Mit "Dimestore Diamond" gings los, danach kamen Schlag auf Schlag die Titel des aktuellen Albums "Men in Love", unterbrochen von einigen wenigen Stücken des Vorgängers "Standing In The Way Of Control". Beth tanzte, kreischte, shakerte mit dem Publikum, sang sich die Seele aus dem Leib, hüpfte über die Bühne und war einfach nicht zu halten. Und vor der Zugabe gabs noch nen dicken Rülpser oben drauf. Ihr bei all dem zuzusehen, macht glücklich, es hat was Befreiendes aus voller Kehle mitzukreischen. Ständig sucht sie den Blickkontakt mit ihren Fans, man fühlte sich sogar auf der Galerie oben beinahe beobachtet. Neben den unsäglichen Plastikbechern, die auf die Bühne flogen (ihr Idioten!), gabs auch Fanzuwendungen in Form von unterschriebenen BHs, 'nem Partyhut und Blumen. Und als die dralle Dame mit dem knallig roten Haarschopf feststellte, dass ihre Kimonobluse dämlich verrutschte, zog sie diese einfach aus, verschenkte sie an ein Fanpärchen in der ersten Reihe, die minutenlang ihr Glück kaum fassen konnten, und bestritt das restliche Konzert in ihrem schwarzen Body, später dann mit dem umgeschnürten zugeworfenen BH als "Strumpfband". Sollten hier Leser sein, die glauben, das sei bei einer dicken Frau unästhetisch (ja, auch ich war mal arbeitslos und habe Talkshows mit dummen Menschen gesehen, die Dicke "eklig" finden) - nein, das wars nicht. Beth Ditto ist schon allein aufgrund ihrer selbstbewussten Ausstrahlung und der Selbstverständlichkeit, mit der sie herzeigt, was sie hat, einfach mal wunderschön und sexy. Das gepaart mit der Lust, mit der sie ganz offensichtlich auf der Bühne steht und die Leute unterhält, hat sicherlich dazu geführt, dass man nicht nur The Gossip-Fan ist, sondern ein Beth Ditto-Fan. Ich jetzt übrigens auch seit gestern Abend.
Die Leute in der Halle waren ebenfalls aus dem Häuschen, bei uns oben wurde entspannt abgetanzt, unten wurde gehopst und geschrieen, was das Zeug hielt. Im Übrigen ein schön durchgemischtes, hauptsächlich erwachsenes Publikum. Nach einer Stunde waren Stimme und Kraft ziemlich am Ende, verständlich bei dem Pensum. Nach einer kurzen Pause ging es dann auch eher gemächlich in die Zugabe, Tina Turners "What's Love Gotta Do With It" wurde angestimmt, und man vergaß völlig die Originalpowerfrau, die hinter diesem Song steckt, denn Miss Ditto interpretierte diesen Song fantastisch, gefühlvoll und ein
Einfach ein Wahnsinnskonzert, und wer bei der Süddeutschen Zeitung nach der Show in München die Frechheit hatte, von einer dünnen, oberflächlichen Stimme zu schreiben, der ist bei Bon Jovi Konzerten sicherlich besser aufgehoben. Unten gibts noch ein kleines Minivideo (sorry, mein Handy - nicht die beste Qualität) von ihrem Deutschversuch "Milch und Fleisch" :) Ich glaube, dass die Setlist von gestern mehr oder minder die Gleiche war wie am 18.11. in Köln, diese kann man hier sehen.