you know *lach*. Und natürlich die schlichtweg atemberaubend schöne Violinistin Jesse Green, die mit Sicherheit an diesem Abend von vielen männlichen Zuschauern angehimmelt wurde.
Während Grohls Atempausen erfuhren wir dann auch, dass es das zweite Konzert für die Foos in diesem Jahr ist, man quasi noch "im Training" sei, wobei es - bis auf zwei, drei kleine Missverständnisse - kaum zu spüren war. Entweder man kanns oder man kanns nicht, heißt das wohl. Wenn auch in den Medien in den letzten Tagen von einer angeblich längeren Pause der Band die Rede war, gestern Abend war davon nichts zu spüren, und auch Grohl deutete an, dass man mit einer Stadientour im nächsten Jahr rechnen könne und dann "one day" auch mal an einem neuen Album gearbeitet werden würde. Wollen wir's hoffen - und auch, dass das nächste Album wieder etwas deftiger wird, denn rocken können die gesetzten Herren immer noch wie die Weltmeister.
Wer die Foos gestern verpasst hat, der sollte heute in die MTV European Music Awards reinschauen. Dafür haben sie sich gestern nämlich warmgespielt :) Ein absolut fantastischer Abend, den die Arctic Monkeys mit den Eagles of Death Metal als Support am Sonntag erstmal toppen müssen (ein unmögliches Unterfangen).
Wenn ich noch einer kompletten Setlist habhaft werden kann, füge ich diese hier noch nachträglich ein.
Dienstag, 3. November 2009
Frostfüße und Schniefnase für Dave
Ja, was tut man nicht alles so als Fan. Nachdem heute Mittag laut wurde, dass die Foo Fighters ein - nun nicht mehr ganz so - geheimes Konzert morgen Abend bei uns in Berlin spielen, im nahezu kuscheligen Postbahnhof, war klar: da muss ich hin. Wann hat man mal wieder die Möglichkeit, diese Band nicht in 'ner Riesenhalle oder auf 'ner Open Air Bühne zu sehen und dann auch für fast schon spärliche 30€? Nach der Arbeit also schnell das gekaufte Kaninchenstreu im Rucksack verstaut und ab zur Konzertkasse nach Kreuzberg, wird ja so früh noch nicht so voll sein... Leichter Irrtum an dieser Stelle. Ich sag mal so: um 20.00 Uhr öffnete die Kasse, von 19.15 Uhr bis 21:15 Uhr stand ich mir mit dünnen "Büroschühchen" die Füße in den Bauch, fror, was das Zeug hielt, sah die Erkältung förmlich auf mich zukommen, fühlte mich aber irgendwie so teeniemäßig unbedarft. Wann hab ich das letzte Mal für Konzertkarten angestanden? Wofür gibts Online-Ticketanbieter? Und was hätte ich gemacht, wenn ich kein Handy dabei gehabt hätte, um Kollegin anzurufen und sie nach ihrer Personalausweisnr zu fragen? Die brauchte ich nämlich, um für uns beide die Karten zu sichern. Was einen subtilen Hinweis darauf geben könnte, wie lange morgen Abend der Einlass dauert, wenn die auf den Tickets notierte Identnr mit der Personalausweis verglichen werden muss *lol*. Aber morgen hab ich warme Socken an *lach*.
Lustig ist aber immer wieder, welche nette Gespräche sich in einer Warteschlange ergeben, dass man von vorbeihuschenden Passanten angeglotzt wird wie ein gefüllter Truthahn auf 'ner Veggieparty sowie die Tatsache, dass die Leute im Oranienkiez die Foo Fighters offenbar nicht kennen. Jeder zweite fragte "wofür steht ihr hier an?" - "Foo Fighters." - "Wer ist das?" oder wahlweise und noch schöner "Wie? So mit Kampf und Blut, Alter?" Genau! Hätten wir "Bushido" geantwortet, hätten sie sich vermutlich ans Ende der Reihe gestellt :) Zu unserem Glück gibts in dieser Ecke auch sehr geschäftstüchtige Geschäftsinhaber, die die bibbernde Schlange zum Anlass nahmen, in regelmäßigen Abständen mit Tabletts voll mit dampfenden Pfefferminztee oder Kaffee vorbeizuschauen (1 Becher / 1 Euro), ein Service, den ich dankend annahm. Wenn mich der Kaffee auch nicht bis hin zu den Füßen gewärmt hat, so doch wenigstens bis zu den Knien.
