Kyuss Lives kamen gegen 22.00 Uhr auf die Bühne und spielten. Ja, Überraschung *lach*, aber mehr kann man das nicht ausschmücken. Keine Ansagen, null Interaktion mit dem Publikum, sondern einfach spielen. Mag das letztlich lieber als diese klischeemäßigen Phrasendreschereien von Musikern, die in den jeweiligen Städten immer die gleichen Sachen erzählen (anders sind natürlich "echte" Erzähler wie Dave Grohl oder so). Dann lieber ein ehrliches Klanggewitter von der Bühne, welches so perfekt gespielt wird und im Falle von Kyuss von deren altem Zauber lebt und dabei das Publikum in der ausverkauften C-Halle (ehemals Columbiahalle) richtig mitreißt. Nick Oliveri scheint ein wenig ruhiger geworden zu sein, John Garcia macht sich auch nicht tot auf der Bühne, kommen längere Instrumentalpassagen, dann verschwindet er halt auch mal minutenlang *lach*. Das ging gestern alles ziemlich lässig ab, der Inbegriff von cool halt. Das überschwängliche Dankeschön am Ende der Zugabe, als Kyuss Lives vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, kam dann tatsächlich etwas überraschend.
Das Set war überschaubar, ca. 80 Minuten haben sie inklusive Zugabe gespielt, auf eine zweite Zugabe haben sie sich nicht eingelassen, obwohl wir Fans noch lange johlten, klatschten, kreischten, als bereits die Rausschmeißmusik lief und die Ausgänge geöffnet wurden.
Hier ein Blick auf die Setlist mit Dank an den freundlichen Menschen, der diese bei SetlistFm eingestellt hat.
Gardenia, Hurricane, One Inch Man, Thumb, Odyssey, Conan Troutman, Freedom Run, Allen's Wrench, Asteroid, Fatso Forgetso, Supa Scoopa and Mighty Scoop, Whitewater, El Rodeo, 100°
Zugaben: Molten Universe, Tangy Zizzle, Green Machine
"Demon Cleaner" hätte ich noch schön gefunden, sicherlich nicht der großartigste Song, den Kyuss je geschrieben haben, aber der, mit dem ich am meisten verbinde. Aber gut, man kann nicht alles haben und überhaupt mal in den Genuss zu kommen, die fantastischen Sounds von Kyuss mal live hören zu können, hat mich schon glücklich genug gemacht. Ich stand oben auf der Galerie und konnte das Treiben unter mir bestens beobachten, war dann am Ende froh, dass ich nicht unten geblieben bin, auf Dauer hätte ich das in meinem reifen Alter (höhö) nicht überlebt. Hab mal mit meiner Kamera die "Bodenbewegungen" eingefangen (siehe hier) und einen Teil von "Freedom Run" mitgefilmt als Soundbeispiel (siehe hier).
Klasse Abend. Noch ein paar Impressionen (anklicken zum Vergrößern):