Und woran merkt man, dass man alt wird? Zwei Stunden Schlange stehen sind einem einen Blogeintrag wert *lach*.
Freitag, 30. Oktober 2009
Muse, 29.10.09, Berlin - O2World
Bei den Britrockern Muse liegt der Fall ein wenig anders. Die Teilzeitberlinerin ist da ähnlicher Meinung wie ich: nämlich dass diese Band so ziemlich unerreichbar ist. Anfang Dezember werde ich hier einen totalen Musiktag einlegen und die Platten vorstellen, die für mich zu den Alben des Jahres zählen. Muses "Resistance" gehört unweigerlich dazu. Eine Band, die eine derartige Hommage an Queen veröffentlicht und dabei trotzdem noch ihre eigene Handschrift behält, ohne wie eine simple Kopie zu wirken, hat verdient, besonders geliebt zu werden. Von mir. Zweimal habe ich sie bereits im Konzert erlebt und mich davon überzeugen können, dass Muse zu einer der besten Livebands gehört, die es momentan gibt. Zementiert wurde meine Meinung dann wieder gestern, in der O2 World. Und dazu möchte ich ein paar Worte verlieren (auch weil CharlesDexterWard so gebettelt hat, wenn ich auch keine Nacktfotos liefern kann *lol*).
Ich war skeptisch, um nicht zu sagen: ein wenig ängstlich. Noch zähle ich zu den Konzertbesuchern, die nur dann wirklich glücklich sind, wenn sie in einer größenmäßig überschaubaren Halle in den ersten fünf Reihen im Innenraum stehen. Das Gegenteil war gestern der Fall: Vip-Bereich Karten in der riesigen O2 World. Meine Vorurteile waren groß. Aber: wenn man einmal in der Halle ist, wirkt sie gar nicht mehr so riesig, und die Sitzplätze boten einen fantastischen, klaren Blick auf die Bühne, der außerdem ermöglichte, dass man die Bühnenkonstruktion wirklich genießen konnte. The Horrors spielten als Support. Ob es an ihrem Equipment lag oder an der Nachlässigkeit des Soundtüftlers - ihre Musik kam leider überhaupt nicht an, ging völlig unter, ein Musikmus, der eher nervig wirkte. Übelster Sound, der mich schon fürchten ließ, dass ich Muse ähnlich schlecht erleben würde. Als Muse zu den Klängen von "Uprising" auf die Bühne kamen, war die Halle schlagartig knüppeldickevoll, und glücklicherweise standen die Leute in meinem Sitzbereich von ihren Sitzen auf, so dass die Stimmung auch in meinem Umfeld toll war. Um noch einmal auf die Bühnenkonstruktion zu sprechen zu kommen: die war einzigartig und perfekt. Sozusagen dreistöckig mit Farbspielereien und Projektionen, bildete die Bühne den perfekten Hintergrund zur Musik. Wer auch immer für die Projektionen verantwortlich war, hat die Musik der Band verinnerlicht und verstanden. Hypnotische Bilder zur hypnotischen Musik. Zu Beginn während "Uprising", Resistance" und "New Born" stand die Band - jeder für sich in einer Art Stahlkäfig - in der "zweiten Etage". Unter und über ihnen wurde ihr Bühnengerüst angestrahlt, als Leinwand benutzt und mit Projektionen versehen. Dabei wirkten sie in diese Konstruktion integriert, nie separiert. Toll. Die Ebene, auf der sie standen, wurde wie ein Fahrstuhl mal hoch- und mal runtergefahren und - ich glaube - bei "Map of Problematique" wurde die Band von ihrem Stahlkäfig befreit und stand auf der ansonsten kargen Bühne. Hüpf- und Beinfreiheit für den enigmatischen Matt Bellamy, diesen kleinen, schmächtigen Kerl, dessen knallrote Hose und seine silbernen Treter bis hin zu unseren Reihen funkelten. Wie so häufig wurde ich völlig hinweggepustet von der Kraft seiner Stimme, die live so viel dreidimensionaler klingt als auf CD, so viel mehr Kraft hat, klarer klingt. Bellamys Gitarren- und später Piano-Künste sowie das Können von Dominic Howard (Drums) und Christopher Wolstenholme (Bass) machten es möglich, dass die fantastischen Arrangements ihrer Songs auch live auf der Bühne wirkten. An den Keyboards ein Gastmusiker, der - soweit ich mich erinnern kann - nicht namentlich vorgestellt wurde. Warum eigentlich? Und warum stand er da im "Tarnanzug" ganz hinten rechts? Wollten sie dann doch nicht zugeben müssen, dass ihr Sound zu dritt live nicht ganz funktioniert? Kennt man ihre Musik und ihre Platten, dann ist einem klar, dass sie auf der Bühne Unterstützung benötigen. Egal. Bellamy & Co. machen sowieso nicht viele Worte. Sie handhaben das ähnlich wie die Queens of the Stone Age, interagieren mit dem Publikum durch die Musik und nicht durch Ansprachen. Zwei "Hello Berlin" gab es, glaube ich. Das reichte mir aber auch, viel wichtiger war mir das Gitarrenbrett, das mir entgegenkam. Ob man ihre Musik nun mag oder nicht - eines kann man sicherlich nicht anzweifeln: das sind drei verdammt fähige Musiker, denen man immer noch anmerkt, dass sie ihren Spaß auf der Bühne haben. Ich hab schon andere Bands gesehen, die ihre Show einfach nur heruntergekurbelt haben, ohne Charme, ohne Verve, das ist bei Muse definitiv anders.
Totale Highlights waren für mich natürlich - neben dem Staunen über die gekonnte Bühnenshow - "Supermassive Black Hole", welches aus meiner Perspektive allein schon deswegen faszinierte, weil ich erleben konnte, wie tausende von Menschen unter mir im Takt mithüpften und vermutlich ein Erdbeben der Stärke 4-5 zustande brachten. Außerdem natürlich "Feeling Good" - ihre Interpretation des Songs von Anthony Newley und Leslie Briscusse sorgt bei mir mit schöner Regelmäßigkeit für eine Wahnsinnsausschüttung von Glückshormonen und wurde auch hier wieder mit Perfektion vorgetragen. Dann natürlich "Plug in Baby" und "Time is running out" - Songs, bei denen mir zwar der Verstand sagte, dass ich die Kopfstimme Bellamys defnitiv nicht kopieren kann, ich aber trotzdem aus voller Kehle mitsang (ein Glück, dass ich gestern Nacht mit niemandem mehr reden musste). Und als Schlusspunkt zogen sie noch "Knights of Cydonia" aus dem Zauberhut, dem Song, den ich für einen der besten Titel der letzten Jahre halte. Und das Beste: "Knights..." wurde eingeleitet mit einer ganz fantastischen Interpretation des Ennio Morricone Stücks von "Spiel mir das Lied vom Tod" - meine Güte, ich sah sie förmlich reiten, die Ritter.
So professionell Muse mittlerweile auch wirken, und ich kann verstehen, dass das dem einen oder anderen sauer aufstößt, für mich bleiben sie nach wie vor eine der sympathischsten Bands, deren Musik für mich so etwas wie moderne Klassik bedeutet. Ich glaube nach wie vor, dass Beethoven und Mozart in der heutigen Zeit wahnsinnigen Spaß an dieser Band hätten. Eines weiß ich ganz sicher - beim nächsten Konzert dieser fantastischen Rockband bin ich wieder dabei.
Setlist und schlechte Fotos gibts auf Seite 2. Hier aber noch ein Video zu "Supermassive Black Hole".
Setlist:
Uprising, Resistance, New Born, Map of Problematique, Supermassive Black Hole, Guiding Light, Interlude, Hysteria, United States of Eurasia, Feeling Good, Undisclosed Desires, Starlight, Plug In Baby, Time Is Running Out, Unnatural Selection.
Zugaben: Exogenesis Symphony Part 1, Stockholm Syndrome, Knights of Cydonia.
Ein paar Eindrücke:
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Jetzt auch hier, der Vorfreude-Beitrag des Tages
Noch wenige Stunden, dann Muse in Berlin. Auch wenn ich diesmal einen alte-Leute-Sitzplatz in der viel zu großen O2-World habe und mir das vorneindererstenreihestehen-Chaos sicherlich ein wenig fehlen wird, bin ich mir sicher, dass das ne gute Show heute wird. Eines lässt sich ja nun mal nicht anzweifeln: Muse machen großartige Musik und zählen zu den besten Livebands überhaupt (von letzterem konnte ich mich schon zweimal überzeugen).